Portrait: Roter Thun

Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Scombriformes
Familie: Makrelen und Thunfische (Scombridae)
Gattung: Thunfische (Thunnus)
Art: Roter Thun (Thunnus thynnus)

Roter Thun (National Oceanic & Atmospheric Administration)

Rote Thunfische (Großer Thun, Nordatlantischer Thun oder Blauflossen-Thunfisch) werden für gewöhnlich drei Meter lang und erreichen mit einem Alter von 15 Jahren ein Gewicht von 300 Kilogramm. Der größte gefangene Fisch war 4,58 Meter groß und der schwerste Fisch hatte ein Gewicht von 684 Kilogramm. Der Rote Thunfisch hat einen spindelförmigen Körper, der seine größte Höhe in der Mitte der ersten Rückenflosse erreicht. Beide Rückenflossen stehen dicht beieinander, die zweite ist höher als die erste. Hinter der zweiten Rückenflosse und der Afterflosse befinden sich acht bis neun kleine Flössel. Die angelegten Brustflossen reichen bis hinter die Mitte der ersten Rückenflosse. Die Bauchflossen sind sehr klein und immer kürzer als 80 % der Kopflänge. Der Schwanzflossenstiel wird durch zwei seitliche Keile verstärkt.
Flossenformel: Dorsale XII–XIV/13–15, Anale 13–16.
Der Rote Thun ist oben dunkelblau, an den Seiten und am Bauch silbrigweiß und ohne Streifen- oder Fleckenmuster. Die erste Rückenflosse ist bläulich oder gelb, die zweite rotbraun. Die Afterflosse und die Flössel sind graugelb und schwarz umrandet, der Keil in der Mitte der Schwanzflosse bei ausgewachsenen Tieren schwarz.
Der Rote Thun lebt im Atlantik, nördlich des Äquators, im Mittelmeer, in der Karibik und im Golf von Mexiko. Auch an der Küste Südafrikas gibt es eine Population.

Rote Thunfische leben pelagisch im offenen Ozean von der Wasseroberfläche bis in Tiefen von 100 Metern. Jungfische bevorzugen eher wärmere Gewässer, während ausgewachsene Thune auch in kalte Gewässer vordringen können. Der Rote Thun ist ein Warmblüter mit einer relativ konstanten Körpertemperatur von normalerweise 27 °C und kann seine Körpertemperatur gegenüber der umgebenden Wassertemperatur für einige Stunden um einige Grade erhöhen bzw. anpassen. Deshalb ist seine Temperaturtoleranz relativ groß. Seine Nahrung besteht aus Schwarmfischen der Hochsee, darunter Makrelen, Seehechte, Hornhechte, Fliegende Fische, Sardellen und Heringe, sowie aus Kalmaren. Kleinere Beute wird mit der Kiemenreuse aus dem Wasser gefiltert, größere Tiere bei plötzlichen Angriffen erbeutet, bei denen die Thune eine Geschwindigkeit bis 80 km/h erreichen können.

Rote Thune unternehmen lange Wanderungen, bei denen sie zeitweise den Küsten nahekommen, und bewegen sich in Schulen gleich großer Fische, oft gemischt mit dem Weißen Thun, dem Gelbflossen-Thun, dem Großaugen-Thun und der Thonine. Dabei überqueren Rote Thune auch den Atlantik, so dass es einen Austausch zwischen der west- und der ostatlantischen Population gibt.

Der ostatlantische Bestand der Roten Thune laicht von Juni bis August vor der Straße von Gibraltar und im westlichen Mittelmeer. Ein Weibchen kann bis zu zehn Millionen Eier abgeben, die nur einen Durchmesser von einem Millimeter haben. Eier und Larven sind pelagisch und treiben nah der Wasseroberfläche. Die Larven schlüpfen nach zwei bis drei Tagen und wachsen schnell. Nach drei Jahren sind sie etwa einen Meter lang und haben ein Gewicht von ca. 16 Kilogramm. Mit einer Länge von 1,2 bis 1,4 Metern, einem Gewicht von 30 bis 40 Kilogramm und einem Alter von vier bis fünf Jahren werden sie geschlechtsreif. Maximal werden sie 15 Jahre alt.
Die Elterntiere der ostatlantischen Population ziehen nach dem Ablaichen auf Nahrungssuche nach Norden an die Küsten von Schottland und Norwegen, in die Nordsee, den Kattegat und selten auch bis in die westliche Ostsee.

Roter Thun (Illustrations de Ichtyologie ou histoire naturelle générale et particulière des Poissons)

Der Rote Thun ist ein bedeutender Speisefisch. Er hat tiefdunkelrotes Fleisch, das beim Erhitzen auch dunkel bleibt. Zuerst wurden in Japan Thunfische auch lebend gefangen und in Käfigen vor der Küste gemästet, so dass sie fetter (und wertvoller) werden. Diese Methode ist mittlerweile weit verbreitet und unter dem Namen „Thunfischfarm“ bekannt. Wobei hier anzumerken ist, dass der Thunfisch (auch Weibchen und Jungtiere) sich in diesen Käfigen nicht vermehrt, sondern nur wächst. Thunfische pflanzen sich nur schwer in Gefangenschaft fort. Dem deutsch-australischen Unternehmer Hagen Stehr gelang es, Thunfische in Gefangenschaft zum Laichen zu bringen.

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