Ordnung: | Schuppenkriechtiere (Squamata) |
Familie: | Leguane (Iguanidae) |
Gattung: | Wirtelschwanzleguane (Cyclura) |
Art: | Nashornleguan (Cyclura cornuta) |
Der Nashornleguan gehört zu den größten Echsenarten und erreicht mit 1,2 bis 1,5 Metern eine stattliche Größe. Beim Gewicht liegt er zwischen 6 und 8 Kg, selten auch bis 10 Kg. Sein stämmiger, muskulöser Körper weist eine graue bis olivgrüne Färbung auf. Auf dem Rücken ist ein Kamm mit gezackten Schuppen gut erkennbar. Dieser Kamm ist bei adulten Tieren besonders ausgeprägt. Auch der Nacken ist mit einem Kamm versehen, der allerdings wesentlich kleiner ist. Auf dem Oberkopf sind vor allem bei älteren Männchen 2 stark entwickelte Wülste zu erkennen. Unter der Haut bestehen diese Wülste aus Fett. Auf der Nasenstpitze hat der Nashornleguan 2 kleine Hörner. Ein drittes, größeres ist unmittelbar über den beiden kleineren Hörnern angebracht. Die Hörner fallen bei Männchen insgesamt größer aus. Beim Männchen sind auch die seitlichen Hals- und Nackenwülste stärker entwickelt.
Die Extremitäten sind sehr robust gebaut und enden in mächtigen Krallen, die vorzüglich zum Graben von Erdbauten geeignet sind. Der Nashornleguan ist in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet gefährdet. Er ist im Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgenommen worden. Neben der Zerstörung seiner Habitate ist die Jagd das Hauptübel, denn die Bevölkerung schätzt ihn als schmackhafte Bereicherung des Speiseplans.
Verbreitungsgebiet des Nashornleguans sind Teile der Karibik, insbesondere auf Haiti, der Dominikanischen Republik und auf kleineren, vorgelagerten Inseln. Er bewohnt vorzugsweise trockene Sand- und Steinwüsten mit spärlicher Bewachsung wie z.B. Kakteen. Aber auch in Steppen mit Dornbuschbewuchs ist er anzutreffen.
Adulte Tiere fressen überwiegend pflanzliche Nahrung. Hin und wieder bessern sie ihren Speiseplan mit kleinen Wirbeltieren oder wirbellosen Tieren auf. Jungtiere fressen überwiegend Insekten und wirbellose Tiere wie z.B. Schnecken.
Nashornleguane leben in Kolonien und ziehen sich nur während der Paarungszeit zurück. In dieser Zeit kann es zwischen den Männchen zu erbitterten Revierkämpfen kommen. Auch unter den Weibchen kann es zu Kämpfen um die besten Ei-Ablageplätze kommen. Nach 2-monatiger Trächtigkeit legt das Weibchen in Erdlöchern oder Höhlen etwa 20 recht große Eier. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 80 bis 105 Tagen. Die Inkubationszeit ist von der Außentemperatur abhängig. Sie haben eine Geburtslänge von 27 bis 32 cm und wiegen 40 bis 45 Gramm. Die Geschlechtsreife wird in freier Natur mit rund 5 bis 6 Jahren erreicht. In freier Natur liegt die Lebenserwartung bei etwa 25 Jahren, in Gefangenschaft werden sie über 20 Jahre alt, einzelne Exemplare sogar bis 40 Jahre.