Klasse: | Vögel (Aves) |
Ordnung: | Schreitvögel (Ciconiiformes) |
Familie: | Störche (Ciconiidae) |
Gattung: | Anastomus |
Art: | Glanzklaffschnabel (Anastomus lamelligerus) |
Der Glanzklaffschnabel (früher auch Mohrenklaffschnabel) erreicht eine Standhöhe von 55 bis 60 Zentimeter sowie ein Gewicht von 1.000 bis 1.300 Gramm. Das Gefieder weist eine schwarze Grundfärbung auf und glänzt bei Lichteinfall metallisch. Im Bereich der Brust und auf den Flügel zeigen sich stellenweise bräunliche Federn. Der mächtige Schnabel ist an der Basis und in der Mitte schwarz gefärbt, die restlichen Bereiche sind hellbraun gefärbt. Der Schnabel mit seinem Spalt in der Schnabelmitte stellt eine Anpassung an seine Nahrung dar. Mit ihm kann der Glanzklaffschnabel beispielsweise Krebstiere und Muscheln sehr gut packen. Die langen Extremitäten sind schwarz gefärbt und enden in lange Zehen, die mit kräftigen Krallen versehen sind.
Man unterscheidet zwei Unterarten. Die Nominatform (Anastomus lamelligerus lamelligerus) lebt als Brutvogel im tropischen Afrika südlich der Sahara und nördlich des Südlichen Wendekreis, die Unterart Anastomus lamelligerus madagaskarensis im westlichen Madagaskar.
Glanzklaffschnäbel sind in der Regel in Feuchtgebieten wie Sümpfen, Mooren, Seen und Teichen sowie Überschwemmungsgebieten zu Hause. Sie ernähren sich vor allem von größeren aquatischen Schnecken (Apfelschnecken), daneben auch von Muscheln, Landschnecken, Fröschen, Krabben, Würmern, Fischen und Insekten. Glanzklaffschnäbel halten sich oft in der Nähe von Flusspferden auf, die womöglich bei der Nahrungssuche hilfreich sind, wenn sie das Wasser oder die Ufer aufwühlen.
Die Geschlechtsreife wird mit gut drei Jahren erreicht. Glanzklaffschnäbel leben in monogamer Einehe, die für gewöhnlich ein Leben lang hält.
Die Brutzeit der Glanzklaffschnäbel beginnt meist am Ende der Regenzeit, wenn das Nahrungsangebot optimal ist, kann aber auch am Beginn oder kurz vor dem beginn der Regenzeit starten. Sie bauen in Gruppen ihre Baumnester meist über dem Wasser oder über Röhricht. Das für Störche kleine, nur 50 cm im Durchmesser messende Nest wird aus Zweigen und Schilf gebaut. Normalerweise werden drei bis vier, mindestens zwei und höchstens fünf Eier gelegt, die 25 bis 30 Tage bebrütet werden. Die geschlüpften Jungvögel haben ein schwarzes Daunengefieder und normal gebaute Schnäbel. Sie verlassen nach 50 bis 55 Tagen das Nest.