Ordnung: | Gänsevögel (Anseriformes) |
Familie: | Entenvögel (Anatidae) |
Unterfamilie: | Gänse (Anserinae) |
Tribus: | Echte Gänse (Anserini) |
Gattung: | Feldgänse (Anser) |
Art: | Graugans (Anser anser) |
Unterart: | Hausgans |
Die Hausgans ist die domestizierte Form der Graugans.
Es werden etwa fünfzehn Gänserassen unterschieden, die nach Größe und Lege- bzw. Brutverhalten eingeteilt werden. Die wohl älteste Hausgansrasse ist die Emder Gans, eine schwere Legegansrasse, die aus in der Gegend von Emden und Bremen gehaltenen großen Landgänsen hervorging. Bereits im 19. Jahrhundert wurde sie in den USA, in England, Böhmen und Ungarn verbreitet. Eine recht neue Gänserasse ist die Deutsche Legegans, die einen für die heutige Produktion von Gänsefleisch bevorzugten mittelschweren Typ repräsentiert.
Die Höckergans ist die domestizierte Form der Schwanengans.
Schon die Römer und Germanen domestizierten die Graugans wegen ihres Fleischs und ihrer Federn.
Bei den Griechen war die Gans der Persephone heilig und diente als lieblicher Vogel, dessen Schönheit bewundert wurde, zu Geschenken an geliebte Knaben etc. Schon Penelope besaß eine kleine Herde von 20 Gänsen. Gänse wurden nicht nur wegen ihrer Heiligkeit gehalten, sondern bewusst gestopft – und zwar aus demselben Grund wie heute, zum Fettmachen ihrer Leber. Zwei recht frühe Belege bringen Gänse in einer Weise mit der Fütterung in Verbindung, die sie von den anderen Tieren auf den Bauernhof unterscheiden (Homer, 19,536 f; Kratinos 49 bei Athenaios 384c, wo die Passage aus der Odyssee ebenfalls zitiert ist). Bei den Römern war die Gans der Juno heilig, und es wurden daher in deren Tempel auf dem Kapitol Gänse gehalten, die bei dem Einfall der Gallier unter Brennus durch ihr Geschrei die Besatzung geweckt und so die Burg gerettet haben sollen.
Die Rassenbildung bei der Gans geschah hauptsächlich in Europa. Zuerst stand eine Zunahme der Körpergröße im Vordergrund. Schon vor 150 Jahren waren bei Hausgänsen 8 kg Lebendgewicht, bei Marschgänsen sogar 15 bis 20 kg erreicht. Später wurde die Vermehrungsleistung zunehmend wichtiger.
Gänse für den deutschen Markt werden meist aus Ländern wie Polen oder Ungarn importiert, wobei neben der Martinsgans vor allem die Weihnachtsgans eine wichtige Rolle spielt. Gänsestopfleber zur Bereitung von Gänseleberpastete wird meist aus Frankreich, Israel, Italien und Ungarn importiert, da das Stopfen von Gänsen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten ist.
Hausgänse legen bis zu 60 Eier pro Saison. Gänseeier sind am Niederrhein eine lokale Spezialität. Hierzu werden Legegänse gehalten. Ihre Haltung unterscheidet sich grundlegend von der Mastganshaltung. Die Küken erreichen ihr Schlachtgewicht nach 9 bis 32 Wochen. Schnell gemästete Gänse haben nach neun Wochen etwa ein Schlachtgewicht von 4,5 bis 5,5 kg. Bei Intensivmast erreichen die Tiere ihr Schlachtgewicht von 5,5 bis 6,5 kg nach etwa vier Monaten. Bei Weidemast haben die Tiere erst nach fünf bis acht Monaten ihr Endgewicht von 6,5 bis 7,5 kg.