Portrait: Großer Veilchenohrkolibri

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Gattung: Veilchenohrkolibris (Colibri)
Art: Großer Veilchenohrkolibri (Colibri coruscans)

Großer Veilchenohrkolibri (John Gould)

Der Große Veilchenohrkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 13 bis 14 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 5,8 bis 8,5 g und der Weibchen von 6,0 bis 7,5 g. Das Männchen hat einen leicht gebogenen schwarzen Schnabel. Die Oberseite ist metallisch bläulich grün. Die bläulich violetten Ohrfahnen sind länglich und aufrichtbar. Das Kinn ist bläulich violett, der Rest der Unterseite grün mit blauem Bauch. Der zweiflügelige Schwanz ist metallisch grün mit stahlblauer subterminaler Binde. Eine wenig erforschte melanistische Form existiert, die aber mit zwei unter hundert Exemplaren sehr selten ist. Weibchen ähneln den Männchen, haben aber oft einen weißen Fleck hinter dem Auge und sind etwas kleiner. Halbwüchsige Jungtiere haben keine schillernde Färbung und die Federn enthalten gelbbraune Fransen. Laut einer Studie von Martina Dubach hat er die geringste mittlere Blut-Luft-Barrierendicke (0,183 µm) und die größte gewichtsspezifische Atemoberfläche aller Vögel (87 cm²/g).

Der Große Veilchenohrkolibri bezieht seinen Nektar von einer Vielzahl von Blüten wie z. B. den Gattungen Castilleja, Centropogon, Clusia, Echeverien, Elleanthus, Korallenbäumen, Eukalypten, Guzmania, Inga , Salbei, Siphocampylus und Puya. Insekten jagt er in der Luft. Sein Futter sucht er sich in den Straten vom Boden bis zu den Baumkronen. An blühenden Bäumen agiert er sehr territorial und dominiert andere Kolibris. Bewegt er sich in Páramo scheint er weniger aggressiv gegenüber anderen Kolibriarten aufzutreten.

Der Gesang des Großen Veilchenohrkolibris besteht einer langen Serie einsilbigen metallischen Tschilps, die wie dschit…dschit…dschit… oder tlik…tlik…tlik.. klingen und in einer Frequenz von ca. zwei Tönen pro Sekunde von sich gegeben werden. Ebenso gehört ein komplexer Liedgesang, den er normalerweise bei der Flugbalz von sich gibt zu seinem Repertoire. Dieser besteht aus einem Medley aus Tischilps, Quitsch- und Gurgellauten sowie kurzen Trällern. Seine Laute bestehen auch aus wiederholten trockenem, rasselnden drr…drrr…-Tönen. Er gilt als äußerst ruffreudiger Kolibri.

Die Brutsaison des Großen Veilchenohrkolibris dauert in Venezuela von Juli bis Oktober, im Nordwesten Argentiniens zumindest von Dezember bis Februar. Das kelchartige Nest ist ca. 6 cm groß und 4,5 cm tief und wird aus verschiedenem weichen Pflanzenmaterial gebaut. Die Außenseite wird mit Farnen und Zweigen verziert. Dieses platziert er auf horizontalen Ästen oder bringt es an einem hängenden Zweig im Gebüsch z. B. der Art Prosopis ferox an. Einmal wurde auch ein Nest in einer Felsspalte in 2,8 Meter über dem Boden entdeckt. Ein Gelege besteht aus zwei Eiern. Ein Ei wiegt ca. 0,95 Gramm bei einer Größe von 17 mal 10,5 mm. Die Brutdauer beträgt 17 bis 18 Tage, die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen. Berichte über Aufzucht der Nestlinge durch das Männchen erfordern weitere Forschung und werden angezweifelt. In den höheren Höhenlagen kommt es durch Nesträuber kaum zu Sterblichkeit von Nestlingen.

Der Große Veilchenohrkolibri bevorzugt Waldränder, offene Waldungen, blühende Gärten, Plantagen, Sub-Páramo und Páramo in Höhenlagen von 1700 bis 4500 Metern.

In der Trockenzeit ziehen die Populationen des Großen Veilchenohrkolibris, die im Páramo-Umgebung leben in niedrigere Höhenlagen. In dieser Zeit wurde er sogar in Höhenlagen um 200 Meter gesichtet. Populationen, die tiefer leben, gelten als Standvögel. Ein Bericht aus dem Norden Chiles in den Anden der Región de Tarapacá im Juli könnte auf einen Irrgast, Wanderbewegung oder eine bisher unbekannte Brutpopulation hinweisen.

Der Großer Veilchenohrkolibri gehört zu den wenigen Kolibriarten, die auch von Privatpersonen als Ziervogel gehalten werden. Sie benötigen jeweils einen Einzelkäfig, da sie aggressiv gegenüber Artgenossen sind. Nur zur Paarung werden Männchen und Weibchen vergesellschaftet. Die Nachzucht ist bereits gelungen, sie gilt jedoch als schwierig.

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