Überordnung: | Afrotheria |
ohne Rang: | Afroinsectiphilia |
Ordnung: | Rüsselspringer (Macroscelidea) |
Familie: | Rüsselspringer (Macroscelididae) |
Gattung: | Rüsselhündchen (Rhynchocyon) |
Art: | Goldenes Rüsselhündchen (Rhynchocyon chrysopygus) |
Goldene Rüsselhündchen haben wie alle Rüsselspringer eine rüsselförmige, bewegliche Schnauze. Die Beine sind lang und dünn, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Das Fell ist lang und weich, es ist überwiegend rötlich-schwarz gemustert, auffällig ist ein goldgelber Fleck am hinteren Teil des Rumpfes. Die Füße und die Ohren sind schwarz gefärbt, ebenso der vordere Teil des Schwanzes – der hintere Teil ist bis auf die wiederum schwarze Spitze weiß. Die Eckzähne weisen einen Geschlechtsdimorphismus auf, sind also bei den Männchen deutlich größer als bei den Weibchen. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 31 Zentimeter, wozu noch ein bis zu 26 Zentimeter langer Schwanz kommt. Ihr Gewicht beträgt durchschnittlich 540 Gramm.
Goldene Rüsselhündchen kommen ausschließlich in dem an der Südostküste Kenias gelegenen Arabuko-Sokoke-Nationalpark vor. Ihr Lebensraum sind Wälder oder Buschländer mit dichtem Unterholz.
Goldene Rüsselhündchen zählen zu den gefährdeten Arten. Die Gründe dafür liegen in erster Linie in der Zerstörung ihres – ohnehin schon kleinen – Lebensraums.
Goldene Rüsselhündchen sind reine Bodenbewohner, sie klettern nicht und errichten auch keine unterirdischen Baue. Sie leben in monogamen Paaren, ein neuer Partner wird nur beim Tod des vorherigen gesucht. Paare bewohnen feste Reviere mit durchschnittlich 1,7 Hektar Größe, die Reviergrenzen werden von beiden Geschlechtern mit dem Sekret ihrer Duftdrüsen markiert. Eindringlinge werden immer vom Tier des gleichen Geschlechts verjagt. Diese Tiere sind tagaktiv; zur Nachtruhe graben sie kleine, flache Bodenmulden, die sie mit Blättern auskleiden.
Rüsselhündchen sind Fleischfresser, ihre Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Spinnen und Tausendfüßern.
Die Paarungszeit der Goldenen Rüsselhündchen erstreckt sich über das ganze Jahr. Nach einer Tragezeit von 40 Tagen bringt ein Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt. Die Jungtiere kommen sehr weit entwickelt zur Welt und haben bereits geöffnete Augen und ein voll entwickeltes Fell. Die Jungen verlassen bereits nach 2 Wochen das Nest und folgen den Eltern. Im Alter von 5 bis 20 Wochen suchen sich die Jungtiere ihr eigens Revier. Ein Weibchen bringt bis zu 6 mal im Jahr Nachwuchs zur Welt. Die Lebenserwartung für die Art liegt bei etwa 4 bis 5 Jahre.