Unterklasse: | Höhere Säugetiere (Eutheria) |
Überordnung: | Euarchontoglires |
Ordnung: | Hasenartige (Lagomorpha) |
Familie: | Hasen (Leporidae) |
Gattung: | Echte Hasen (Lepus) |
Art: | Chinesischer Hase (Lepus sinensis) |
Der Chinesische Hase ist klein mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 45 Zentimetern, einer Schwanzlänge von 4,0 bis 5,7 Zentimetern und einem Gewicht von 1025 bis 1940 Gramm. Die Hinterfüße haben eine Länge von 81 bis 111 Millimeter, die Ohren sind klein und messen 60 bis 82 Millimeter. Das Fell ist kurz und rau, die Fellfärbung besteht aus zahlreichen Brauntönen kastanienbraun bis rotbraun und ist sehr variabel. Die Rückenseite, der Kopf und der Schwanz sind sandbraun, dunkelbraun oder graubraun, häufig mit kastanien- und rotbraunen Anteilen. Die Unterseite ist heller, kontrastiert jedoch nicht sehr stark mit der Rückenfärbung. An den Spitzen der Ohren befindet sich eine schwarze, dreieckige Zeichnung und die Augen besitzen eine dunkle Umrandung. Das Winterfell ist gelblich und ist mit schwarzspitzigen Haaren durchsetzt.
Der Schädel weist lange, gebogene Nasenbeine auf. Der Processus supraorbitalis, ein Fortsatz des Stirnbeins oberhalb der Augen, ist nur klein ausgebildet. Die Paukenblase ist klein. Das Genom besteht aus zwei Chromosomensätzen mit je 24 Chromosomen (2n = 48 Chromosomen).
Das Verbreitungsgebiet des Chinesischen Hasen erstreckt sich über Teile des Südens Chinas südlich des Jangtsekiang sowie das nördliche Vietnam. Er lebt zudem auf der vorgelagerten Insel Taiwan. Für einzelne Populationen westlich des bekannten Verbreitungsgebietes konnte bislang nicht geklärt werden, ob es sich um Vorkommen des Chinesischen oder des Burmesischen Hasen handelt.
Als Lebensraum werden offene und strauchige Grasflächen im Hügelland bevorzugt. Die Verbreitung reicht in Bambuswäldern bis in Höhen von 4.000 bis 5.000 Metern.
Der Chinesische Hase ist nachtaktiv, kann jedoch gelegentlich auch tagsüber beobachtet werden. Er ernährt sich vor allem von Blättern, grünen Sprossen und Zweigen. Er gräbt keine eigenen Bauten, nutzt jedoch die Bauten anderer Tierarten. Diese Bauten besitzen einen flachen Eingang und der Hase platziert seine Kotpillen vor dem Eingang.
Die Paarungszeit reicht von April bis August. In dieser Zeit bringen die Weibchen in ihren Bauten Würfe mit durchschnittlich drei Jungtieren zur Welt.