Portrait: Äthiopischer Wolf

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Hunde (Canini)
Gattung: Wolfs- und Schakalartige (Canis)
Art: Äthiopischer Wolf (Canis simensis)
Äthiopischer Wolf (Louis Agassiz Fuertes)

Äthiopischer Wolf (Louis Agassiz Fuertes)

Der Äthiopische Wolf wird auch als Äthiopische Schakal oder „Abessinischer Fuchs“ bezeichnet.
Die Gestalt ähnelt der eines Schakals. Der Äthiopische Wolf misst 1 m (Kopf-Rumpf-Länge) zuzüglich 30 cm Schwanz. Bis zur Schulter steht er 50 cm hoch. Sein Fell ist rotbraun, Kehle und Kinn sind weiß gefärbt. Die Schnauze ist lang gestreckt und fuchsartig. Sein Körpergewicht beträgt etwa 18 bis 20 Kilogramm.

Verbreitet ist der Äthiopische Wolf ausschließlich in einigen Gebirgen Äthiopiens und des östlichen Sudans. Zentrum der heutigen Verbreitung ist der Bale-Mountains-Nationalpark. Die Habitate sind hochalpin und befinden sich in baumlosen Höhen zwischen 3000 und 4400 m.
Da sich in diesen Regionen die Felder einheimischer Bauern zunehmend höher in die Gebirge schieben, wird diesem Wildhund zunehmend seine Nahrungsgrundlage entzogen, denn den neu entstehenden Nutzflächen müssen die nagetierreichen Grasflächen weichen.

Der Äthiopische Wolf ist in seiner Ernährung weniger vielseitig als andere Hunde. Zu 96 % ernährt er sich von Mäusen und Ratten. Die Afrikanische Maulwurfsratte ist dabei seine Hauptbeute. Die restlichen 4 % des Nahrungsspektrums werden von Graumullen, anderen kleinen Nagern, Jungvögeln, Vogeleiern, Zwergantilopen und Aas abgedeckt. Meistens wird der Äthiopische Wolf seiner Beute habhaft, indem er sie aus ihrem Bau gräbt.

Wie auch andere Vertreter der Gattung Canis lebt der Äthiopische Wolf in Rudeln, die von einem Alpha-Paar geführt werden und aus zwei bis dreizehn Mitgliedern bestehen können. Gemeinsam patrouillieren sie jeden Morgen an den Grenzen ihrer Reviere. Trotzdem geht der Äthiopische Wolf anschließend allein auf die Pirsch und nutzt bei der Jagd nicht die Überlegenheit einer Gruppe für den Nahrungserwerb. Oft lauern sie eher nach Katzenart bewegungslos vor einem Bau, bis ihre Beute aus dem Loch kommt und springen dann ihr Opfer an.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Wildhunden ist er tagaktiv.

Über das Fortpflanzungsverhalten ist nur wenig bekannt. Zu den Geburten kommt es einmal pro Jahr zwischen Oktober und Januar. Nur das dominante Weibchen einer Gruppe bekommt nach einer Tragzeit von 60 – 62 Tagen 2 – 6 Junge zur Welt. In den ersten 4 Wochen verbleiben die Jungtiere ausschließlich im Nest. In den nächsten 6 Wochen verbringen sie in unmittelbarer Nähe zum Nest. Die Entwöhnung von der Muttermilch beginnt ab der 10. Lebenswoche und endet spätestens im Alter von 6 Monaten. An der Aufzucht des Nachwuchses beteiligen sich alle Mitglieder eines Rudels. Äthiopische Wölfe erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 2 Jahren

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