Museum für Naturkunde Chemnitz

Das Museum für Naturkunde Chemnitz ist seit 2004 im DAStietz in Chemnitz untergebracht. Neben einer Sammlung von über 300.000 Exponaten befindet sich in der Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss das Sterzeleanum, ein historisches Kabinett, das Insektarium und wechselnde Sonderausstellungen. Im großen Lichthof befindet sich der Versteinerte Wald, das größte Pflanzenfossil Europas. Gleichzeitig bietet die Museumspädagogik Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Die Geschichte des Museums begann 1859 mit der Gründung eines „Naturwissenschaftlichen Lesevereins“, der zwei Jahre später in „Naturwissenschaftliche Gesellschaft“ umbenannt wurde. Die Ziele der Gesellschaft waren das Studieren und Zusammentragen naturwissenschaftlicher Literatur sowie das Erweitern der naturhistorischen Sammlungen. Die Sammlungen der Gesellschaft wurden 1868 unter der Bedingung, der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt zu werden, in städtisches Eigentum überstellt und begründeten so das älteste Museum von Chemnitz. Ab 1909 wurden die „Städtischen Naturwissenschaftlichen Sammlungen“ für 95 Jahre im König-Albert-Museum am Theaterplatz untergebracht. Im Jahre 1961 wurde die Umbenennung in „Museum für Naturkunde“ vorgenommen.
Die Aufgaben des Museums sind unter anderem das Erweitern der naturwissenschaftlichen Sammlung und Bibliothek, das Präsentieren der Sammlung sowie die Forschung auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Weitere Aspekte stellen die Veranstaltungen und der Freundeskreis des Museums für Naturkunde Chemnitz e. V. dar.

Den Großteil der Dauerausstellung nimmt der versteinerte Wald ein.
Die Chemnitzer Fossil­lagerstätte enthält Wurzelstöcke und Stämme sowie meist isolierte „belaubte“ Äste von baumartigen Farnen (Psaronien), Bärlapp (Sigillariaceae) und Schachtelhalmen sowie von baumartigen Samenfarnen (Medullosen) und anderen frühen Samenpflanzen (Koniferen, Cordaiten). Ihre Bildung steht im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Zeisigwald-Vulkans im unteren Perm vor ca. 291 Millionen Jahren (einen Ausbruch des Vulkans kann man stündlich in einem Film sehen). Beim Ausbruch wurden die Pflanzen durch die Druckwelle der Eruption entwurzelt oder abgeknickt und entästet. Das Pflanzenmaterial wurde danach mit heißen Auswurfmaterialien des Vulkans (Pyroklastika) bedeckt. Die Kieselsäure, die in diesen Auswurfmaterialien enthalten ist, sorgte daraufhin für die Fossilisation der organischen Substanz, sodass sie bis heute erhalten geblieben ist.
Unter den Ausstellungsstücken im Naturkundemuseum befinden sich auch Scheiben von Stämmen mit polierter Schnittfläche.
Vom 4. April 2008 bis Oktober 2010 wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Grabung auf einem Grundstück an der Frankenberger Straße erneut nach Fossilien gesucht. Ein dort gefundenes Exemplar des Riesenschachtelhalms Arthropitys bistriata zeigt eine Mehrfachverzweigung, wie sie bislang von Schachtelhalmen nicht bekannt war. Daher erhielt dieser außergewöhnliche Fund von der Paläontologischen Gesellschaft die Auszeichnung Fossil des Jahres 2010. Zur Ernennung wurde dieser Stamm in die Dauerausstellung des Museums für Naturkunde Chemnitz integriert.

Das Insektarium vermittelt Wissenswertes über die Welt der Gliedertiere und zeigt lebende Insekten, Krebse, Spinnen und Tausendfüßer.

Mehr über das Museum findet man hier.

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