(Erstveröffentlichung am 24. Oktober 2017)
Gambo
Gambo ist der Name eines nicht identifizierten Kadavers eines großen Meerestieres, das auf den Strand des Bungalow-Beach-Hotels in Kotu im westafrikanischen Staat Gambia angespült wurde.
Gambo wird manchmal auch für die sporadische Berichte von krokodilähnlichen Seeschlangen verwendet.
Der 15-jährige Owen Burnham und seine Familie kamen am Morgen des 12. Juni 1983 zu der Fundstelle, während einige Dorfbewohner mit der Enthauptung des Tieres beschäftigt waren. Owen, ein Naturliebhaber, nahm die Maße des Körpers, um später Skizzen anzufertigen, hatte jedoch keine Kamera dabei. Nach späteren Aussagen dachte er nicht daran, eine Probe zu nehmen, bis er erkannte, dass er es aus Büchern nicht identifizieren könnte. Die Dorfbewohner verkauften den abgetrennten Kopf des Tieres schließlich an einen Touristen. Nach Owen nannten sie ihn einen „Delphin“, er nahm aber an, dass dies nur eine oberflächliche Ähnlichkeit war. Der Körper wurde schließlich begraben, und Versuche, ihn später wiederzufinden, waren erfolglos.
Als das Tier drei Jahre nach dem Fund von Owen in einem Zeitungsartikel erwähnt wurde, erlangte dies die Aufmerksamkeit des Kryptozoologen Karl Shuker, der mehr Informationen über das Tier erbat. Laut Owen zeigte der Körper wenige oder keine Zeichen von Verwesung und maß ungefähr 4,6 Meter in der Länge. Die Färbung war auf dem Rücken braun und auf dem Bauch weiß, die Haut selbst war glatt. Die meisten Maße wurden vom Kopf genommen, der 1,40 m in der Länge betrug. Er hatte einen 0,8 m langen Schnabel, 14 cm hoch und 13 cm breit, der mit 80 einheitlichen und kegelförmigen Zähnen bestückt war. Ein kleines Paar Nasenlöcher befand sich an der Spitze des Schnabels. Der leicht gewölbte Kopf maß 25 cm in der Höhe und war 30 cm breit und hatte kleine Augen. Das vordere Flossenpaar maß 46 cm in der Länge und 20 cm in der Breite. Eine der hinteren Flossen war stark verletzt und fast abgerissen, die Eingeweide waren sichtbar. Der durch Wasser aufgeblähte Körper war 1,8 m lang und hatte einen Umfang von 1,5 m. Auf der Oberseite des Tieres befand sich keine Rückenflosse. Der Schwanz war 1,5 m lang und spitz zulaufend.
Es gab viele Spekulationen, welches Tier hier gefunden worden war. Der Paläontologe Darren Naish bezweifelte, dass die Berichte überhaupt echt seien – dass keine Probe genommen wurde, fand er verdächtig. Der Kryptozoologe Chris Orrick vermutete, dass es ein stark verstümmelter Shepherd-Wal war. Loren Coleman und Patrick Huyghe spekulierten, dass es eine unbekannte Form des Shepherd-Wals sein könnte. Ein anderer verbreiteter Vorschlag ist, dass der Körper irgendeine Art eines überlebenden prähistorischen Reptils ist. Shuker schlug zuerst vor, dass es entweder ein Plesiosaurier oder ein Thalattosuchia-Krokodil war, aber später bezeichnete er ihn als „den letzten der Mosasaurier“. Andere vorgeschlagene Anwärter sind Askeptosaurus oder ein urzeitlicher Ichthyosaurier wie Cymbospondylus oder der Urwal Basilosaurus.
Mokole-Mbembe
Der Mokele-Mbembe ist ein mythisches Wesen, das in den Urwäldern Zentralafrikas (Kongo) leben soll.
Bei dem im Kongobecken rund um den See Télé ansässigen Pygmäenstamm der Bangombe ist sein Ruf (Mokele-Mbembe – „der den Lauf des Flusses stoppt“) legendär. Nach den Berichten und Überlieferungen der Pygmäen soll Mokele-Mbembe die Fischer des Stammes in ihren leichten Kanus angegriffen haben.
Mokele-Mbembe soll in etwa elefantengroß sein, wobei jedoch auch Berichte über noch größere Tiere existieren. Es soll ein vierfüßiges Wesen sein, dessen Fußabdrücke denen von Nilpferden ähneln und deren Zehen drei Klauen aufweisen sollen. Es soll einen langen Hals mit etwa dreißig Zentimetern im Durchmesser, einen relativ kleinen Kopf, der bei männlichen Exemplaren ein Horn oder einen hornähnlichen Fortsatz aufweisen soll (wie dies zum Beispiel auch bei einigen rezenten Reptilien der Fall ist) sowie einen langen Schwanz besitzen. Das Wesen soll einem Sauropoden ähneln. Es soll sich um einen Pflanzenfresser handeln, der jedoch Menschen, die in sein Territorium eindringen, angreift und gegebenenfalls tötet, jedoch niemals frisst. Die Hautfarbe des Mokele-Mbembe soll von bräunlich-grau bis zu rötlich-braun variieren.
Der erste schriftliche Bericht über Mokele-Mbembe stammt von dem französischen Missionar Abbe Liévin Bonaventure Proyart. In seinem 1776 erschienenen Buch über Reisen in der Kongoregion berichtet er von einem fremdartigen Wesen, dessen Fußabdrücke einen Umfang von einem Meter gehabt haben sollen. Der deutsche Ludwig Freiherr von Stein zu Lausnitz war der erste Ausländer, der auf einer Expedition im Jahr 1913 im Flussgebiet des Likouala-aux-herbes gezielt Berichte über Mokele-Mbembe sammelte. Die einheimischen Pygmäen zeigten ihm einen Pfad, den das Wesen durch den Dschungel gezogen haben soll.
In den Jahren von 1920 bis 1935 soll es mehrere Sichtungen verschiedener Augenzeugen gegeben haben, die eine Kreatur mit langem, schlangenähnlichem Hals, stämmigen Beinen und massigem Körper gesehen haben wollten.
1954 soll ein englischer Tourist im Bangweulusee einen langen Hals mit schlangenähnlichem Kopf aus dem Wasser ragen gesehen haben, und in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts soll ein Großwildjäger nahe dem Likouala-aux-herbes-Fluss ein großes Tier vom Wasser an Land gehen gesehen haben, dessen Beschreibung auf Mokele-Mbembe zutrifft.
Von Oktober bis Dezember 1980 sollen von dem deutschen Ehepaar Herman und Kia Regusters Lautäußerungen und mehrere mysteriöse durch ein großes Tier verursachte Wasserbewegungen wahrgenommen worden sein.
Im selben Jahr führten die Naturwissenschaftler und Kryptozoologen Roy P. Mackal, James Powell, Richard Greenwell und Justin Wilkinson zwei Expeditionen in den Kongo durch, um die bis zu zweihundert Jahre zurückreichenden Berichte über Mokele-Mbembe zu untersuchen. Sie sammelten Augenzeugenberichte, Legenden und Mythen um das sagenhafte Wesen und gelangten zu dem Ergebnis, dass sich viele der Beschreibungen glichen.
Im Jahre 1983 will der Biologe Marcellin Agnagna im See Tele mehrere Mokele-Mbembe mehrere Minuten lang beobachten haben. Beweise wie Filmaufnahmen konnte er jedoch aufgrund einer angeblichen Fehleinstellung seiner Videokamera nicht aufweisen, wobei die Tatsache, dass er seine Berichte im Nachhinein mehrere Male änderte, Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit aufkommen ließen.
Im September 1992 will ein japanisches Forscherteam vom Flugzeug aus ein unbekanntes, schwimmendes Tier im See gefilmt haben. Die qualitativ schlechte, nur 15 Sekunden lange Videoaufnahme zeigt eine langhalsige Kreatur, die den See durchquert und nach Meinung der Japaner als Mokele-Mbembe zu identifizieren sei. Worum es sich jedoch handelte, konnte nicht festgestellt werden, es könnte sich auch um einen großen schwimmenden Python gehandelt haben.
Im Jahr 2006 sollte eine Expedition der Kryptozoologen Milt Marcy, Peter Beach und Rob Mullin in den Kongo Klarheit über die Existenz oder Nichtexistenz des Mokele-Mbembe bringen. Nach ihrer Rückkehr konnten sie allerdings nicht mehr vorweisen als einen angeblichen Gipsabguss eines Fußabdrucks von Mokele-Mbembe.
Da ein einzelnes Tier über kurz oder lang (aus)sterben würde, müsste es sich bei Mokele-Mbembe zwingend um eine überlebensfähige Population dieser Tiere handeln. Es stellt sich die Frage, worum es sich beim Mokele-Mbembe tatsächlich handeln könnte.
Einige der Augenzeugenberichte und Legenden lassen sich sicherlich auf Verwechslungen mit bekannten Tieren zurückführen. So könnte zum Beispiel die Sichtung von Marcellin Agnagna von 1983 auch auf die große afrikanische Weichschildkröte Trionyx triunguis zurückgehen.
Verschiedene weitere rezente Tierarten wurden von Kryptozoologen und Zoologen aufgeführt, die zu einer Fehlinterpretation einiger der Sichtungen oder Spuren geführt haben könnten: z. B. mit dem Nilkrokodil, Flusspferden, Nashörnern oder dem westafrikanischen Manati (Trichechus senegalensis).
Nach einer anderen Theorie soll es sich bei Mokele-Mbembe um eine bis heute überlebende Dinosaurierart von der Ordnung der Sauropoden handeln. Sauropoden haben einige grundlegende körperliche Merkmale gemeinsam: einen relativ kleinen Kopf, einen sehr langen Hals, einen langen Schwanz. Alle Sauropoden liefen auf vier stämmigen Beinen und waren Zehengänger, ähnlich den heutigen Elefanten. Die Beschreibungen von Mokele-Mbembe lassen zumindest diese theoretische Deutung zu.
Problematisch ist, dass bislang keine Kadaver, Knochen oder ähnliche Relikte gefunden wurden, die auf ein Überleben einer Sauropodenordnung bis zur Gegenwart schließen lassen.
Nandibär
Das von Europäern als Nandibär bezeichnete Wesen wird von den Nandi aus dem Westen Kenias als „Chimisit“ oder „Chemosit“ bezeichnet. Der Nandibär ähnelt einem Raubtier halb Hyäne/halb Löwe. Dieses soll sowohl Tier, als auch Menschen jagen (der Legende nach soll der Nandi-Bär nur in Nächten ohne Mondschein auf die Jagd gehen und eine besondere Vorliebe für menschliche Gehirne besitzen). Bären gibt es in Kenia nicht. Die einzige bekannte afrikanische Bärenart, der Atlasbär, eine Unterart des Braunbären im nordafrikanischen Atlasgebirge, starb im 19. Jahrhundert aus und war nur im nordafrikanischen Atlasgebirge verbreitet.
Abgesehen von den Berichten der Nandi gehen die ersten Sichtungen dieser Kreatur auf die weißen Kolonialherren Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Geoffrey Williams beschrieb als erster Europäer den Nandi-Bär als 1,5 Meter hoch, nur an den Beinen und am vorderen Teil des Körpers behaart, mit einer länglichen Schnauze und kurzen Ohren. Anfänglich noch in dem Glauben, es handele sich um eine Hyäne, stellte er bald fest, dass das Tier so groß wie ein Löwe, allerdings viel gedrungener und im Besitz eines kurzen Halses, einer stumpfen Nase und kurzer Ohren war. Außerdem war das Fell des Tieres so lang, dass es bis zum Boden reichte. Der Kolonialbeamte William Hichens wurde von einem Nandi-Bären durch sein Zimmer gejagt und konnte das Tier nur durch einen Schuss in dessen Leib vertreiben. Einen realen/greifbaren Beweis für den Nandi gibt es natürlich nicht, bei angeblichen Sichtungen könnte es sich um Verwechslungen mit anderen Tieren handeln.
Wenn es sich beim Nandibären um eine ausgestorbene Gattung handeln sollte (was vermutlich ebenso wahrscheinlich wie die Plesiosauriertheorie diverser Seeungeheuer) wären z. B. das Chalicotherium, die Riesenhyäne Pachycrocuta brevirostris oder ein echter Bär wahrscheinliche Kandidaten.
Ninki-Nanka
Ninki-nanka (andere Schreibweise Ninkinanka) ist ein Fabelwesen im westafrikanischen Staat Gambia, vergleichbar mit dem Ungeheuer von Loch Ness. Wie bei anderen Mysterien der Kryptozoologie handelt es sich um einen Mythos.
Armitage’s King, wie Ninki-nanka 1922 nach dem britischen Gouverneur Cecil Hamilton Armitage auch benannt wurde, soll nach der Überlieferung in sumpfigen und in moorigen Landschaften Westafrikas zu finden sein. Beschrieben wird es als Tier mit einem langen, mit Schuppen besetzten Körper und einem Kopf ähnlich einem Pferd. Aber es wird auch als krokodilähnlich beschrieben. Längenangaben sind bis 30 Meter gemacht worden. Man vermutet auch, dass sich das Wesen irgendwo in Senegal aufhält.
Im Juli 2006 machte eine Gruppe von Forschern eines Kryptologen-Forschungs-Vereins eine zweiwöchige Expedition, blieb bei der Suche jedoch erfolglos.