Das Aquazoo Löbbecke Museum ist eine Einheit aus Zoo und Naturkundemuseum unter Trägerschaft der Stadt Düsseldorf. Es wurde im Jahr 1987 im Nordpark unter dem Namen Löbbecke-Museum + Aquazoo eröffnet. Auf einer Fläche von 6800 m² werden in 25 Themenräumen rund 560 Tierarten in Aquarien, Terrarien und einer Tropenhalle ausgestellt.
Das Aquazoo Löbbecke Museum hat zweierlei Wurzeln. Der museale Teil geht auf das private Museum des Apothekers Theodor Löbbecke zurück. Seine Sammlung wurde kurz nach seinem Tod im Jahr 1901 zum städtischen Besitz, aber nur unter der Voraussetzung, dass die Stadt Düsseldorf die Exponate in einem Museum ausstellt. Im Jahr 1904 wurde es unter dem Namen Löbbecke-Museum in der Düsseldorfer Altstadt eröffnet. Die Tradition der Zootierhaltung geht auf den Düsseldorfer Zoo zurück, der 1876 durch den Tierschutzverein „Fauna“ gegründet wurde. 1930 wurde das Löbbecke-Museum in den Zoo integriert, woraus sich die Einheit beider Einrichtungen erklärt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde im November 1944 der dem Zoo naheliegende Unterrather Güterbahnhof schwer bombardiert, wobei zahlreiche Bomben im Zoo selbst einschlugen und diesen weitgehend zerstörten. Auch das Museumsgebäude erlitt schwere Schäden. Die meisten Ausstellungsstücke waren jedoch vorher evakuiert worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die aus Zoo und Museum bestehende Einrichtung in einem Hochbunker gleich gegenüber dem alten Zoogelände als provisorischen Sitz untergebracht. Nach langen – auch juristischen – Auseinandersetzungen zog die Einrichtung 1987 zum gegenwärtigen Standort im Nordpark um. Die Konzeption des neuen Gebäudes basierte auf den Plänen von Manfred Zahn, der bis Ende März 1994 über 27 Jahre lang das Institut leitete, bevor er seine Arbeit an seinen Nachfolger Wolfgang Gettmann übergab. Der 2008 verstorbene Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin forderte in seinem Vermächtnis den Bau eines Aquariums mit internationalem Anspruch. In den kommenden Jahren sollte das Institut baulich erweitert werden. Die Finanzierungsplanungen waren bereits abgeschlossen, jedoch wurde das Projekt im Zuge der Wirtschaftskrise und dem damit verbundenen Rückgang der städtischen Einnahmen auf unbestimmte Zeit zurückgestellt. Am 4. November 2013 wurde das Haus vorübergehend geschlossen, da eine umfangreiche Sanierung nötig wurde. Die Wiedereröffnung war ursprünglich für Mai 2015 geplant, wurde aber auf den 22. September 2017 verschoben. Die Sanierungskosten stiegen um über 40 Prozent auf rund 21 Millionen Euro. Während der Umbauphase wurde Wolfgang Gettmann in den Ruhestand verabschiedet und Sandra Honigs als kommissarische Leiterin eingesetzt. 2016 folgte mit Jochen Reiter ein neuer Leiter für die Einrichtung. Auch wenn in Anbetracht der hohen Besucherzahlen und umfangreichen Sammlungen ein Ausbau der Einrichtung nach wie vor nötig wäre, ist eine Erweiterung derzeit nicht abzusehen.
Die Ausstellung des Aquazoo Löbbecke Museum stellt eine thematische Verzahnung aus lebenden Tieren und naturkundlichen Objekten wie Fossilien, Skeletten und Modellen, sowie interaktiven Stationen dar. Durch die Präsentation lebender und präparierter Tiere Seite an Seite, werden interessante Querverweise möglich: das Verhalten der Tiere kann durch den Besucher direkt mit morphologischen Details, wie sie nur an Präparaten sichtbar gemacht werden können, in Beziehung gesetzt werden. So findet sich z. B. ein präparierter Piranha-Schädel mit gut sichtbaren Zähnen in unmittelbarer Nähe zu einem Becken mit lebenden Piranhas. Morphologie, Verhalten und nachgestalteter Lebensraum werden so an einem Ort erfahrbar. Im aktuellen Ausstellungskonzept folgt der Besucher der Evolution des Lebens von seinen Ursprüngen im Meer, über die Besiedelung des Süßwassers und den Landgang bis hin zur Eroberung von Trockengebieten und (bei einigen Tiergruppen) der Rückkehr von einer terrestrischen zu einer aquatischen Lebensweise. Ergänzt wird dieser Erzählstrang durch eine separate mineralogische Ausstellung und einen Ausstellungsbereich, der den Fokus auf das Verhältnis von Meer und Mensch lenkt.
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