Der erste Tag der 8. Zooreise war mehr oder weniger Familybusiness, aber darüber werde ich mich nicht weiter auslassen, immerhin ist es für den Blog uninteressant und für mich selbst nicht weiter erwähnenswert. Familienbesuche lassen sich aber nicht immer vermeiden, vor allem dann nicht, wenn man in der Nähe ist und keine gute Ausrede hat, um einen Besuch vermeiden zu können.
Immerhin waren wir auf dem Weg nach Leipzig/Radeberg auch in Klein-Tettau, im Tropenhaus Klein Eden, in dem wir auch zwei Führungen mitmachten.
Führung Nummer eins führte durch die Reptilien des Hauses, wobei das Hauptaugenmerk auf den Schlangen lag, aber auch einige Wirbellose wurden vorgestellt und es war das erste Mal, dass ich einen Tausendfüßer auf dem Arm hatte, kein unangenehmes Gefühl. Die Führung ignorierte aber auch einige der Pflanzen nicht und da unser Führer fast ununterbrochen Wissenswertes ohne Punkt und Komma vermittelte, auch Tiere zum Anfassen präsentierte verging die Zeit sehr schnell. Allerdings war die Ausdrucksweise unseres Führers teilweise merkwürdig, ich glaube nicht, dass Reptilien vorstellig werden, um ihre Zähne zu präsentieren… aber egal.
Der zweite Teil der Führung war mehr pflanzenorientiert und führte durch den Forschungsbereich des Hauses, der nur im Rahmen einer Führung besucht werden könnte.
Dort wurde ich erstmalig mit Lulo bekannt gemacht, einer Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse, von der ich bisher noch nie gehört hatte.
Die Lulo (Solanum quitoense) ist eine südamerikanische Kulturpflanze aus der Gattung Nachtschatten (Solanum) in der Familie der Nachtschattengewächse.
In Kolumbien und Ecuador wird das Fruchtfleisch der Lulo mit Milch oder Wasser verdünnt und mit Zucker zu Saft verarbeitet oder in anderen Getränken verwendet. Die Selbstverarbeitung der frischen Früchte zu Saft, meist mit einem Küchenmixer, ist gängige Praxis in Kolumbien. Der Verkauf von fertigem Saft wie etwa in Europa ist unüblich. Indigene Völker wie etwa die Waorani aus Ecuador nutzen die Früchte als Shampoo.
In Europa gibt es kaum Nachfrage, da die Frucht und deren Verwendung den meisten Menschen unbekannt ist. Gelegentlich kommt Lulomark in Multivitaminsäften vor. Deshalb wird sie hierzulande wohl auch kaum vermarktet. In Mitteleuropa wird die Lulo jedoch unter verschiedenen Namen gelegentlich als Zierpflanze gezogen.
Bewusst ist mir die Pflanze noch nie aufgefallen … aber was Pflanzen anbelangt bin ich oft eher ignorant und habe nicht sehr viel Ahnung davon. Aber hin und wieder wage ich auch Ausflüge in die Botanik (wie man an der häufigen Erwähnung der Wollemie merkt)
Übrigens habe ich Senf im Tropenhaus gekauft. Wir durften auch vorab verkosten, aber unsere Kaufentscheidung wurde dadurch nicht verändert. Jetzt befinden sich Papayasenf und Sternfruchtsenf in meinem Besitz und warten darauf verwendet zu werden. Beide Sorten sind sehr süss und ich war vom Geschmack des Papayasenf echt überrascht, nachdem Papaya nicht zu meinen Lieblingsfrüchten zählt.
Der Eintritt im Tropenhaus war durch den Entdeckerpass um die Hälfte reduziert und die Führungen waren sehr interessant, aber ohne die Führungen würde ich den vollen Preis nicht zahlen wollen, zumal man die Forschungsstation (dort wo Lulo und Konsorten gezüchtet werden) nur im Rahmen einer Führung besuchen kann.
Irgendwann waren wir dann in Radeberg.
Das Hotelzimmer war eine Überraschung, eher eine Suite, als ein Zimmer … und hätten wir Kinder gehabt hätten diese ihren eigenen kleinen Bereich bekommen.
Gegessen haben wir im hoteleigenen Restaurant. Für Fast Food/Fingerfood-Freunde durchaus zu empfehlen. Ich hatte Schwarzwurzel-karree als Vorspeise und einen Australien Burger mit Tofu … allerdings weiss ich nicht was an Roter Beete und Kresse australisch ist. Aber es war lecker. Und dazu ein Schwarzbier.
Wein haben wir danach beim Kartenspielen getrunken.
Für den ersten Tag war das eher ein ruhiger Anfang, und Familienbesuche kann man nicht wirklich als Urlaub bezeichnen, aber Abends im Hotel kam die Urlaubsstimmung schon auf.