6. Zooreise 2022 – Die ersten beiden Tage (weil der erste nur ein Hochzeittag war)

Blauregen

Tag Eins der Urlaubsreise kann man nicht wirklich als Urlaubstag bezeichnen, da die Planung nicht in unseren Händen lag.
Geheiratet wurde in der Wiesbergkirche in Schwarzenfeld, der Rest der Feier fand im Panorama-Hotel am See in Gütenland statt.
Direkt am Hotel befindet sich Neunburg‘s Holzkarpfen „Eixi“, der nicht nur einen einmaligen Ausblick für Erwachsene und Kinder auf den Eixendorfer See bietet, sondern mit angegliedertem Abenteuerweg, Fischerdorf und –boot sowie Ruhearealen die Welt der Fische am See erlebbar macht.
Daneben befindet sich auch ein Hirschgehege.
Die Hochzeit an sich war ganz nett… es wurde viel gegessen und getrunken und es wurde eine lange Nacht.
Auch die Hochzeitsgäste bekamen Geschenke u. a. in Form eines Blauregen im Topf.
Ich bin gespannt ob unsere Pflanze unsere Reise überlebt,

Der nächste Tag war dann der erste Tag der eigentlichen Reise. Geplant waren eine Führung durch das Schwandorfer Felsenlabyrinth, der Besuch der Erlebnisholzkugel in Steinberg am See, Besuche in Gleiritsch ( Wildgehege Plassenberg) und Eslarn (Vogelpark, Wildpark), sowie der Drachenstich in Furth im Walde.

Eingang eines Schwandorfer Felsenkellers

Die denkmalgeschützten Felsenkeller von Schwandorf liegen vor allen im Weinberg und im Holzberg, aber auch im Stadtteil Fronberg.
Bisher wurden über 130 Keller gefunden, die in den Dogger-Sandstein eingehauen wurde. Diese Keller liegen teils neben-, teils übereinander. Ihre Anlage folgte nicht einem übergeordneten Plan, sondern sie sind in unterschiedlichen Perioden und zu unterschiedlichen Zwecken angelegt worden.
Der vermutete Beginn des Stollenbaus wird um 1380 angegeben. Eventuell hängt dies mit der Anlage von Suchstollen für die Oberpfälzer Eisenerzgewinnung zusammen. Reste eines Schienenstrangs für eine Lore belegen zumindest den Steinabbau im Berginneren. Es könnte sich dabei aber auch um einen unterirdischen Steinbruch gehandelt haben. In späterer Zeit wurden die Keller für die Biererzeugung verwendet, da hier im 16. Jahrhundert Bier nach dem lang dauernden Verfahren der kalten Gärung produziert wurde. Dafür waren tiefe Keller mit einer konstanten Temperatur von 10 Grad oder weniger notwendig. Ein Schwandorfer Bierrezept von 1549 beweist, dass die hiesigen Brauer diese Methode schon früh anwandten. Auch Nutzungen als Eiskeller sind bezeugt.
Nach dem Niedergang des kommunalen Brauwesens wurden die im Privatbesitz befindlichen Keller ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch zur Lagerung von Lebensmitteln verwendet. Dies rief in den 1930er Jahren Kellerdiebe auf den Plan, welche einige der bis dahin getrennte Kellersysteme miteinander verbanden, indem sie Abmauerungen und Felswände sowie Felsklüfte durchbrachen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Stollen teilweise zu Luftschutzkellern und zu Lazaretträumen umgebaut. In der Bombennacht vom 17. April 1945 suchten 6.000 Menschen in den Felsenkellern Zuflucht. Nach dem Krieg wurden einige Keller mit Bauschutt verfüllt. Das heutige, öffentlich zugängliche Labyrinth folgt den Diebespfaden der Kellerdiebe. Dazu mussten etwa 500 Kubikmeter Abraum aus den Kellern entfernt, die schmalen Löcher zu Durchgängen erweitert und Ziegelbögen zur Sicherung errichtet werden.
Mit viel Glück kann man in den Kellern auch Fledermäuse entdecken.

Felsenkeller Schwandorf

 

Erlebnisholzkugel

Danach fuhren wir nach Steinberg am See … um die Erlebnisholzkugel zu besteigen.
Diese befindet sich seit Januar 2019  am Westufer des Steinberger Sees als Teil des inMotion Parks Steinberg am See und ist die mit 40 Metern Höhe größte begehbare Holzkugel der Welt (Erlebnisholzkugel mit Erlebnisstationen, Aussichtsplattform und Röhrenrutsche).
Daneben wird mit einer Adventure-Golfanlage an den Kohleabbau um Steinberg erinnert.
Ein Klettertrail erlaubt Kindern das Erklettern von 2,5 m und Wassersportfreunde können sich am Wakeboarden versuchen.

Steinberger See

Das nächste Ziel sollte das Tiergehege Plassenberg in Gleiritsch sein, aber wir haben es nicht gefunden. Auch die Suche nach dem Vogelpark in Eslarn erwies sich als fruchtlos, da uns diverse Baustellen einen Strich durch die Rechnung machten. Immerhin haben wir den Wildpark gefunden, aber auch das war nicht wirklich ein lohnenswertes Ziel. Zwei große Gehege, Wildschweine und Rothirsche … mehr nicht …. der Spielplatz ist ja auch eher für Kinder.

Nachdem wir noch viel Zeit hatten ergaben sich nun zwei Möglichkeiten: Nach Furth im Wald und eine Besichtigung der Drachenhöhle oder zurück ins Hotel und sich etwas von den Anstrengungen des gestrigen Tages zu erholen …
Wir entschieden uns für Letzteres mit der Option früher nach Fuhrt zu fahren, um die Drachenhöhle zu begutachten. Aber nachdem wir festgestellt hatten, dass die Höhle bereits um 16 Uhr schloss, war diese Option natürlich nicht mehr möglich.

Das bedeutete, dass wir mehr Zeit im Hotel verbringen konnten. Dort haben wir auch gegessen. Die Speisen auf der Tageskarte erinnerten stark an das Buffet von gestern, aber auch auf der kleinen normalen Speisekarte wurde ich fündig, Hühnercurry oder Hirschbraten musste ich nicht zwei Tage hinter einander essen.
Interessant waren auch die zahlreichen Taubenschwänzchen, die sich an den Blumen mit Nektar versorgten, so viele dieser ungewöhnlich aussehenden Schmetterlinge hatte ich noch nie auf einem Fleck gesehen.

Nach dem Essen bestieg ich noch Holzkarpfen Eixi, eigentlich nicht unbedingt etwas, das Erwähnung finden müsste.

Und schließlich: Der Drachenstich in Furth im Wald.
Der Drachenstich in Furth im Wald in der Oberpfalz gilt als ältestes Volksschauspiel Deutschlands.
Ursprünglich war der Drachenstich in Furth im Wald Teil der Fronleichnams-Prozession. Aus dem Jahr 1590 ist die Meldung erhalten, dass ein Bürger beim „Umgang“ der Prozession in Rüstung mitgegangen ist. Es ist anzunehmen, dass der „Kampf des Guten gegen das Böse“, wie wir es bei der Geschichte des beliebten Heiligen Georg erleben, Vorbild für diese Tradition war.
Der Zusammenhang zwischen Fronleichnamsprozession und Volksbrauchtum führte im Laufe der Jahre mehrmals zur Kritik von Kirche und Obrigkeit. Auch der Hinweis auf die Armut der Menschen an der Grenze, dass der Drachenstich „viel Volk“ von beiderseits der Grenze anlockte, war ein wichtiger ökonomischer Grund. 1887 schließlich wurde der Drachenstich auf einen Sommertermin gelegt, die Fronleichnamsprozession musste auf den Drachen „verzichten“. Dafür wurde ein großer historischer Festzug installiert und ein Festspiel, bei dem der ewige Kampf des Guten gegen das Böse in ein Schauspiel eingebunden wurde.
Im Jahr 1951 schrieb Josef Martin Bauer eine Neufassung des Schauspiels um die Tötung des Drachen, die nun als historischen Hintergrund die Hussitenkriege ausmalt und im Jahr 1431 spielt. In dieser Version wird der Drache zu einem Symbol für die Schrecken des Krieges im Grenzland um Furth herum. Held und Drachentöter ist der Fahnenträger Udo, der seine Burgfrau Maria („Die Ritterin“) rettet.
2006 wurde neben dem alten Stück von Josef Martin Bauer eine neue Version aus der Feder des Regisseurs Alexander Etzel-Ragusa uraufgeführt. Seit 2007 wird ausschließlich die neue Fassung aufgeführt. Das neue Stück soll der politischen Entwicklung (Zusammenbruch des Ostblocks) Tribut zollen und den Charakteren bzw. der Geschichte zur Zeit der Hussitenkriege mehr Raum geben.
Die Parkplatzsituation in Furth im Wald ist wohl als schwierig zu bezeichnen, aber wir haben einen gefunden, wenn auch nicht direkt in der Nähe des Stadtplatzes. Aber es hat sich gelohnt, das zweieinhalb Stunden lange, pausenlose Stück zu sehen. Faszinierende Massenszenen, Pferdegespanne , Kämpfe und ein feuerspeiender Drache … was will man mehr.

Felsenkeller Schwandorf
Erlebnisholzkugel Steinberg am See
Wildpark Eslarn
Drachenstich

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