Geplant war eine Besichtigung des Ansbacher Bismarckturms und ein etwas längerer Besuch in Rothenburg ob der Tauber mit Stadtmauerrundgang und Stadtführung.
Der Besuch bzw. die Besichtigung des Ansbacher Bismarckturms war schnell erledigt. Er war leicht zu finden, nicht begehbar und schlecht fotografierbar weil eine Gruppe Kinder den Turm für sich erobert hatte.
Der Bismarckturm von Ansbach ist ein 12,7 m hoher Aussichtsturm nach dem Entwurf „Götterdämmerung“. Er wurde 1903 errichtet und weist kleine Veränderungen zum ursprünglichen Entwurf auf.
Da die Aussichtsplattform heute nur eine 43 cm hohe Brüstung besitzt, ist eine Turmbesteigung nur unter Aufsicht möglich. Dies fand 1995 erstmals am Tag des offenen Denkmals statt. Hin und wieder wird seit dem der Turm Besuchern zugänglich gemacht (meist am Tag des offenen Denkmals).
Ob der Turm 2022 am Tag des offenen Denkmals am 11. September zu besichtigen ist kann man hier erfahren (allerdings erst wenn das Programm veröffentlicht wurde, irgendwann im August)
Eine Turm-Öffnung mit Möglichkeit der Besteigung (unter Aufsicht) war erstmals 1995 am Tag des offenen Denkmals möglich. Seitdem wurde der Turm in bestimmten Jahren am Tag des offenen Denkmals für Besucher geöffnet.
Danach fuhren wir nach Rothenburg ob der Tauber. Unser erstes Ziel war die Doppelbrücke von der man einen schönen Blick auf Rothenburg hat. Von Rothenburg aus ist die Brücke allerdings fast nicht zu sehen.
Die Tauberbrücke Rothenburg ob der Tauber, im Volksmund Doppelbrücke genannt, ist eine historische Straßenbrücke, die südwestlich des Stadtkerns der mittelfränkischen Stadt Rothenburg ob der Tauber im Tal die Tauber überspannt. Über das Bauwerk läuft mit 4,0 m breiter Fahrbahn und 1,0 m breitem Gehweg der Rothenburger Taubertalweg, hier auch ein Abschnitt der Gemeindeverbindungsstraße nach Leuzenbronn.
Die Doppelbrücke mit zwei aufeinander stehenden Bogenreihen wurde wahrscheinlich um 1330 errichtet. Sie liegt am Fuße des südwestlichen Tauberhanges unterhalb von Rothenburg ob der Tauber und war Teil einer Handelsstraße von Augsburg nach Würzburg. An Bautätigkeiten ist eine Instandsetzung von 1791 bekannt, nachdem ein Jahr zuvor die vier oberen Bögen eingestürzt waren. Im Jahr 1925 folgte eine Erweiterung der östlichen Brückenauffahrt. Am 16. April 1945 wurde das Bauwerk, von den sich zurückziehenden deutschen Truppen gesprengt – einen Tag bevor die Stadt von der US Army kampflos eingenommen wurde. Der Wiederaufbau war am 10. November 1956 nach einem guten Jahr Bauzeit abgeschlossen.
Danach fuhren wir direkt nach Rothenburg, das ein nettes Städtchen ist, aber für größere Autos nicht leicht zu befahren.
Mit der weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Altstadt ist die Große Kreisstadt Rothenburg eine weltbekannte Sehenswürdigkeit mit vielen Baudenkmälern und Kulturgütern. Herausragend an der Altstadt ist, dass sie sehr ursprünglich wirkt, da trotz der Kriegszerstörungen von 1945 und des schlichten, unauffälligen Wiederaufbaus praktisch keine modernistischen Brüche erkennbar sind. Der historische Stadtkern ist von einer begehbaren Stadtbefestigung umgeben und in die weitgehend unverbaute Landschaft des Flusstals der Tauber eingebettet. Es wird seit Jahrzehnten versucht, diese Ursprünglichkeit weitestgehend zu erhalten. Zudem ist Rothenburg für mehrere Museen bekannt, etwa das Kriminalmuseum, das RothenburgMuseum (bis 2019 Reichsstadtmuseum), das Handwerkerhaus und das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt. Zu den überregional bekannten Veranstaltungen gehören der Meistertrunk (Kulturerbe seit 2016), die Reichsstadttage, der Weihnachtsmarkt und das Taubertal-Festival.
Von 1274 bis 1803 war Rothenburg eine Reichsstadt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor die Stadt an Bedeutung. Sie blieb zwar das Zentrum eines ausgedehnten Landgebiets und ein kultureller Mittelpunkt, entwickelte sich aber nur allmählich weiter, wodurch das alte Stadtbild überwiegend erhalten blieb. Im 19. Jahrhundert „versteinerte“ die Stadt nicht zuletzt wegen ihrer Grenzlage zu Württemberg. Ansätze zur Industrialisierung waren vorhanden, aber ein Eisenbahnanschluss fehlte bis 1881. Rothenburg galt bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als bedeutender Zielort des Tourismus in Deutschland. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurden nur die wichtigsten Bauten originalgetreu wiederaufgebaut. Doch durch ein geschicktes, einmaliges Konzept erfüllte der Wiederaufbau der 1950er und 1960er Jahre sowohl die Ansprüche des Denkmalschutzes wie auch des modernen Wohnens. Ein Besucher wird die nach 1945 entstandenen Gebäude erst auf den zweiten Blick erkennen, obwohl sie keineswegs romantisierend-kitschig wirken. Ab 1950 wurde die Stadt zu einem der Höhepunkte an der Romantischen Straße, der ersten Ferienstraße Deutschlands. Bis 1972 war sie kreisfrei und Sitz des gleichnamigen Landkreises. Stadt und Landkreis kamen dann zum Landkreis Ansbach und Rothenburg wurde zur Großen Kreisstadt mit gewissen Selbstverwaltungsrechten erhoben.
Rothenburg diente in einigen Filmen als Kulisse und ist weltweit bekannt. Touristen aus aller Welt besuchen die kleine Stadt, allerdings hatte ich bei unserem Besuch nicht den Eindruck, dass Rothenburg ob der Tauber stark besucht war. Das habe ich in anderen Städten schon anders erlebt.
Die Stadtmauer ist fast durchgängig begehbar und von mehreren Orten (Türmen) erreichbar. Die innere Stadtmauer wurde um 1172 fertig gestellt, die äußere Stadtmauer um 1360–1388.
Ungefähr vier Kilometer lang ist die Stadtmauer und auf der Innenseite der Mauer kann man Tafeln von Spendern lesen, die sich Für den Erhalt dieser Stadtmauer eingesetzt haben, darunter Einheimische Privatpersonen und Firmen, aber auch begeisterte Besucher aus aller Welt. eingesetzt – mit ehrenamtlichem Engagement oder finanziell mit einer Spende zum Erhalt der Stadtmauer.
Der Stadtmauerrundgang dauert 2,5 h, aber wir haben die Mauer beim Kriminalmuseum verlassen und haben uns das Museum angesehen.
Das Mittelalterliche Kriminalmuseum ist das bedeutendste deutsche Rechtskundemuseum und gibt einen Einblick in das Rechtsgeschehen der letzten 1000 Jahre; Ausstellungsstücke sind Folter- und Hinrichtungsinstrumente, Halsgeigen, Schandmasken, Richtschwerter, Richträder, mittelalterliche Gesetzestexte und Anleitungen zu Hexenprozessen. Es zeigt 50.000 Exponate aus über 1000 Jahren europäischer Justizgeschichte mit dem Schwerpunkt Mittelalter.
Danach sind wir Richtung Marktplatz gewandert. Für die Stadtführung um 14 Uhr kamen wir zu spät, aber es gab auch genug auf eigene Faust zu entdecken und wer auf Folter steht wird nicht nur im Kriminalmuseum glücklich gemacht, wobei Käthe Wolfahrt wohl eine andere Art von Folter ist …vor allem im Juni …
Käthe Wohlfahrt ist ein Unternehmen mit Sitz in Rothenburg ob der Tauber, das mit Artikeln rund um Weihnachten handelt und seinen Stammsitz in Rothenburg ob der Tauber hat … in dieser Stadt ist nicht nur das Mittelalter allgegenwärtig, auch Weihnachten und man muss das wohl mögen um sich auch in den Sommermonaten Weihnachtsdekoration anzusehen. Seit dem 29. September 2000 existiert auch das Deutsche Weihnachtsmuseum, das sich mit der Geschichte von Weihnachten und seinen Bräuchen auseinander setzt. Wo sonst als in Rothenburg sollte man ein Museum dieser Art auch finden.
Gegenüber von Käthe Wohlfahrt befindet sich das Historiengewölbe mit Staatsverließ und Ausstellung zum 30jährigen Krieg.
Danach hatten wir erst einmal genug von Rothenburg aber ich bin mir sicher, dass wir nicht zum letzten Mal dort waren.
Abschließend noch etwas für die kulinarisch interessierten Leser dieses Blogs.
Eine der Spezialitäten Rothenburgs sind die sogenannten Schneeballen, ein trockenes Gebäck aus Mürbeteig, ähnlich den Schneeballen, wie sie es auch in Heidelberg gibt. Dort habe ich sie gegessen und sie waren mir zu trocken, aber das Gebäck muss wohl seine Freunde haben, sonst gäbe es davon nicht so viel und nicht so viele Variationen.
Bevor wir nach Fulda fuhren machten wir einen kurzen Abstecher zum Bad Kissinger Bismarckturm.
Der BIsmarckturm von Bad Kissingen ist der jüngste aller Bismarcktürme, da er erst 1986 fertig gestellt wurde. Er wurde 1914 nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis vom heimischen Bismarckturmverein begonnen. Kreis hatte bis dahin bereits verschiedene Bismarcktürme entworfen, zahlreiche darunter nach seinem preisgekrönten Entwurf „Götterdämmerung“, der Bad Kissinger Bismarckturm entstand aber nach einem neuen, individuellen Entwurf.
Der Beginn des Ersten Weltkriegs verhinderte den Abschluss der Bauarbeiten. Erst am 2. Dezember 1926 konnte, gefördert von der Bewegung für die Vollendung des Turmes unter Vorsitz von Kurgartendirektor Wolfgang Singer, das Richtfest gefeiert werden. Die äußere Fertigstellung dauerte, verzögert von der Weltwirtschaftskrise, bis zum Jahr 1930. Im Jahr 1934 entstand durch die Hand von Wolfgang Singer ein zum Turm führender Serpentinenweg.
Im Zweiten Weltkrieg diente der Turm zur Luftraumbeobachtung. Erst 1985 begann man mit dem Innenausbau. So konnte der Turm am 21. Juni 1986 für die Öffentlichkeit freigegeben werden. Es wurden eine Treppe, Toiletten und eine Aussichtsplattform eingebaut.
Der Turm war anders als in Ansbach nicht in Kinderhand, dafür waren es Bienen, die den Turm wohl als ihr Eigentum betrachtete.
Auf dem Weg nach Fulda kamen wir auch am Wildpark Klaushof vorbei, aber aufgrund der vorangeschrittenen Stunde sahen wir von einem spontanen Besuch ab.
Nachdem wir in der ORANGE Burgermanufaktur gegessen hatten schlenderten wir noch etwas durch Fulda, zwischen Bahnhof, Barockviertel und Schlossgarten.
Rothenburg ob der Tauber (Tourismus)
Fulda