Zoopresseschau

Tierpark Chemnitz 16.02.2024
Weitere seltene Amphibien-Art im Vivarium Tierpark Chemnitz: Gefleckte Baumkröte eingezogen
Im Vivarium des Tierparks Chemnitz ist eine neue seltene Amphibien-Art eingezogen. Nachdem dort erst im Januar vier Loja-Beutelfrösche eine neue Heimat gefunden haben, können Besucher:innen nun sechs Exemplare einer weiteren, neuen Rarität bewundern: die Gefleckte Baumkröte. Stuttgart und Chemnitz sind die einzigen Einrichtungen deutschlandweit, die diese Art halten. Europaweit sind es insgesamt sieben Einrichtungen. Die Gefleckte Baumkröte (Rentapia flavomaculata) weist – ähnlich wie Laubfrösche – mehr oder weniger ausgeprägte Fingerscheiben auf, was auf eine kletternde Lebensweise hindeutet. Krötentypisch sind die hinter den Ohren gelegenen Hautdrüsen, die Parotiden. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht nur durch die Größe. Die Weibchen sind größer, zudem haben sie eine glatte Haut mit über den Körper verteilten gelben Flecken. Die Männchen sind eher einheitlich gefärbt ohne ausgeprägte Muster und weisen wesentlich mehr Warzen auf. Die in Asien beheimate Froschlurch-Art hat ihr Verbreitungsgebiet in Malaysia und Thailand, konkret auf der Malaiischen Halbinsel. Da die Gefleckte Baumkröte erst im Jahr 2020 als eigenständige Art beschrieben wurde, ist über ihren Bedrohungsstatus noch nichts bekannt. Davor wurde sie mit der Baumkröte (Rentapia hosii) verwechselt. Das Vivarium zählt zu den Besonderheiten im Tierpark Chemnitz, denn es beheimatet ca. 80 verschiedene Amphibien-Arten. Darunter finden sich viele Raritäten – Arten, die nur selten in zoologischen Einrichtungen gezeigt werden oder nur noch selten in der Natur zu finden sind

Opel-Zoo 16.02.2024
Jungtiere im Opel-Zoo Elenantilopen-Nachwuchs jetzt auf der Außenanlage zu sehen
Geboren wurde er bereits nach ca. 255 Tagen Tragzeit am 26. Januar 2024: Der männliche Nachwuchs bei den Elenantilopen, der aber wegen der ungünstigen Witterung der letzten Wochen jetzt erst auf der Außenanlage zu sehen ist. Er hat den Namen „Idris“ von den Tierpfleger:innen erhalten und macht einer seiner Namensbedeutungen alle Ehre: Als der „Feurige“ ist er springlebendig und tobt übermütig durch das Außengehege. Der „kleine“ Idris gehört zwar zu den Antilopenarten, aber keineswegs zu den grazilen: Wenn er ausgewachsen ist, wird er mit seiner Schulterhöhe von 1,70 m und einem Gewicht von bis zu 1.000 kg eine imposante Erscheinung sein. Wie auch die weiblichen Tiere wird er Hörner besitzen, sein gelbbraunes Fell an Hals und Schultern wird sich blaugrau färben. Durch seine Halswamme – einer Bauchfalte von der Kehle bis zur Brust oder zum Bauch – wird er sich von den Kühen unterscheiden. Er begleitet nun seine Mutter und die kleine Elenantilopenherde regelmäßig auf die Außenanlage und wird sich mit ihnen über hoffentlich bald sprießendes frisches Gras freuen. Für einen möglicherweise erneut trockenen Sommer ist er – wie seine Artgenossen – gut gerüstet: Elenantilopen sind an Trockenheit angepasst und kommen ohne Wasser gut zurecht. In ihrem Herkunftsgebiet in Südafrika ruhen sie tagsüber im Schatten und lassen ihre Körpertemperatur ansteigen, wodurch sie weniger schwitzen. Nachts geben sie die aufgestaute Wärme an die kühlere Luft wieder ab. Zudem fressen sie hauptsächlich nachts, wenn die Pflanzen Feuchtigkeit aus der Luft aufgenommen haben und einen höheren Wassergehalt besitzen. So gibt es im Opel-Zoo schon so einigen Nachwuchs zu beobachten: Zicklein, Lämmer und nun auch die junge Elenantilope. Weitere Tierarten werden folgen

Zoo Halle 16.02.2024
HALPLUS Magische Lichterwelten gehen in die Verlängerung – Deutschlands größte Lichtershow noch bis 2. März zu erleben
Seit Ende vorigen Jahres präsentiert der Bergzoo Halle wieder eine brandneue Ausstellung, mit vorher nie gezeigten Figuren und als mittlerweile fünfte Ausgabe der Halplus Magischen Lichterwelten. Alle Lichterfiguren wurden wieder exklusiv und als Weltpremiere für den Bergzoo entworfen, diesmal unter dem Motto „1001 Nacht“. Hier entführt die Erzählerin Scheherazade die Besucher mit beliebten Geschichten in die Welt des Orients. Man erlebt dabei alle Abenteuer des Seefahrers Sindbad, hilft Ali Baba die vierzig Räuber zu fangen, oder Aladin den Geist aus der Flasche zu besiegen. Über 80.000 Besucher aus ganz Deutschland waren bisher bereits von den kunstvollen und sich teils bewegenden Lichtinstallationen begeistert. Auf Grund des großen Zuspruchs der letzten Wochen und um den Besucherstrom so gut wie möglich zu entzerren und allen Besuchern ein entspanntes Erlebnis zu gewährleisten, haben der Zoo in Abstimmung und seine Partner nun die Verlängerung der einmaligen Ausstellung beschlossen. Diese wird nun eine Woche länger bis einschließlich 2. März 2024 zu erleben sein. Der Zoo hofft, dass alle die bisher noch nicht die Zeit gefunden haben die fantastische Welt aus Licht und Seide zu erleben, das wärmere Wetter und die Chance nutzen. Die Entstehung der Lichterwelten – In Europa waren bislang nur Lichterfiguren bekannt, die aus Metallgestellen mit darauf offen sichtbar befestigten Glühbirnen oder LED-Schläuchen bestehen und bis heute so in den meisten Lichtobjekten anderer Ausstellungen verwendet werden. Sie sind zwar nett anzusehen, aber mit den Lichterfiguren der Magischen Lichterwelten nicht zu vergleichen. Gefertigt werden die teils gigantischen Lichtfiguren von chinesischen Laternenkünstlern, welche diese einer uralten Tradition folgend, in monatelanger Handarbeit aus Metall und Stoff anfertigten. Danach werden sie nach Deutschland gebracht und 6 Wochen lang aufgebaut und in Szene gesetzt. Auf rund 5 Hektar Fläche sind dann entlang einem über 2 km langem Rundweg, etwa 300 Figuren neben unzähligen kleineren und größeren Accessoire-Lichtern (Pflanzen, Blumen etc.) in über 50 spektakulären Lichtensembles thematisch zusammengestellt. Die einzigartige Landschaftsarchitektur des halleschen Zoos und die mit stimmungsvoller Musik und Soundeffekten unterlegten Lichtfiguren schaffen dabei ein Gesamterlebnis, wie es sonst nirgends erlebbar ist. Durchführungszeitraum: noch bis einschließlich 02. März 2024, Öffnungszeiten: Di bis Sa jeweils 17:00 bis 22.00 Uhr. So & Mo Ruhetage.

Allwetterzoo Münster 16.02.2024
Geehrt vom Bundespräsidenten – Bundesverdienstkreuz für Ingrid und Elmar Meier
Mehr als 20 Jahre Engagement für Natur- und Artenschutz. Für diese selbstaufopfernde Leistung wurden Ingrid und Elmar Meier am vergangenen Mittwoch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Seit 2003 geht das Ehepaar im Allwetterzoo ein und aus. Gemeinsam mit dem ehemaligen Zoodirektor, Jörg Adler, und weiteren Projektpartnern gründeten sie damals das Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS). Ihrem ehrenamtlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass einige kritisch bedrohte Arten noch heute existieren. Ein Beispiel ist die Zhous Scharnierschildkröte. Weltweit gibt es weniger als 200 Tiere. Die meisten davon sind in Münster geschlüpft. Es ist also keine Übertreibung, wenn man sagt, dass Ingrid und Elmar Meier Arten gerettet haben und bis heute retten. Die Tiere im IZS werden mittlerweile durch das Personal des Allwetterzoos betreut. Das Ehepaar hilft immer dann aus, wenn es notwendig ist. Die beiden Tierpfleger im Ehrenamt bereiten in dem Fall das Futter zu, säubern die Aquarien, dokumentieren Nachzuchten und kümmern sich um jede einzelne Schildkröte. Speziell die erfolgreiche Nachzucht von Schildkröten ist eine große Herausforderung. Die Temperatur, mit der die Eier bebrütet werden müssen, ist in vielen Fällen noch unbekannt gewesen. Ein Schlupf gelingt nur unter den richtigen Umständen und auch das Geschlecht hängt von der Temperatur ab. Die Entwicklung einer Expertise in dem Ausmaß setzt eine außergewöhnliche Hingabe voraus. Dies ehrte auch Landrat Dr. Schulze Pellengahr während der Verleihung der Bundesverdienstkreuze: „Sie beide haben Ihr Leben einer großen Aufgabe verschrieben, gemeinsam als Team. Ihr über Jahrzehnte andauerndes ehrenamtliches Engagement war dabei im besten Sinne außergewöhnlich. Es zeugt von außergewöhnlicher Kreativität, außergewöhnlichem Erfolg und außergewöhnlichem Einsatz, verbunden mit dem dafür notwendigen Verzicht.“ Das IZS ist eine öffentlich nicht zugängliche Einrichtung im Allwetterzoo Münster. Im Artenschutzcampus des Allwetterzoos ist der Einblick in die Station möglich.Weitere Informationen zum IZS finden Sie unter: https://www.allwetterzoo.de/de/artenschutz/zentrum-fuer-schildkroetenschutz/

Kölner Zoo 16.02.2024
Kölner Zoo ab morgen wieder geöffnet
Der Kölner Zoo darf ab dem morgigen Samstag, 17. Februar, wieder regulär für Gäste öffnen. Die zuständigen Behörden der Stadt Köln teilten dies heute den Zoo-Verantwortlichen mit. Zwischenzeitlich war der Zoo aufgrund von Befunden aviärer Influenza bei wenigen seiner Vögel durch die Behörden vorsorglich geschlossen worden. Direkt ergriffene Schutzmaßnahmen gemäß des Notfallplans und eine enge Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt der Stadt Köln sorgten dafür, dass sich das ausdrücklich nur für Vögel gefährliche Virus nicht weiter ausbreiten konnte. Insgesamt sind aufgrund der umgehend eingeleiteten Vorkehrungen nur sechs tote Enten- und Hühnervögel zu beklagen. Die gestern noch eingesandten 96 Proben waren alle negativ. Der Vogelbestand bleibt zunächst weiterhin aufgestallt. Vorerst müssen daher die Häuser, in denen Vögel gehalten werden noch geschlossen bleiben. Dazu zählen „Hippodom“, „Tropenhaus“, „Eulenkloster“ und „Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus“. Zudem sind die nicht-übernetzten Vogelanlagen vorübergehend nicht mit Tieren besetzt. Im Kölner Zoo sind derzeit immer noch weit über 9.000 Tiere in über 500 Arten zu erleben – der Zoobesuch ist nahezu normal möglich. Das Aquarium, das Elefantenhaus, das Giraffenhaus, das Madagaskarhaus und das Urwaldhaus sind komplett geöffnet, ebenso wie die Spielplätze und der ZooShop. Fast alle Fütterungen finden regulär statt. Das Zoorestaurant ist bis einschließlich 1. März aufgrund von länger geplanten Reparaturarbeiten geschlossen. Die Imbissstände auf dem Zoogelände sind geöffnet. „Wir sind sehr froh, dass durch Wildvögel von außen eingetragene Virus so schnell und effektiv beseitigt zu haben. Unser herzlicher Dank gilt allen unseren Beschäftigten, die die für diesen Fall vorliegenden Pläne konsequent und zügig umgesetzt haben“, so die Zoovorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg. „Eine Gefahr für Menschen bestand und besteht nicht. Wir freuen uns, ab Samstag wieder wie gewohnt für unsere Gäste da sein zu können.“

Zoo Leipzig 16.02.2024
Taufe zum 20. Jubiläum Namenssuche für Giraffenjungtier startet
Im 20. Jubiläumsjahr der Kiwara-Savanne hat Giraffenkuh Tamika (4) mit der Geburt ihres Sohnes am 4. Januar für das passende Geschenk gesorgt. „Wir sind äußerst erfreut darüber, dass wir mit der nunmehr zweiten Giraffengeburt innerhalb eines Jahres an die alten Zuchterfolge anknüpfen können. Tamikas Sohn hat sich sehr gut in die achtköpfige Rothschildgiraffen-Herde eingefügt, ist äußerst neugierig auf der Außenanlage unterwegs und verhält sich souverän im Zusammenspiel mit den anderen Savannenbewohnern, die ebenfalls für Nachwuchs sorgten. So konnten wir uns in den letzten Wochen auch über vierfachen Zuchterfolg bei den Weißnacken-Moorantilopen freuen, es gab außerdem ein Jungtier bei den Säbelantilopen und die ersten Zwergflamingoküken sind geschlüpft. Das nenne ich einen geglückten Start und die Taufe des Giraffenjungtieres am 23. März wird ein Höhepunkt im Savannenjahr werden“ zeigt sich Zoodirektor Prof. Jörg Junhold zufrieden. Doch bevor getauft werden kann, bittet der Zoo Leipzig um die Unterstützung aller Zoofreude: Bis zum 01. März können über die Zoo-Website afrikanische Namen entsprechend des natürlichen Verbreitungsgebietes in Ost- und Südafrika eingereicht werden. Die Pfleger der Erlebniswelt Afrika werden die Qual der Wahl haben und aus allen eingesendeten Namensvorschlägen ihre fünf Namensfavoriten auswählen, die in die Onlineabstimmung vom 08. bis 15. März auf der Website gehen. Am 23. März um 11 Uhr findet dann die Taufe von Tamikas Sohn auf der Savanne durch die Tierpfleger und Zoodirektor statt. Aus allen Teilnehmern werden fünf Familientageskarten verlost. Website: Namensaufruf | Zoo Leipzig (zoo-leipzig.de) Weißgesichtssaki, Kaiserschnurrbart-Tamarin & neue Tierart: Auch in anderen Bereichen des Zoos gab es Zuwachs. So konnten sich die Pfleger der Affeninseln im Bereich Gründer-Garten über Nachkommen bei den Weißgesichtssakis und Kaiserschnurrbart-Tamarinen freuen. Beide Jungtiere sind wohlauf, werden liebevoll von den Elterntieren versorgt und sind in den nächsten Wochen bei optimalen Witterungsverhältnissen zu sehen. In Südamerika zogen vor ein paar Tagen zwei Südpudus aus dem Zoo Halle in die rückwärtigen Stallungen ein. Die südamerikanische Hirschart, die zum ersten Mal im Zoo Leipzig gehalten wird, soll die Haltung von Capybaras und den Großen Maras auf der Pantanalanlage ergänzen. Die Eingewöhnung und Vergesellschaftung erfolgt schrittweise in den nächsten Wochen

Zoo Duisburg 16.02.2024
Ungewöhnlicher Anblick: Trampeltier Salome trägt eine Hose
Der atmungsaktive Stoff der Outdoorhose schützt einen Verband an den Beinen des Trampeltiers. Zootierärztin Dr. Carolin Bunert ist mit ihrem Patienten sehr zufrieden. Im Zoo Duisburg lässt sich derzeit eine ungewöhnliche Beobachtung machen: Trampeltier Salome trägt eine zerschnittene Outdoorhose über den Knien ihrer Vorderbeine. Das skurrile Bild hat einen ernsten Hintergrund, denn die Hose soll bei der schnellen Genesung des flauschigen Vierbeiners helfen. „Die Hose sitzt“, lacht Dr. Carolin Bunert. Täglich schaut die Zootierärztin bei ihrer derzeit größten tierischen Patientin vorbei und prüft mit fachmännischem Blick den Sitz der Hosenbeine am Trampeltier. Seit einigen Wochen ist das Kamel bei Dr. Bunert wegen einer Wunde an jedem Vorderbein in Behandlung. Mit dem Verlauf der Heilung ist die Tierärztin des Zoo Duisburg sehr zufrieden. Ohne die schützende Hose, das weiß die Tierärztin, hätte die Wunde nicht heilen können. „Ein normaler Verband wicht bei Regen auf. Obendrein hätte Salome ihn sicher irgendwann Stück für Stück abgezupft und dann hätten Sand, Erde oder Stroh in die Wunde gelangen können“. Die Lösung ist eine ausgediente Outdoorhose. „Der Stoff ist wasser- und schmutzabweisend, dennoch atmungsaktiv und schützt die darunterliegenden Verbände an den Beinen. Das hilft bei der Heilung“, erklärt Dr. Bunert. Salome trägt ihr neues Outfit mit Fassung. Notiz vom grauen Stoff nimmt der Vierbeiner nicht wirklich. Das zweihöckrige Trampeltier gehört zur Familie der Altweltkamel und ist mit dem einhöckrigen Dromedar verwandt. Ursprünglich leben die bis zu 1.000 kg schweren Tiere in den Wüsten Asiens und sind hervorragend an ihren widrigen Lebensraum angepasst: Breite Füße mit dicken Schwielensohlen verhindern ein Einsinken im weichen Wüstensand. Die schlitzförmigen Nasenlöcher können die Tiere verschließen, so dass kein Sand in die Nase gelangt. Ihre langen Wimpern halten umherfliegenden Sand bei Stürmen aus den Augen. Obendrein sind Trampeltiere wahre Meister des Wassersparens und können, wenn sie Wasser finden, innerhalb von wenigen Minuten bis zu 150 Liter Flüssigkeit trinken. Möglich ist das durch die spezielle Beschaffenheit des Blutes der Tiere. Ihre roten Blutkörperchen können sich stark ausdehnen, ohne zu platzen. Das aufgenommene Wasser lagern Trampeltiere, wie auch Dromedare, nicht in ihren Höckern, sondern im gesamten Körper. Insbesondere ihre Nieren, der Darm und die Blase der Kamele sind in der Lage, Flüssigkeit lange im Körper zu halten.

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 16.02.2024
Kurzohrmaus in der Natur wiederentdeckt
Seit mehreren Jahren gibt es im Alpenzoo ein Artenschutzprojekt mit dem Ziel eines der am stärksten bedrohten Säugetiere der Welt zu schützen, die Bayerische Kurzohrmaus. Die Bayerische Kurzohrmaus ist eines der seltensten Säugetiere Europas, wenn nicht sogar der Welt. In der Roten Liste der IUCN ist sie als vom Aussterben bedroht (critically endangered), der dritthöchste Gefährdungskategorie, eingestuft. Das einzige aktuell noch existierende (und bekannte) Vorkommen der Art liegt im Rofangebirge in Nordtirol, also ganz um die Ecke vom Alpenzoo. In Bayern galt die Maus aber für lange Zeit als nahezu verschollen, bis im Herbst 2023 nun doch ein Exemplar in Oberbayern gefunden wurde. Dieses ist der erste Nachweis nach über 60 Jahren. „Der Alpenzoo ist spezialisiert im Umgang mit besonders seltenen Arten und wir sind sehr stolz darauf, dass sich die Kurzohrmaus in unserem Zoo schon mehrfach fortpflanzen konnte. Dies ist aber nur die eine Seite des Schutzprojektes von uns. Von Anfang an war das große Bild immer im Fokus, also nicht nur der Aufbau einer Reservepopulation in der „Arche Noah Zoo“ sondern auch die intensivierte Suche in der Wildbahn. Es macht mich sehr glücklich zu sehen, dass diese Art nun doch noch in Bayern gefunden werden konnte. Das nächste Ziel wird sein, die bekannten Lebensräume unter Schutz zu stellen, damit die Bayerische Kurzohrmaus in ihrer Heimat eine Zukunft hat“, erklärt Zoodirektor Dr. André Stadler. Zusammen mit vielen weiteren Partner läuft das Artenschutzprojekt unter der Überschrift: „Wir retten eine (unbekannte) Art“ natürlich mit voller Kraft weiter und wir werden uns weiterhin mit voller Kraft für den Schutz dieser Maus einzusetzen. Denn die Kurzohrmaus ist bedrohter als Tiger, Schneeleoparden oder Pandas und bedarf deshalb eines dringenden Schutzes. Hier sieht sich der Alpenzoo Innsbruck Tirol in der einer federführenden Rolle.

Zoo Basel 15.02.2024
Information zum tödlichen Vorfall auf der Nashornanlage
Um die Mittagszeit des Donnerstags, 15. Februar 2024, fügte Nashornbulle Puri (8) einem Visayas-Pustelschwein tödliche Verletzungen zu. Das Schwein war sofort tot und wurde umgehend aus der Anlage geborgen. Die Gemeinschaftshaltung von Panzernashörnern, Pustelschweinen und Muntjaks wird aufgrund des Vorfalls vorläufig nicht in Frage gestellt. Am Donnerstag, 15. Februar 2024, ereignete sich im Zoo Basel ein tödlicher Vorfall auf der Gemeinschaftsanlage vor dem Nashornhaus. Bei dem getöteten Tier handelt es sich um ein Visayas-Pustelschwein (weiblich, 15 Jahre alt), das am Dienstag aus dem Muséum de Besançon nach Basel kam. Die Bache hatte bisher keine Berührungspunkte mit Nashörnern. Die Zusammenführung heute Vormittag verlief friedlich; es gab keine Anzeichen, die einen entsprechenden Vorfall hätten antizipieren lassen. Nashornbulle Puri (8), der dem Visayas-Pustelschwein die tödlichen Verletzungen zugefügt hatte, befindet sich seit dem Vorfall im Nashornhaus. Bevor er seine Aussenanlage wieder betreten kann, soll diese «Säuli-sicher» gemacht werden. Es handelt sich um eine temporäre Massnahme. Die Gemeinschaftshaltung von Panzernashörnern, Visayas-Pustelschweinen und Muntjaks wird aufgrund des Vorfalls vorläufig nicht hinterfragt oder in Frage gestellt. Es ist der erste Zwischenfall überhaupt. Andere sind in der Zoowelt bis heute keine bekannt. Im Zolli leben die Tiere seit 2017 auf derselben Anlage. Die Vergesellschaftung mehrerer Tierarten bedeutet eine wichtige Verhaltensanreicherung für die Individuen. Diverse andere Zoos in den Niederlanden, in Belgien und Deutschland halten Nashörner und Pustelschweine ebenfalls gemeinsam. Die Kombination gilt als sehr gut und verträglich. Einzelne Zwischenfälle sind jedoch, wie der heutige zeigt, nie ganz auszuschliessen.

Zoo und Tierpark Berlin 15.02.2024
Das große Zählen – 26.684 Tiere und 5,6 Millionen Menschen in den Zoologischen Gärten Berlin
Egal ob Mensch oder Tier: Zum Jahreswechsel beginnt in Zoo, Tierpark und Aquarium Berlin immer das große Zählen. Und auch in diesem Jahr gibt es Rekorde zu vermelden: Noch nie in der Geschichte dieser drei Einrichtungen konnten Zoo, Tierpark und Aquarium so viele Menschen für Tiere begeistern wie in 2023: Insgesamt fanden 5,6 Millionen Menschen ihren Zugang zum Reich der Tiere. Doch nicht nur die Gäste, auch alle tierischen Bewohner von Zoo, Tierpark und Aquarium werden gezählt: Insgesamt leben in den Zoologischen Gärten Berlin mehr als 25.000 Tiere aus rund 1.500 Arten. Rund 630 Mitarbeitende kümmerten sich in den Zoologischen Gärten Berlin darum, dass es Mensch und Tier an nichts fehlte. Die wichtigsten Ereignisse im Zoo waren zum einen die Eröffnung der Nashorn-Pagode, wo Besucher*innen seit Sommer auf rund 14.000 Quadratmeter den sumpfigen Lebensraum von Panzernashorn, Tapir und Pustelschwein entdecken können. Zum anderen war das Thema Panda zwischen dem 4. Geburtstag der Bärenbrüder Pit und Paule und ihrem Rückflug nach China am 16. Dezember sehr präsent. Im Tierpark begeisterte die Dinoworld Berlin große und kleine Gäste. Die über 20 lebensgroßen Dinosaurier verwandelten die wildromantische Mitte des Tierpark Berlin zwischen Terrassencafé Kakadu und Schloss Friedrichsfelde in einen urzeitlichen Abenteuerpfad und hatten einen Anteil an den um 12% gestiegenen Gästezahlen. Das beliebte Dino-Erlebnis wurde um ein weiteres Jahr bis Herbst 2024 verlängert. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir im vergangenen Jahr so viele Gäste wie noch nie zuvor in den Zoologischen Gärten Berlin begrüßen konnten. Dieser Erfolg und Zuspruch motiviert uns, die Modernisierung unserer wunderbaren drei Einrichtungen mit dem gleichen Tatendrang weiter voranzutreiben“, erklärt Dr. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark Berlin und verrät: „Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Ereignis, was hoffentlich bald bevorsteht. Nochmal Panda-Nachwuchs in Berlin wäre für uns im Zoo Berlin das Größte, denn dann könnten unsere Gäste die ersten tapsigen Panda-Schrittchen dieses Mal live bei uns mitverfolgen.“ Die Geburt und vor allem die ersten Monate des Heranwachsens des ersten deutschen Panda-Nachwuchs Pit und Paule konnten die Besucher*innen wegen der Corona-Pandemie nicht vor Ort miterleben. Ausblick 2024 – Der Zoo Berlin hat 2024 das Potential für großartige Nachrichten. Neben dem 180-jährigen Jubiläum des ältesten deutschen Zoos, das am 1. August gefeiert wird, sind alle Augen auf das berühmteste LAT*-Pärchen der Stadt gerichtet: Wird es erneut Nachwuchs bei Meng (10) und Jiao Qing (13) geben? Die Tierpfleger*innen haben bereits damit begonnen, täglich Urinproben zu sammeln. Daraus lassen sich hormonelle Veränderungen ablesen, die in einer bestimmten Konstellation das Signal dafür geben, dass es so weit sein könnte, um Reproduktionsmediziner*innen aus Chengdu nach Berlin kommen zu lassen. In der Gruppe der Gorillas gibt es ebenfalls Hoffnung auf Nachwuchs: Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) gibt es entsprechende Empfehlungen, so dass sich Gorilladame Djambala (22) hoffentlich bald über Nachwuchs freuen könnte. Die Tieranlagen werden auch im Jahr 2024 weiter verbessert. Hervorzuheben ist das Reich der Jäger, denn dort beginnen an den gegenüberliegenden Flächen noch in diesem Frühjahr die Bauarbeiten der Netzanlagen für neue großzügige Außenanlagen für Tiger, Leopard und Jaguar. Das Aquarium Berlin bekommt derzeit eine Verjüngungskur. Das Gebäude wird Etage für Etage und im laufenden Betrieb modernisiert. Dabei werden auch alle Ausstellungen erneuert. Für unsere Gäste verbessern wir die Tierbeschilderungen, Wegeleitsysteme und führen neue Aktiv-Tische“ mit digitalen Inhalten, Hörstationen und Exponaten zum Anfassen ein. Im Tierpark Berlin eröffnet in diesem Frühjahr die Otter-Insel. Hier kann ab den Osterferien das wilde Treiben der unterschiedlichen Bewohner beobachtet werden. Die neue Wohngemeinschaft aus Zwergotter, Hirscheber und Schopfmakaken geben zu Wasser, an Land und in luftiger Höhe einen Einblick in einen der letzten unerforschten Flecken Wildnis und einen Hotspot der biologischen Vielfalt: das weit entfernte Indonesien. Zahlen im Überblick – Zur jährlichen Zählung am 31.12.2023 lebten 18.887 Tiere in 1.015 Arten im Zoo Berlin. Im Tierpark Berlin waren es 7.797 Tiere in 632 Arten.

Kölner Zoo 15.02.2024
Kölner Zoo weiterhin geschlossen – aktueller Stand zur aviären Influenza
Der Kölner Zoo bleibt aufgrund eines positiven Geflügelgrippe-Befunds zunächst weiterhin vorübergehend geschlossen. Alle intern für diesen Fall vorgesehenen Pläne wurden umgesetzt. Dazu gehören auch regelmäßige Proben bei potenziell betroffenen Vogelarten. Diese Testungen geschehen kontinuierlich und in enger und sehr guter Abstimmung mit dem Veterinäramt. Von den ersten 75 Proben waren erfreulicherweise 58 negativ. Nur sieben zeigten den für die Vögel gefährlichen Virustyp an. Alle positiv getesteten Vögel stammten vom selben Weiher. Dies spricht dafür, dass das Virus durch die vom Kölner Zoo sofort ergriffenen Maßnahmen lokal eingrenzt werden konnte. Am gestrigen Mittwoch waren drei Vertreter des Kölner Veterinäramtes vor Ort im Zoo und haben die Umsetzung der Notfallpläne begutachtet und für sehr gut befunden. In Absprache mit dem Veterinäramt werden heute weitere Proben genommen. Von den Ergebnissen ist abhängig, wann der Kölner Zoo wieder öffnen kann. Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos: „Wir informieren dazu, sobald die Ergebnisse vorliegen. Ein genauer Zeitpunkt ist noch nicht bekannt. Wir bedanken uns in jedem Fall beim Veterinäruntersuchungsamt vorab für die schnellstmögliche Bearbeitung der Proben.“ Aviäre Influenza: Für Menschen prinzipiell ungefährlich – Wildvögel haben es in den Zoo gebracht – Aviäre Influenza (von lateinisch avis, Vogel), auch Geflügelpest oder Vogelgrippe genannt, bezeichnet in erster Linie eine Erkrankung durch Influenza-A-Viren bei Vögeln. Es handelt sich um eine anzeigepflichtige Viruserkrankung der Vögel. Das Virus kann über den direkten Kontakt von Vogel zu Vogel übertragen werden. V.a. wildlebende Wasservögel sind häufig Virusüberträger. Dies muss auch im Kölner Zoo der Fall gewesen sein. Sie können das Virus über große Entfernungen verschleppen. Zudem ist eine indirekte Übertragung durch Menschen, Fahrzeuge, Mist, Futter oder Transportkisten möglich. Im Kölner Zoo verstarben in der vergangenen Woche zwei Wildputen. Wie generell üblich wurden die Tiere zur Klärung der Todesursache in ein Veterinäruntersuchungsamt geschickt. Beide verstorbenen Wildputen wurden positiv auf aviäre Influenza getestet. An diesem Montag verstarben zusätzlich drei Enten, auch diese wurden positiv getestet. Für Zoogäste bestand und besteht keine Gefahr – Der Kölner Zoo wurde bereits Rosenmontag vorsorglich durch die zuständige Behörde geschlossen. Es gilt dafür zu sorgen, dass sich die aviäre Influenza nicht unter potenziell empfänglichen Vogelarten ausbreitet. Enten- und Hühnervögel gelten als besonders empfänglich für das Virus. Der Kölner Zoo hält rund 1.500 Vögel, davon über 650 Enten- und Hühnervögel. Andere Tiere oder Menschen sind nicht gefährdet. Lt. Robert-Koch-Institut ist das Risiko für Menschen selbst bei engem Kontakt mit Vögeln als sehr gering einzuschätzen. Wie bereits berichtet, trat der entsprechende Notfallplan des Kölner Zoos unmittelbar in Kraft. Prof. Pagel: „Wir können feststellen, dass dieser Notfallplan funktioniert und durch unser Team professionell umgesetzt und gemanagt wurde. Die Absprachen und die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Veterinäramt sind ebenso vorbildlich.“ Mittlerweile wurden alle Vögel im Kölner Zoo aufgestallt. Die verschiedenen Bereiche, in denen die Vögel untergebracht worden sind, wurden in Bezirke aufgeteilt. Diese werden nur von bestimmten Tierpflegern betreut, um eine mögliche Verbreitung zu vermeiden. Es werden strenge Desinfektions- und Hygienemaßnahmen eingehalten, alle Beschäftigten in diesem Bereich wurden entsprechend unterwiesen.

Zoo Opel-Zoo 15.02.2024
Die Tage werden länger, die Natur erwacht Öffentliche Führung im Opel-Zoo am Samstag, 24.2.24 um 15 Uhr
Wer sehnt sich nach dem langen, regenreichen Winter nicht nach mehr Sonne, Wärme und Licht und freut sich darauf, dass die Tage wieder länger werden und die Temperaturen steigen? Die ersten Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse sind aufgeblüht; Pollen von Hasel, Erle und Birke sorgen bereits für tränende Augen und Schnupfnasen. Auch bei den Tieren kann man beobachten, dass der Frühling vor der Türe steht: Erdmännchen, Zwergmangusten, Zebras, Rote Varis, Kattas und viele andere mehr lieben es nun, sich im Freien aufzuhalten und ausgedehnte Sonnenbäder zu nehmen. Die ersten Jungtiere bei den Ziegen und Schafen tollen nahezu übermütig durch das Gehege. Auch bei den Vögeln sind offensichtlich bereits Frühlingsgefühle ausgebrochen. Obwohl wir noch nicht allzu viel günstige Hochdrucklagen hatten, sind nun immer öfter die lauten Trompetenrufe der Kranichzüge zu hören; die großen Vögel haben ihre Winterquartiere verlassen, um gen Norden und Osten zurückzufliegen. Bei den Singvögeln kündigen die Morgenkonzerte an, dass die Balz um die begehrten Weibchen begonnen hat. Einige sind sogar schon beim Nistbau. Auch Kröten, Frösche und Molche haben sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. So beschäftigt sich die nächste Öffentliche Führung im Opel-Zoo mit dem Thema: „Die Tage werden länger, die Natur erwacht“. Sie startet am Samstag, dem 24. Februar 2024 um 15 Uhr an der Statue des Zoogründers hinter dem Haupteingang. Sie ist kostenfrei, ohne Zuschlag zum Eintrittspreis, und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wilhelma Stuttgart 15.02.2024
Neue Vogelarten aus Asien und Afrika – Gefiederte Neuzugänge in der Wilhelma
Die Artenvielfalt der Wilhelma wurde diesen Winter um gleich mehrere Vogelarten bereichert: Erst seit Februar ist in einer Voliere im Bereich der Vogelfreifluganlage ein Paar Schwarzschnabelstörche zu sehen. Es handelt sich um eine Storchenart, die als Brutvogel nur noch im Nordosten Chinas und im Südosten Sibiriens vorkommt. In seinem Verbreitungsgebiet ist der Schwarzschnabelstorch vom Aussterben bedroht, unter anderem aufgrund der Trockenlegung von Feuchtgebieten und menschlicher Störungen. Im Gegensatz zu seinem nahen europäischen Verwandten, dem Weißstorch, von welchem er sich durch seinen dunklen Schnabel, seine weiße Iris und seine kräftigere Gestalt unterscheidet, ist der Schwarzschnabelstorch kein Kulturfolger, sondern eine in der Natur sehr scheue Art, welche die Nähe zum Menschen meidet. Die Organisation Birdlife International schätzt, dass nur noch zwischen 1.000 und 2.500 geschlechtsreife Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen vorkommen. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont daher: „Unser Ziel ist es, mit der Zucht der Schwarzschnabelstörche im Rahmen des Ex-Situ Programm des europäischen Zooverbandes EAZA einen Beitrag zum Erhalt der Art zu leisten.“ Bereits im Dezember 2023 haben die aus dem tropischen Afrika stammenden Rotkehlspinte und Halsbandbrachschwalben ihre Gemeinschaftsvoliere im Haus für Kleinsäuger, Vögel und Insektivoren bezogen. Rotkehlspinte gehören zu den Bienenfressern. Wie auch alle anderen Vertreter aus dieser Familie graben Rotkehlspinte ihre Brutröhren in sandige oder lehmige Hänge, wie z. B. an Flussufern. Andreas Frei, Vogelkurator der Wilhelma, erklärt dazu: „Eigens für die Rotkehlspinte haben wir eine naturnahe Lehmwand in der Voliere angelegt. Wir sind zuversichtlich, dass diese angenommen wird und wir bald die ersten Bruterfolge verzeichnen können.“ Vergesellschaftet sind die Rotkehlspinte unter anderem mit Halsbandbrachschwalben, einer weiteren Art, die neu in der Wilhelma ist. Halsbandbrachschwalben sind in ihrer afrikanischen Heimat entlang von Flüssen verbreitet und brüten dort auf freiliegenden Felsen und Sandbänken. Sie ernähren sich von Insekten, die sie im Flug erbeuten. Die Wilhelma ist aktuell die einzige zoologische Einrichtung in ganz Europa, in welcher Halsbandbrachschwalben gehalten werden.

Tiergarten Schönbrunn 15.02.2024
Welt-Schuppentier-Tag: Stark gefährdete „Tannenzapfen auf vier Beinen“ – Tiergarten Schönbrunn setzt sich für Rettung der Schuppentiere ein
Am Welt-Schuppentier-Tag am kommenden Samstag gibt es leider wenig Grund zur Freude. Denn Schuppentiere, auch Pangoline genannt, sind die meist geschmuggelten Säugetiere der Welt. Der Tiergarten Schönbrunn setzt sich für den Schutz dieser „Tannenzapfen auf vier Beinen“ ein. „Der Körper der Schuppentiere ist fast vollständig mit Hornschuppen bedeckt. Bei Gefahr rollen sie sich ein, um ihren weichen Bauch zu schützen – eine effektive Strategie gegen natürliche Fressfeinde, nicht aber gegen Menschen. Denn sie können die regungslosen Kugeln ganz einfach aufsammeln“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Der Tiergarten unterstützt seit Jahresbeginn ein Schuppentier-Schutzprojekt der „Pangolin Conservation & Research Foundation“ (PCRF) im Nordosten Namibias. Trotz aller Bemühungen ist die Zahl der Schuppentiere im letzten Jahrzehnt stark zurückgegangen. Die Schuppen der Pangoline werden in einem unvorstellbaren Ausmaß in der traditionellen Medizin eingesetzt. Dabei bestehen diese lediglich aus Keratin, wie unsere Fingernägel. Auch die Wilderei zur Gewinnung von Buschfleisch trägt zum Einbruch der Populationen bei. Hering-Hagenbeck: „Das Schuppentier-Projekt der PCRF wurde von Naturschutzbiologin Kelsey Prediger initiiert, um die in der Region lebende Bevölkerung für den Schutz der Schuppentiere zu gewinnen. Menschen, die ehemals Schuppentiere gejagt haben, werden zu Rangern ausgebildet, die die Tiere erforschen und schützen. Der Tiergarten finanziert fünf der aktuell 21 Ranger.“ Oft können geschmuggelte Schuppentiere noch gerettet werden. Fachwissen aus Zoos ist enorm wichtig, um die Tiere richtig zu pflegen und anschließend wieder in die Wildbahn zu bringen. Um Wissen über alle acht Schuppentier-Arten aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen, organisierte der Tiergarten im Vorjahr einen Workshop in Südafrika. „Zur Rettung von Tierarten ist es wichtig, alle an einen Tisch zu bringen. Die Expertinnen und Experten von Schutzprojekten und aus Tiergärten können vom Wissen wechselseitig profitieren. Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Das fordert auch die Weltnaturschutzorganisation IUCN, die den Workshop mitveranstaltet hat“, erklärt Hering-Hagenbeck

Tiergarten Nürnberg 14.02.2024
Nachwuchs bei stark gefährdeter Art: Grevyzebra im Tiergarten geboren
Feine Streifen, plüschige Ohren: Im Tiergarten der Stadt Nürnberg ist seit Kurzem ein junges Grevyzebra (Equus grevyi) zu sehen. Der Hengst wurde Mitte Januar 2024 geboren. Er hat sich sehr gut entwickelt und sich schnell in seine Gruppe integriert. Mit dem Fohlen leben aktuell vier Grevyzebras im Tiergarten, darunter auch die Stute Wamba: Sie ist 2019 im Tiergarten geboren und war der letzte Nachwuchs bei den Nürnberger Grevyzebras. Grevyzebras gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“. Da die Bestände in der Natur weiter abnehmen, wird der Aufbau von stabilen Reservepopulationen in Zoos immer wichtiger für den Erhalt der Art. Die Haltung und Zucht der Tierart wird deshalb innerhalb des europäischen Zooverbandes EAZA in einem Erhaltungszuchtprogramm EEP (EAZA Ex-situ Programme) koordiniert. Auch der Tiergarten ist Teil dieses EEPs. Das Fohlen ist der erste Nachwuchs von Stute Linda und Hengst George, der im Juni 2022 aus dem französischen „Le Pal Parc Animalier“ in den Tiergarten kam. „Die Mutter hat das Fohlen von Beginn an gesäugt und kümmert sich fürsorglich“, sagt Tierarzt und Kurator Dr. Hermann Will. „Wenige Tage nach der Geburt haben wir das Fohlen dann erstmals untersucht und die sogenannte Jungtierprophylaxe durchgeführt. Dabei versorgen wir das Tier unter anderem mit Vitaminen und Spurenelementen, um das Immunsystem zu stärken. Das Fohlen hat sich seitdem sehr gut entwickelt.“ Auch die Zusammenführung mit Vater George und der zweiten Stute Wamba hat reibungslos funktioniert. „In der Natur ist es üblich, dass sich die Stuten nur zur Geburt zurückziehen und sich schon kurz danach mit dem Fohlen wieder der Gruppe anschließen. Das halten wir auch im Tiergarten so“, erklärt Revierleiter und Tierpfleger Oliver Pürkel. „Es ist schön zu sehen, wie sich die beiden Stuten um das Fohlen kümmern und es abschirmen, wenn der Hengst zu nahe kommt. Das Fohlen lernt aber inzwischen auch immer mehr, sich zu verteidigen.“ Der junge Hengst kann voraussichtlich ein Jahr in der Gruppe bleiben, ehe er zur Konkurrenz für Vater George wird. Wie es mit der Gruppe dann weitergeht, wird im Rahmen des EEP entschieden Der Tiergarten hält bereits seit 1972 Grevyzebras. Seit der ersten Nachzucht 1980 sind in Nürnberg mehr als 20 Fohlen herangewachsen. Grevyzebras zeichnen sich durch ihren weißen Bauch, das enge Streifenmuster und die großen Plüschohren aus. Sie gelten als die größte Zebra-Art. Die Tragzeit beträgt etwa 13 Monate. Durch Wilderei und Lebensraumverlust stark gefährdet Grevyzebras leben in der Natur in den Trockengebieten Ostafrikas von Äthiopien bis Kenia. Durch die zunehmende Zerstörung des Lebensraumes und die Wilderei ging ihr Bestand innerhalb von 25 Jahren stark zurück: von über 20 000 Tieren auf weniger als 2 000. Durch die wachsende Bevölkerung und die damit einhergehende Tierhaltung konkurrieren die Zebras immer stärker mit Nutztieren um Wasser und Weideland. Jüngst litten die Bestände durch massive Dürren und Nahrungsmangel. In Anbetracht der kritischen Situation in der Natur hat die Haltung und Zucht in Zoologischen Einrichtungen enorm an Bedeutung gewonnen.

Zoo Heidelberg 14.02.2024
Nachwuchs bei den bedrohten Ringelschwanzmungos Zoo Heidelberg freut sich über Zuchterfolg
Bei den quirligen Ringelschwanzmungos gab es erfolgreich Nachwuchs. Bereits im Dezember kam ein Jungtier zur Welt. Nach den ersten kritischen Wochen, in denen sich das Jungtier nur in Bereichen hinter den Kulissen aufhielt, zeigt es sich inzwischen gemeinsam mit der Mutter häufiger auf der Außenanlage. Das Jungtier ist sehr aufgeweckt und erkundet neugierig seine neue Umgebung. Die Ringelschwanzmungos können im Gehege neben den ebenfalls aus Madagaskar stammenden Fossas beobachtet werden. Ein leises Fiepen war aus der Höhle zu hören. Als das Weibchen nicht wie üblich zum Fressen kam, war für die Pfleger rasch klar: Es gibt Nachwuchs. Daraufhin wurden die Reinigungsarbeiten im Gehege eingestellt, um der Mutter und dem Jungtier möglichst viel Ruhe zu gewähren. In dieser Zeit legten die Tierpfleger nur das Futter im Haus aus. „Die junge Mutter kümmert sich sehr gut um ihren Nachwuchs. Die ersten Wochen haben wir das Weibchen gar nicht gesehen, da es sich nur abends oder nachts das Futter geholt hat und ansonsten bei dem Jungen in der Wurfhöhle war“, berichtet Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg. Erst nach einer knappen Woche öffneten sich die Augen des Jungtieres und es wurde mehr und mehr mobil. Jetzt fängt es langsam an, seine Umgebung zu erkunden und die Wurfbox häufiger zu verlassen. Mittlerweile lässt die Mutter das Junge ab und zu für einige Zeit alleine in der Höhle, um sich selbst in der Außenanlage aufzuhalten. Als typische Einzelgänger werden die Elterntiere nur zur Paarung zusammengeführt. Das Weibchen zeigt, ob es Interesse am Männchen hat oder nicht. „Unsere erfahrenen Pfleger können das Verhalten der Tiere mittlerweile sehr gut deuten. Dadurch wussten wir ziemlich genau, wann die Paarung stattgefunden hat und wann das Weibchen voraussichtlich werfen würde“, erklärt Reichler. Die Tragzeit bei Ringelschwanzmungos beträgt etwa 2,5 Monate. Kurz vor der Geburt konnten die Tierpfleger einen deutlich dickeren Bauch bei dem Weibchen erkennen und waren daher bereits gut vorbereitet. Für den Zoo ist dies ein besonderer Zuchterfolg. Die einzigartige Natur Madagaskars ist bedroht und die in den letzten Waldgebieten heimischen Ringelschwanzmungos werden immer seltener. Um eine sich selbst erhaltende Reservepopulation aufzubauen, existiert in den europäischen Zoos ein Erhaltungszuchtprogramm. Somit ist der Zuchterfolg in Heidelberg ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser wunderschönen und seltenen Tierart. Ringelschwanzmungos sind gute Kletterer, halten sich aber viel am Boden auf. Sie fressen tierische Nahrung wie Insekten, kleine Wirbeltiere, Schnecken, Vogeleier oder Tausendfüßler. Sie gehören zu den wenigen Raubtierarten auf Madagaskar. Die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars ist einzigartig, da sich die Insel schon sehr früh vom Festland gelöst hat. Dadurch konnten sich viele Arten entwickeln, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Die einzigartigen Lebensräume Madagaskars sind stark bedroht, die Wälder werden abgeholzt oder niedergebrannt, der Klimawandel stellt für viele Arten eine zusätzliche Bedrohung dar, da das ökologische Gleichgewicht durch große Dürreperioden zerstört wird

Zoo Magdeburg 14.02.2024
Bald ist Balztanz-Zeit! Schwarzhals-Kronenkranich bekommt neue Anlage
„Direkt neben dem Zebrastall wird kräftig gebaut und umgestaltet. Die SchwarzhalsKronenkraniche waren für einige Zeit für die Besucher nicht zu sehen. Dies ändern wir aktuell. Bald ziehen diese Kraniche aus einer Haltung eines rückwärtigen Bereiches in ihr neues Domizil um. Das Schwarzhals-Kronenkranich-Pärchen bekommt eine neue Anlage mit einer 140 Quadratmeter großen Außenanlage und einer 20 Quadratmeter großen Innenlage. Wir schaffen dadurch bessere Brutbedingungen für diese gefährdete Kranich-Art,“ erklärt Dirk Wilke, Geschäftsführer des Zoos. Die Innenanlage erhält einen einsehbaren Bereich. Besucher können dann auch im Winter diese interessante Kranichart sehen. Bei dieser Kranichart ist nicht nur der grazile Kopfschmuck sehr auffällig. Die langen Krallen ermöglichen es diesen Kranichen – im Gegensatz zu anderen Kranicharten – auf Bäumen zu rasten und zu nisten. Verlassene Greifvogelhorste nutzt der Pfauenkranich gern als Brutplatz. Zoobesucher können sich auf die kranichtypischen Balztänze freuen, die unsere Pfauenkraniche mit etwas Glück in den nächsten Monaten zeigen. Der Schwarzhals-Kronenkranich ist das Wappentier von Uganda (auf der Flagge des Staates Uganda abgebildet) und ebenso der Nationalvogel Nigerias. Trotz dieser „Prominenz“ kommt er dort aufgrund der Lebensraumzerstörung bereits nicht mehr vor und ist auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gefährdet eingestuft. Die beiden Schwarzhals-Kronenkraniche im Zoo Magdeburg sind damit Botschafter für den Schutz ihrer Art und der Biodiversität ihres Lebensraums, der afrikanischen Savannen und Feuchtgebiete. Der Zoo Magdeburg beteiligt sich zudem am Europäischen Zuchtbuch (ESB) für diese Art.

Zoo Hoyerswerda 14.02.2024
Weißes Känguru-Jungtier im Beutel der Mutter Schneeflöckchen im Zoo Hoyerswerda hat Nachwuchs bekommen
Die weiße Bennett-Känguru-Dame Schneeflöckchen hat zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. So wie die Mutter hat auch das Jungtier ein schneeweißes Fell. Etwa acht Monate alt ist der Nachwuchs und der erste für die anderthalb jährige Bennett-Känguru-Dame. „Erst seit ungefähr Anfang Januar hat sich erahnen lassen, dass auch das Jungtier von Flöckchen ein weißes Fell besitzt“, berichtet Ronny Häusler, Tierpfleger im Zoo Hoyerswerda. Bis dahin hat der Nachwuchs zwar schon ab und zu den Kopf aus dem Beutel gereckt, der war aber noch nackt und rosa. Auch jetzt ist es noch ziemlich verschlafen und genießt die Zeit in Mamas Beutel. „Nicht mehr lange und das Jungtier wird für den Beutel zu groß sein. Dann können wir auch schauen, welches Geschlecht der Nachwuchs hat“, erzählt Ronny Häusler weiter. Im Mai des vergangenen Jahres kam das Känguruweibchen Schneeflöckchen aus dem Zoo Tábor in Tschechien ins Lausitzer Seenland. Sie hatte sich schnell und gut in die Gruppe integriert und an die Wohngemeinschaft mit Emu-Dame Hilde gewöhnt. Mit dem Jungtier leben jetzt aktuell sieben Kängurus auf der begehbaren Anlage im Zoo Hoyerswerda. Bennett-Kängurus, auch Rotnackenwallabys genannt, stammen aus dem südöstlichen Australien und Tasmanien. Ihren Namen verdanken sie dem rötlich gefärbten Fell im Nacken- und Schulterbereich. Das Sozialverhalten der Bennett-Kängurus ist nicht sehr ausgeprägt. Sie leben entweder allein oder in kleinen Gruppen. Gräser und Kräuter gehören zur Hauptnahrungsquelle dieser kleinen Känguruart. Sollten die Lebensumstände für Nachwuchs gerade ungünstig sein, können Kängurus die Geburt verzögern und auf bessere Zeiten verschieben. Sie sind ebenfalls in der Lage, zwei Jungtiere verschiedenen Alters großzuziehen und zu säugen. Jedes Jungtier hat dann eine eigene Zitze, aus denen Milch mit verschiedener Zusammensetzung gegeben werden kann. Albinismus ist im Tierreich ein seltenes Phänomen, bei dem den Betroffenen die Farbpigmente fehlen. Durch ihre Auffälligkeit sind sie häufig Ziel potenzieller Räuber. Auf der Insel Bruny Island im Süden Tasmanien gibt es das größte Vorkommen einer weißen Bennett-Känguru-Population. Geschätzt wird ihre Anzahl auf 200 Tiere. Auf der Insel haben Kängurus keine Fressfeinde und so kann die Mutation von Generation zu Generation weitergeben werden.

Zoo Köln 13.02.2024
Kölner Zoo vorübergehend geschlossen Für Zoogäste besteht keine Gefahr
Der Kölner Zoo wurde gestern aufgrund eines positiven Geflügelgrippe-Befunds vorübergehend geschlossen. Gemäß der vorgesehenen Abläufe wurden verschiedene Vogelarten aufgestallt. Zudem wurden weitere Proben genommen. Diese werden derzeit untersucht. Vom Ergebnis der Proben ist abhängig, wann der Kölner Zoo wieder öffnen kann. Alle Schritte erfolgen in enger und guter Abstimmung mit den zuständigen städtischen Stellen. Für Zoogäste bestand und besteht keine Gefahr.

Tierpark Neumünster 13.02.2024
Zuwachs bei den Ehrenämtlern im Tierpark Neumünster
Seit Anfang des Jahres wird das Team um Zoodirektorin Verena Kaspari ehrenamtlich von Arne Kirchem in den Bereichen Marketing, PR und Medien unterstützt. Kirchem, der seit 1987 in Neumünster lebt, hat 35 Jahre bei einem internationalen Konzern in Hamburg im Bereich Marketing gearbeitet und ist seit Mitte letzten Jahres im Ruhestand. Gern wollte er sich danach gemeinnützig engagieren, idealerweise durch Einbringen seiner beruflichen Erfahrung. Aufgrund eines Zeitungsartikels wurde er auf den Bedarf im Tierpark Neumünster aufmerksam und nahm Kontakt zu Tierparkchefin Kaspari auf. Kirchem hofft, einen Beitrag leisten zu können, damit die Besucherzahlen wieder steigen und das Verständnis für die Leistungen des Tierpark-Teams, vor allem betreffend der Themen Tierwohl und Arterhaltung, weiter wächst. „Wir brauchen möglichst große Reichweite für fast kein Geld – das ist eine spannende Herausforderung“ freut sich Kirchem auf die neue Aufgabe. Das Tierpark-Team wird aktuell, in den Abteilungen: Gartenbau, Handwerk, Pädagogik und PRMarketing, von insgesamt 11 stetigen Ehrenamtlichen unterstützt. Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Arbeit im Tierpark hat, kann sich sehr gerne unter: info@tierparkneumuenster.de im Tierpark melden.

Naturschutz-Tierpark Görlitz 13.02.2024
Winterwollig warm
Yak, Kamel, Alpaka und Co zum Mitnehmen! Naturschutz Tierpark Görlitz bietet die Vielfalt der Wollarten seiner Wollträger im Shop an! Gerade jetzt im Winter fahren viele Tierarten all ihre Geschütze auf, um sich mit einem dicken Fell warmzuhalten. Dicht, warm, weich, wasserabweisend, da kann man richtig neidisch werden. „Nach ausgiebiger Streichel-Test-Tour durch den Görlitzer Tierpark haben unsere Besucher nun die Möglichkeit, sich je nach persönlicher Vorliebe Winterwollprodukte im Tierpark Shop auszusuchen,“ erklärt Shopleiterin Roksana Simon. Die sorgfältig ausgewählten Wollprodukte werden in Zusammenarbeit mit nachhaltigen Partnerunternehmen in der Mongolei und Deutschland hergestellt. Dabei wird höchster Wert auf Qualität und umweltfreundliche Produktion gelegt. Jede Wollart besitzt einzigartige Eigenschaften: Alpakawolle gilt als die wärmste Wolle der Welt, Yakwolle bietet hervorragenden Schutz bei extremen Temperaturen, Kamelwolle ist ideal für sensible Allergiker und wirkt temperaturausgleichend, während Schafwolle durch ihre antibakterielle Wirkung und Strapazierfähigkeit überzeugt. Das perfekte Geschenk für sich selbst, Familie oder Freunde und ein idealer Begleiter für gemütliche Wintertage und Ausflüge in die Natur. Shopleiterin Roksana Simon freut sich diese exklusive Auswahl an hochwertigen und nachhaltigen Winterprodukten präsentieren zu können. „Natürliche Materialien bieten nicht nur einen erstklassigen Schutz vor Kälte und Nässe, sondern auch ein Stück Tierpark-Flair für Ihr Zuhause.“ Besuchen Sie uns im Naturschutz-Tierpark Görlitz und lassen Sie sich vor Ort von der Vielfalt und Qualität unserer Winterwollprodukte überzeugen. Ein Besuch in unserem Shop verspricht nicht nur warme Momente, sondern auch ein Stück Naturverbundenheit zum Mitnehmen.

Tierpark Hellabrunn München 13.02.2024
Vierfacher Mähnenwolf-Nachwuchs in Hellabrunn
Über diesen Nachwuchs freut sich der Tierpark ganz besonders: Nach 17 Jahren gibt es erstmals wieder Mähnenwolf-Jungtiere. Die vier kleinen Wildhunde kamen bereits im Dezember letzten Jahres zur Welt und erkunden nun nach und nach ihre Umgebung – mit etwas Glück sind sie in den kommenden Tagen und Wochen dann auch für die Besucherinnen und Besucher zu sehen. Tatsächlich war es sogar ein kleines Weihnachtsgeschenk – denn die vier Mähnenwölfe wurden am 24. Dezember 2023 geboren. Das blieb jedoch zunächst eines der bestgehüteten Geheimnisse in Hellabrunn – denn die ersten Lebenswochen verbrachten die kleinen ganz geschützt in ihrer Innenanlage. Knapp acht Wochen später ist das Quartett wohlauf und erkundet bereits vorsichtig die Außenanlage. Es gehört noch etwas Glück und Geduld dazu, um einen Blick auf den Nachwuchs zu erhaschen, aber die vier Jungtiere werden von Tag zu Tag mobiler und neugieriger. Zwar wirkt ihr Gang noch etwas tapsig, aber mit Übung werden die langen Beine noch unter Kontrolle gebracht. Den leicht schaukelnden Gang werden sie jedoch beibehalten, denn Mähnenwölfe sind Passgänger, das heißt, sie bewegen die beiden linken bzw. rechten Beine beim Laufen gleichzeitig. „Bis zur tierärztlichen Erstuntersuchung wird es noch ein bisschen dauern, aktuell beobachten wir das Familienleben der sechs Mähnenwölfe nur von außen und lassen die Tiere ganz in Ruhe. Die beiden Elterntiere machen das ganz prima und kümmern sich hervorragend um ihren Nachwuchs“, erklärt Kelly Pfaff, Teamleiterin bei den Mähnenwölfen. Wie bei dieser Tierart üblich, hilft der Rüde bei der Jungtieraufzucht. Mähnenwölfe sind eine in Südamerika heimische Wildhundart und laut Weltnaturschutzunion (IUCN) als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Mit den auffällig langen Beinen sind Mähnenwolfe sehr gut an ihren bevorzugten Lebensraum in grasigen Savannen angepasst. Sie sind sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser. Für gewöhnlich sind sie Einzelgänger und treffen sich zur Paarungszeit. „Wir freuen uns natürlich sehr über diesen Zuchterfolg, da es eine Bestätigung ist, dass sich die Tiere bei uns wohlfühlen und wir zudem einen wichtigen Beitrag zum Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Mähnenwölfe in europäischen Zoos leisten“, so Tierparkdirektor Rasem Baban. Im Rahmen des EEPs wird die Population von in zoologischen Gärten lebenden Tierarten koordiniert, um unter anderem die Vielfältigkeit des Genpools zu bewahren. Im Tierpark gibt es seit vielen Jahrzehnten Mähnenwölfe, die letzten Jungtiere kamen 2007 zur Welt. Das derzeitige Pärchen Delgado und Aweti lebt seit 2021 in Hellabrunn, für beide ist es der erste Nachwuchs. Mähnenwölfe sind bereits in einem Alter von etwa einem Jahr geschlechtsreif.

Tiergarten Kleve 12.02.2024
Die China Lights verzaubern den Niederrhein Über 1.100 begeisterte Gäste bei der China Lights Premiere im Tiergarten Kleve
Es ist Samstag, der 10. Februar 2024. An diesem Tag läutet nicht nur das chinesische Neujahrsfest das Jahr des Drachen ein, sondern an diesem Tag feiern auch die China Lights ihre Premiere im Tiergarten Kleve. Über 1.100 Gäste sind am ersten Abend gekommen, um das neue Highlight im Familienzoo am Niederrhein am ersten Abend live zu erleben. Die Premierengäste konnten sich auf eine Reise in eine andere Welt freuen: Tausende LEDs sorgen für eine magische Abendstimmung im Tiergarten Kleve und machen so den Zoobesuch im Winter zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Resonanz der Premierengäste: „Unglaublich schön.“ China Lights Kleve präsentiert vom 10.2. bis 30.3.24 täglich von 18-21 Uhr leuchtende Tiere, mystische Wesen und spektakuläre Drachen. Mit zahlreichen besonderen Effekten und dem ausgeleuchteten Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz ist China Lights das Event für die ganze Familie und, wenn man der Meinung eines Premierengastes glaubt, „ein Highlight für Kleve“. Über einen Monat hat es gedauert, alle Lichtinstallationen aufzubauen. Eines der Highlights ist der über 30 Meter lange Riesendrache, für dessen 350 kg-schweren Kopf eigens ein Kran zum Aufbau benötigt wurde. Tiergartenleiter Martin Polotzek freut sich über die gelungene Premiere: „Es ist toll zu sehen, wie begeistert unsere Gäste von China Lights sind! Ich hoffe, dass auch in den kommenden Wochen der Zuspruch weiterhin so gut ist und wir ab sofort nun auch jeden Abend Menschen für die bunte, faszinierende Welt der Tiere begeistern können. Und damit man möglichst schnell und ohne lange Warteschlange China Lights erleben kann, empfehle ich jedem Gast, sich bereits vorab in unserem neuen Onlineshop eines der begehrten Tickets zu sichern.“ Die tagesgebundenen Tickets sind sowohl vor Ort an der Tiergartenkasse als auch im neuen Onlineshop unter tiergarten-kleve.ticketfritz.de erhältlich. Erwachsene zahlen 15 €, Kinder bis einschließlich 13 Jahre nur 9,50 €. Hunde sind bei China Lights nicht erlaubt. JahreskartenbesitzerInnen erhalten 15 % Rabatt auf ihr China Lights Ticket (ausschließlich vor Ort buchbar). Außerdem ist auch an jedem China Lights Abend eine eigene Abendkasse geöffnet, sodass man auch spontan das neue Lichterevent besuchen kann. „Solch ein großes, einzigartiges Event ist nicht ohne das Engagement unserer MitarbeiterInnen und vieler anderer HelferInnen möglich. Daher danke ich allen, die zum Gelingen der China Lights beigetragen haben und auch in den kommenden Wochen noch beitragen werden: Unseren TiergartenmitarbeiterInnen, den chinesischen Laternenkünstlern und KollegInnen, unseren ehrenamtlichen HelferInnen, den KollegInnen vom BBZ und den KollegInnen am Imbiss, die jeden Abend dafür sorgen, dass man bei China Lights auch kulinarisch bestens versorgt wird“, so Polotzek. „Außerdem gilt mein besonderer Dank unseren zahlreichen Sponsoren und Partnern, ohne die eine solche Großveranstaltung wie China Lights nicht möglich gewesen wäre.“ Unterstützt wird China Lights Kleve von den Hauptsponsoren Niederrhein Tourismus, Tichelpark Kleve, Clivia, NRZ, Sparkasse Rhein-Maas, Niederrhein Nachrichten und Antenne Niederrhein sowie von den Sponsoren Stadtwerke Kleve, Games & More, Tobacco & More, Möbel Kleinmanns, Schult Elektrotechnik und Elektro Schmitz/Stelzig Elektrotechnik. Die China Lights sind täglich bis zum 30.3.24 von 18-21 Uhr im Tiergarten Kleve zu erleben. Den Gästen wird empfohlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (SB 58, RE 10) anzureisen oder bei einer Anfahrt mit dem Auto auf den Parkplatz an der Gesamtschule am Forstgarten oder einen der zahlreichen öffentlichen Parkplätze in Kleve (z.B. Wasserburgallee, Minoritenplatz,…) auszuweichen. Zudem kann man mit einem Onlineticket die Warteschlange an der Abendkasse umgehen und direkt die China Lights besuchen.

Tierpark Hagenbeck Hamburg 12.02.2024
Frühlingserwachen im Tropen-Aquarium Hagenbeck
Seltenes Tannenzapfenechsen-Jungtier erwacht aus der ersten Überwinterung Es glich einer kleinen Sensation, als im August 2023 das Team des Tropen-Aquarium Hagenbeck die überraschende Geburt einer Nördlichen Tannenzapfenechse verkündete. Seit 2006 gab es in europäischen Zoos keinen Nachwuchs mehr bei Tannenzapfenechsen. Im Dezember 2023 wurden die Nördlichen Tannenzapfenechsen neben zwei weiteren Reptilienarten aus dem Tropen-Aquarium, ihrem natürlichen Rhythmus folgend, auf die Winterzeit eingestimmt, erhielten weniger Futter und wurden langsam hinter den Kulissen mit Hilfe eines Kühlgerätes in eine Winterruhe versetzt. Während die anderen drei adulten Tannenzapfenechsen, die schon seit über 10 Jahren im Tropen-Aquarium leben, mit diesem Vorgang der Überwinterung vertraut sind, war es für den Nachwuchs das erste Mal. Der Schlaf dauert ungefähr vier Wochen. „Alle Tiere, die sich bei uns in der Winterruhe befinden, werden regelmäßig überwacht und kontrolliert. Bei dem Jungtier war die Spannung, wie es die Überwinterung annimmt, besonders groß“, so Florian Ploetz, Bereichsleiter der Terraristik. Während der simulierten Kältephase ist jedoch alles gut verlaufen und Ende Januar konnten die Tannenzapfenechsen bereits langsam aus ihrem Schlaf geholt werden. Da der Stoffwechsel während der Überwinterung bei den Tieren stark heruntergefahren wird, verlieren die Tannenzapfenechsen nicht allzu viel Gewicht wie erwartet. Florian Ploetz ist zufrieden über das Ergebnis, dass keines der Tiere einen drastischen Gewichtsverlust aufzeigte und alle gesund sind. Die kleine Echse weist lediglich einen Gewichtsunterschied von 20 Gramm zum vorherigen Gewicht von 150 Gramm auf. Alle vier Tannenzapfenechsen durften nach dem gesundheitlichen Check-Up wieder in ihr Gehege einziehen, wo sie auch für die Gäste des Tropen-Aquariums wieder sichtbar sind. Die Dornschwanzskinke, welche im Gehege mit den Tannenzapfenechsen vergesellschaftet sind und ebenfalls Nachwuchs haben, reagierten eher entspannt auf das neue Jungtier. Ab jetzt wird es für alle Nördlichen Tannenzapfenechsen wieder regelmäßig vielseitiges Futter geben und die Besucher des Tropen-Aquariums können sich über eine gut erholte und aktive weitere Reptilienart freuen.

Tierpark Neumünster 12.02.2024
Gala-Spenden-Dinner im Tierpark Neumünster
Am 21.03.2024, ab 18.30 Uhr wird im Tierpark Neumünster zum ersten Mal eine Spenden-Gala zu Gunsten des Tierparks stattfinden. Die Tierparkvereinigung Neumünster e.V. veranstaltet, um Spenden für den Tierpark zu akquirieren, ein exklusives Galadinner mit 5-Gang-Menu. Während der Gala-Veranstaltung sind diverse Unterhaltungseinlagen, u.a. eine Feuershow, sowie eine spannende Auktion, als zusätzliches Unterhaltungsprogramm geplant. Für musikalische Unterhaltung sorg, als alteingesessene Neumünsteraner Band, das „3 Man Projekt“. Gekocht wird das 5-Gänge-Menue vom Pächter des Tierpark-Bistros, Herrn Christopher Winkler. Die Auktion wird Spannendes und Exklusives beinhalten, beispielsweise ein Meet & Greet mit ganz besonderen Tierparkbewohnern, künstlerische Einzelstücke die einige unserer Tiere „gemalt“ haben oder ganze Sonderevents, wie ein Gutschein zum Lasertag für 10 Personen im Tierpark. Alle Erlöse kommen zu 100% dem Tierpark zugute.

Tiergarten Schönnbrunn 09.02.2024 und Alpenzoo Innsbruck-Tirol 09.02.2024
Hilfslieferung für den Zoo Kiew
Die Futtermittel im Zoo Kiew sind knapp, die Versorgung der rund 4.000 Tiere ist nicht langfristig gesichert: Unter dem Ukraine-Konflikt leiden nicht nur Millionen von Menschen, sondern auch Tiere. Der Alpenzoo Innsbruck und der Tiergarten Schönbrunn haben deshalb eine Hilfslieferung der Zoologischen Gärten Berlin unterstützt. Zwei Lastwagen mit über 25 Tonnen Trockenfutter für diverse Tierarten wie Giraffen, Elefanten, Nashörner und Vögel sowie ein mobiles Röntgengerät sind gestern Abend im Zoo von Kiew eingetroffen. „Als Leiter des Technical Assistance Komitees der EAZA war es eine Herzensangelegenheit für den Alpenzoo dabei zu sein. Wir danken dem Team in Berlin für die Koordination“, sagt André Stadler, Direktor des Alpenzoo Innsbruck. „Hier zu helfen, war uns ein großes Anliegen. Innerhalb der Zoogemeinschaft versuchen wir, uns zu unterstützen, wo immer es geht“, so Stephan Hering-Hagenbeck, Direktor des Tiergarten Schönbrunn. Trotz des Krieges gibt das Team in Zoo Kiew alles, um die Tiere weiterhin zu versorgen. „Wir erhalten fast jede Woche weitere Tiere direkt aus den Kriegsgebieten deren Zustand oft sehr kritisch ist und die wir so gut wie möglich aufpäppeln müssen. Die Hilfsgüter und Spenden werden dringend benötigt“, bedankt sich der Direktor des Kiewer Zoos, Kyrylo Trantin. Gemeinsam konnten die beiden Zoos aus Österreich und die Zoologischen Gärten Berlin diese Futterlieferung im Wert von 72.000 Euro sowie Spenden in der Höhe von 8.000 Euro bereitstellen. In den vergangenen zwei Jahren sind bereits sieben große Lieferungen von Berlin aus in die Ukraine gebracht worden. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark Berlin: „Wir fühlen uns verpflichtet, unseren Kolleginnen und Kollegen in diesen schwierigen Zeiten beizustehen. Es freut mich, dass wir dieses Mal gemeinsam mit Schönbrunn und dem Alpenzoo ein starkes Zeichen setzen konnten.“

Kölner Zoo 09.02.2024
Live in die Löwen-Wurfbox spingksen: Zoo bietet Gästen Live-Cam
Im Kölner Zoo wurden vor rund zwei Wochen zum ersten seit 20 Jahren Jungtiere bei den Asiatischen Löwen geboren. Mutter „Gina“ versorgt den dreifachen Nachwuchs bestens mit Milch – die Entwicklung verläuft sehr gut. Mutter und Kinder leben derzeit separiert in einer Wurfbox im nicht einsehbaren hinteren Bereich der Löwen-Anlage. Wie in der Wildnis üblich, ist momentan auch Vater „Navin“ vom Nachwuchs getrennt und lebt im Außenbereich. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger haben zurzeit ebenfalls keinen Kontakt zur Wurfbox, um die sensible Mutter-Kind-Beziehung nicht zu stören. Mit einer in der Box installierten Kamera bleibt der Zoo dennoch auf dem Laufenden über alle Entwicklungen bei den Jungtieren. Der Kölner Zoo macht dieses Live-Bild nun für seine Gäste sichtbar. Ab diesem Samstag zeigt er sie auf dem Monitor an der sogenannten „Tigerhöhle“, die sich genau zwischen Löwen- und Tigeranlage befindet und ausgeschildert ist. „Es gibt ein großes Interesse an den Jungtieren und viele Nachfragen nach ihnen. Die Kleinen brauchen zunächst aber weiterhin Ruhe und Abgeschiedenheit. Mit der Live-Cam aus der Wurfbox können wir unseren Gästen die Jungtiere zeigen, ohne sie zu stören“, so die Zoovorstände Prof. Theo B. Pagel und Christopher Landsberg. Verläuft die Entwicklung des Löwen-Nachwuchses weiterhin so gut, werden die Jungtiere voraussichtlich im April erstmals auf der Außenanlage für Zoo-Gäste zu sehen sein.

Zoo Duisburg 09.02.2024
Namenswettbewerb: Brillenpinguin ‚AP594‘ heißt nun ‚Big B‘
Der Frackträger ist in Südafrika ausgewildert worden. Zuvor hat der Zoo Duisburg die Patenschaft für den Jungvogel übernommen. Weit über 1.000 Namensvorschläge sind eingegangen. Am 02. Oktober 2023 fanden Ranger den Brillenpinguin am Strand von Big Bay nahe Kapstadt. Sein Zustand war besorgniserregend, der Jungvogel abgemagert und allein im Nest. Nun ist der Pinguin mit Hilfe des Zoo Duisburg aufgepäppelt und ausgewildert worden. Die Geschichte des Brillenpinguins Big B bewegt tausende Menschen – viele von ihnen beteiligten sich an dem Namenswettbewerb für den Jungvogel. Denn durch die Übernahme der Patenschaft hatte das Duisburger Zoo-Team die Möglichkeit, dem jungen Brillenpinguin einen Namen zu geben. „Hieran wollten wir alle Tierfreunde beteiligen, um damit auch auf die prekäre Situation der Brillenpinguine in Südafrika aufmerksam zu machen. Dass wir solch eine riesige Resonanz bekommen haben und sich so viele Menschen an der Namenssuche beteiligten, bewegt uns alle sehr“, so Zoodirektorin Astrid Stewin. Bei der Sichtung der Vorschläge wählte das Zoo-Team den Namen ‚Big B‘ aus, der eine direkte Verbindung zum Fundort des Tieres am Stand von Big Bay darstellt. Um ihn und weitere Brillenpinguine auszuwildern, hat der Zoo Duisburg vor Kurzem 3.000 Euro aus seinen Artenschutzmitteln bereitgestellt. Vor einigen Tagen erreichte das Duisburger Zoo-Team dann die Nachricht: Big B hat sich gut erholt und ist gemeinsam mit weiteren jungen Pinguinen am Strand von Foxy Beach ausgewildert worden, wo eine Pinguin-Kolonie heimisch ist. Die Voraussetzungen für das Happy End sind in einer Schutzstation der Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds (SANCCOB) geschaffen worden. Hier engagieren sich Mitarbeitende und ehrenamtlich Aktive hingebungsvoll für afrikanische Seevögel. Allein im vergangenen Jahr päppelte das Team von SANCCOB 52 Pinguine auf, die abgemagert und erschöpft gefunden worden sind. Zu ihnen gehörte auch Big B, der bei seiner Ankunft in der Schutzstation gerade einmal 960 Gramm gewogen hat. „Das ist weniger als die Hälfte dessen, was dieser Pinguin in seinem Alter hätte wiegen sollen“, betonen die Verantwortlichen von SANCCOB. In den letzten zehn Jahren ist es für die afrikanischen Pinguine zu einem immensen Problem geworden, ausreichend Nahrung zu beschaffen, um Jungvögel aufzuziehen. Immer wieder lassen erwachsene Brillenpinguine ihren Nachwuchs zurück, der dann von Rangern gefunden und in den Stationen aufgezogen wird. „Was die Mitarbeitenden von SANCCOB vor Ort leisten, ist überwältigend und unterstützenswert. Deswegen stellen wir Gelder aus unserem Artenschutzeuro bereit und helfen somit, afrikanische Vogelarten und insbesondere Brillenpinguine zu schützen. Und auch künftig werden wir an der Seite von SANCCOB stehen“, betont Zoo-Chefin Stewin. Brillenpinguine sind stark gefährdet, in ihrem ursprünglichen Lebensraum könnte die Tierart in weniger als 30 Jahren ausgestorben sein. Schätzungen gehen davon aus, dass mittlerweile nur noch etwa 20.000 Brutpaare an den Küsten Südafrikas leben – Tendenz abnehmend. Bei ihrem Schutz nehmen Zoologische Gärten auf der ganzen Welt sowie dem Welt-Zooverband (WAZA) eine wichtige Rolle ein, wie die Verantwortlichen von SANCCOB betonen. „Wir erhalten von Zoos und Aquarien Fördermittel, um einen Beitrag zu den Betriebskosten unserer Organisation zu leisten, die es uns ermöglichen, die wildlebende Population afrikanischer Pinguine und Seevögel zu stärken“. In Südafrika betreibt SANCCOB zwei Rehabilitationszentren mit angeschlossener Krankenstation für verletzte Seevögel. Hier werden die aufgenommenen Tiere in Abhängigkeit ihrer Verletzung oder Erkrankung rund 4-16 Wochen lang gesund gepflegt. Einmal in der Woche verlassen rehabilitierte Vögel die Einrichtungen und werden zu ausgewählten Pinguinkolonien gebracht, um sie dort auszuwildern. Die Station in Kapstadt verfügt, neben Schulungsräumen, außerdem über eine gut ausgestattete Veterinärstation mit Operationssaal und Röntgengerät. Knochenbrüche und Infektionen der Atemwege können hier behandelt werden. Sie verfügt auch über einen Bereich für Vögel, die aufgrund ihrer Verletzungen nicht wieder ausgewildert werden können. Ein weiterer Schwerpunkt von SANCCOB liegt auf der Überwachung von etablierten Nistplätzen von Seevögeln. Verlassene Küken und Eier werden von den Rangern identifiziert und in die Rehabilitationszentren gebracht, damit sie keinen Raubtieren zum Opfer fallen. Seit SANCCOB verwaiste Eier ausbrütet und hilflose Jungvögel aufzieht, konnten tausende an den Küsten Südafrikas ausgewildert werden. Dass es sich hierbei um eine wirkungsvolle Schutzmaßnahme des Brillenpinguinbestandes handelt, zeigen auch Studien. Denn die Überlebensrate der handaufgezogenen Tiere ist ähnlich hoch wie bei solchen, die auf natürliche Weise von den Elternvögeln aufgezogen wurden.

Tiergarten Kleve 09.02.2024
Die ersten Lämmer sind da – Nachwuchs bei den Jakobschafen und den Coburger Fuchsschafen im Tiergarten Kleve
Bereits Ende Januar sind im Tiergarten Kleve die ersten Lämmer in 2024 zur Welt gekommen. „Den Anfang machte ein weibliches Jakobschaf, welches nur durch den schnellen Eingriff der TierpflegerInnen und des Vertretungstierarztes zu Welt gekommen ist“, berichtet Tiergartenleiter Martin Polotzek. „Mutter und Jungtier haben die Schwergeburt aber gut überstanden. Und da im Januar und Anfang Februar noch weitere Lämmer bei den Jakobschafen geboren wurden, hat das erste Lamm des Jahres nun auch einige Spielkameraden.“ Jakobschafe werden auch Vierhornschafe genannt, da die ausgewachsenen Tiere meistens vier Hörner besitzen. Da Jakobschafe ihren Ursprung vermutlich um das Jahr 1600 hatten, gelten sie als eine der ältesten Schafrassen der Welt. Während des ersten Weltkriegs ging ihr Bestand rapide zurück, sodass sie bis zum Jahr 1965 als akut gefährdete Rasse galten. Durch intensive Zuchtbemühungen erholten sich die Bestände in den 70-er Jahren rasch, sodass das Jakobschaf heute nicht mehr gefährdet ist.„Mit ihren vier Hörnern und ihrem neugierigen Verhalten gehören Jakobschafe zu unseren Publikumslieblingen im Tiergarten“, berichtet Tiergartenleiter Polotzek. „Und besonders durch den Nachwuchs kehrt nun wieder viel Leben in die Jakobschafanlage ein, sodass sich hier ein Besuch auch im Winter lohnt!“ Doch ein Besuch lohnt sich nicht nur bei den Jakobschafen- auch die potenziell gefährdeten Coburger Fuchsschafe haben Nachwuchs. „Am 29. Januar kam hier das erste Coburger-Lamm des Jahres zur Welt“, freut sich Martin Polotzek. „Noch ist das kleine Männchen das einzige Jungtier im Streichelzoo, doch bei den anderen Coburger Fuchsschafen sind wir auch in freudiger Erwartung, sodass bald noch mehr Leben einkehrt bei unseren Schafen im Fuchspelz.“ Wer die zahlreichen Lämmer besuchen möchte, kann das täglich von 9 bis 17 Uhr im Tiergarten Kleve tun. Außerdem können sich die Gäste auf dreimal täglich stattfindende Schaufütterungen freuen.

Tiergarten Nürnberg 09.02.2024
Tiergarten im Umweltausschuss: Populationsmanagement bei Pavianen
Der Tiergarten der Stadt Nürnberg managt seinen Tierbestand hauptsächlich in Absprache mit dem Europäischen Zooverband EAZA. Trotz des intensiven Austausches gibt es nicht für jedes Tier einen Platz. Eine Option besteht dann darin, einzelne Tiere zu töten und sie beispielsweise an die eigenen Raubtiere zu füttern. Dass das im Fall von Huftieren wie Hirschen, Ziegen, Schafen und Rindern, bei Vögeln und Nagetieren vernünftig ist, wird weitgehend anerkannt. Dafür, dass es auch bei anderen Arten wie zum Beispiel den Guinea-Pavianen vernünftig sein kann, möchte der Tiergarten im Februar im Umweltausschuss der Stadt um Verständnis werben. Zoos sind gesetzlich verpflichtet, Arten zu schützen und zum Erhalt der Biodiversität beizutragen. Sie sind ein Baustein im gemeinsamen Bemühen, vielfältige Ökosysteme auf unserem Planeten zu bewahren oder wiederherzustellen. Zu ihren Aufgaben gehört es, stabile und gesunde Bestände verschiedener Arten zu erhalten. Das bedeutet unter anderem, dass die in Zoos gehaltenen Populationen so zusammengesetzt sein müssen, dass sie sich dauerhaft fortpflanzen können. Seit den achtziger Jahren haben sich die EAZA-Zoos in über 450 Europäischen Erhaltungszucht-Programmen (EEP, heute EAZA Ex situ Programmes) vernetzt, die Zahl der EEPs wächst ständig. Die Zucht der EEP-Arten wird auf Basis wissenschaftlicher Kriterien von einem Koordinator zentral geleitet. Das Ziel besteht darin, genetisch möglichst vielfältige Bestände zu erhalten. Zu diesem Zweck tauschen die teilnehmenden Einrichtungen Tiere auf Empfehlung des Koordinators, sie züchten Jungtiere oder pausieren die Zucht. Wurfgrößen und Geschlechterverhältnisse der Jungtiere lassen sich nicht zuverlässig vorhersagen – dass Jungtiere geboren werden, die nicht für die Zucht eingesetzt werden können, lässt sich nicht vermeiden. Doch je schneller Arten in der Wildbahn aussterben, desto wichtiger werden Populationen in Zuchtprogrammen für den Natur- und Artenschutz. Immer mehr Tierarten werden zu Verantwortungsarten der Zoos, weil sie in ihren Habitaten nicht mehr hinreichend geschützt werden können. In der Natur sind sie bedroht – bei manchen, wie zum Beispiel dem Somali-Wildesel (Equus africanus somaliensis) oder der Mendes[1]Antilope (Addax nasomaculatus), leben aktuell in menschlicher Obhut etwa genauso viele oder sogar mehr Tiere als in der Natur. Zoos werden Seite 2 von 3 so zur letzten Zuflucht. Immer weniger Guinea-Paviane in der Natur: Tiergarten möchte an Haltung festhalten Bei den im Nürnberger Tiergarten gehaltenen Guinea-Pavianen (Papio papio) beobachtet die Weltnaturschutzunion IUCN seit Jahrzehnten einen Rückgang der Bestände in der Natur. Sie leben in einem Gebiet, das sich über den Senegal, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone und Mali erstreckt. Ihre Lebensräume geraten zunehmend unter Druck: so zum Beispiel auch der senegalesische Niokolo-Koba Nationalpark, der seit 2007 auf der Liste des gefährdeten UNESCO-Welterbes steht. Da eine Verbesserung der Lage in den natürlichen Lebensräumen der Tiere nach Einschätzung von Naturschützern nicht in Sicht ist und sie mit einem weiteren Rückgang des Bestandes rechnen, sollen EAZA-Zoos mittelfristig weitere Haltungsmöglichkeiten für Guinea-Paviane schaffen. Aktuell leben insgesamt 278 Tiere in nur zehn EAZA-Zoos, darunter 45 Tiere in Nürnberg. Der Tiergarten will die Haltung in Zusammenarbeit mit der EAZA fortführen, um einen Beitrag zum Erhalt der Art zu leisten. Er sieht sich auch bei den Guinea-Pavianen in der Verantwortung, eine sozial funktionierende, gesunde, vielfältige und fortpflanzungsfähige Gruppe zu halten. Dass die Tiere sich fortpflanzen können, ist nicht nur aus genetischen und gesundheitlichen Gründen wichtig: Partnerwahl, Paarung, Geburten und Aufzuchten spielen eine entscheidende Rolle für das Sozialleben der Tiere – mit den damit verbundenen stetigen Veränderungen, Bereicherungen und auch normalen Konflikten. Der Tiergarten möchte seinen Guinea-Pavianen all diese Aspekte ermöglichen. Tierschutzkommission hat alle Optionen geprüft Da der Platz jedoch begrenzt ist, ergibt sich daraus, dass nicht jedes Tier in der Gruppe bleiben kann. Eine Erweiterung der Haltungskapazitäten würde das Problem nur für kurze Zeit lösen. Versuche, die Gruppenstruktur und -größe durch die zeitweise Verhütung einzelner Weibchen stabil zu halten und gleichzeitig die Gruppenwachstumsrate zu reduzieren, haben nicht den gewünschten Effekt gebracht. Denn die Weibchen blieben dauerhaft unfruchtbar. Auch ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, eine größere Zahl Guinea-Paviane an andere Halter abzugeben. Für den Tiergarten kommen dafür nur Einrichtungen in Frage, in denen die Tiere eingebunden in eine soziale Gruppe leben können. Von den mehr als 1.300 Institutionen weltweit, die Zugang zur Zootierdatenbank Seite 3 von 3 ZIMS/Species 360 haben, haben seit 2011 zwei Zoos 16 Tiere in ihren Bestand übernommen. Einen Interessenten hat die Tierschutzkommission des Tiergartens Nürnbergs aufgrund unzureichender Haltungsvoraussetzungen abgelehnt. Auch internationale Tiervermittler, die Kontakte in nicht mit ZIMS vernetzte Regionen haben, konnten seit 2020 keinen geeigneten Halter finden. Die einzige große Tierschutzeinrichtung, die Primaten aufnimmt, bis sie an einen anderen Halter vermittelt werden können, kämpft zurzeit mit einer „Warteliste“ von 200 konfiszierten Tieren. Eine Auswilderung kommt momentan nicht in Betracht, da es in den Herkunftsgebieten keine geeigneten Areale gibt, auf denen man Paviane ansiedeln könnte und in denen sie sicher leben könnten. Die Tiergartenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben sich in den vergangenen Jahren intensiv damit auseinandergesetzt, wie sie alle Ansprüche an die Haltung von Guinea-Pavianen weiterhin erfüllen können. Eine Tierschutzkommission, der die Tiergartenleitung, die Amtsveterinärin sowie die Tiermedizin, die Kuratorin und Tierpflegende des Tiergartens angehören, hat mit großer Sorgfalt, Sachverstand und Respekt gegenüber den Tieren sowie Kolleginnen und Kollegen sämtliche Optionen geprüft. Nach zahlreichen Beratungen auch mit externen Experten ist die Tierschutzkommission zu dem Schluss gekommen, dass auch bei Guinea-Pavianen die Tötung eine vernünftige Lösung sein kann. „Im Artenschutz befinden wir uns in einem menschengemachten Dilemma, das uns allen Entscheidungen abverlangt, die sich nicht gut anfühlen“, sagt Tiergartendirekor Dr. Dag Encke. „Wir sind dennoch in der Verantwortung. Es ist ein Gebot der Vernunft, dass wir sie annehmen.“ Welche Hintergründe dieser Einschätzung zu Grunde liegen, wird er den Mitgliedern des Umweltausschusses des Nürnberger Stadtrats am Mittwoch, den 21. Februar 2024 erläutern.

ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen 08.02.2024
ZOOM Erlebniswelt: Hinterwälder Rind geboren
Die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen freut sich über erneuten Nachwuchs bei den Hinterwälder Rindern. Die dreijährige Kuh „Frau Meier“ brachte am Abend des 7. Februar einen kleinen Bullen zur Welt. Das Bullenkalb mit dem Namen „Franzl“ hat dunkelbraunes Fell und einen weißen Kopf. Die Augen werden von kleinen braunen Kreisen umrandet, am Oberrücken ist ein markanter weißer Streifen zu sehen. Und noch eine Färbung fällt besonders ins Auge: Unterhalb der rechten Hüfte scheint der Fleck eine Herzform zu haben, die besonders gut im Liegen sichtbar ist. Bei der Erstuntersuchung durch die Tierärztin wurde der Bulle gechipt und erhielt seine Ohrmarken. Für Besucherinnen und Besucher ist Franzl im Stall im Grimberger Hof zu sehen. Es ist das zweite Kälbchen der dreijährigen Kuh „Frau Meier“, die gemeinsam mit dem anderen Hinterwälder Rind „Vroni“ seit Herbst 2022 in Gelsenkirchen lebt. Die Geburt ist besonders erfreulich, weil Hinterwälder Rinder zu den bedrohten Nutztierrassen zählen. Als typische Haustierrasse werden die Hinterwälder Rinder schon lange nicht mehr gehalten. Sie gelten zwar als vielseitige Rasse, die reichlich Milch erzeugen, sind aber nach heutigen Maßstäben nicht mehr produktiv genug, um wirtschaftlich genutzt zu werden. Um diese Rasse zu erhalten setzt die ZOOM Erlebniswelt auf eine Züchtung der Hinterwälder Rinder. In wenigen Monaten wird ein zweites Kalb des dunkelbraunen Rindes Vroni erwartet. Der Gelsenkirchener Zoo ist Mitglied im Fleischrinder-Herdbuch Bonn e.V., sodass einer züchterischen Weiterentwicklung nichts mehr im Wege steht.

Zoo Hoyerswerda 08.02.2024
Schlanke Schlangen und plüschige Federn – Inventur im Zoo Hoyerswerda
Im Zoo Hoyerswerda leben derzeit 1.251 Individuen in 121 Arten. Das hat die diesjährige Inventur ergeben, bei der die Mitarbeitenden in den vergangenen Wochen alle Zoobewohner unter die Lupe genommen und statistisch erfasst haben. Dabei wird auch gemessen, gewogen und der Gesundheitszustand der tierischen Bewohner überprüft. Für die Kornnattern und Königspythons hieß es heute: Strecken und Bauch einziehen. Das hatten sie aber gar nicht nötig. „Sie haben alle Idealmaße und sind gut in Form“, bestätigt Reviertierpflegerin Carolin Adler den Gesundheitszustand der Schlangen im Tropenhaus des Zoo Hoyerswerda. Die Kornnattern zeigten Gesamtlängen zwischen 1,24 und 1,29 Metern und wogen 630 und 790 Gramm. Die Königspython wiegt im Vergleich bei einer Länge von 1,29 Meter mit 1.640 Gramm ein ganzes Kilo mehr. An den Schlangen ein Beispiel nehmen, könnten sich die Zwergseidenhühner, die eher aussehen als hätten sie plüschiges Fell anstatt Feder. Findet auch Reviertierpflegerin Emily Seliger: „Ein paar Gramm weniger und sie ist wieder in der Norm. Schieben wir es mal auf den Winterspeck.“ Die weiße Seidenhuhn-Henne lag mit 706 Gramm etwas über dem Soll von 600 Gramm. Der Zwergseidenhuhn-Hahn hingegen hatte mit seinen 1.500 Gramm Idealgewicht. Im Vergleich zum Jahr 2022 haben die Arten leicht zugenommen und 379 Individuen mehr leben jetzt im Zoo Hoyerswerda. „Das liegt hauptsächlich an der Aufstockung des Bestandbesatzes im Aquaterrarium und dem Zugang der Brillenpinguine“, erklärt Eugène Bruins. Erfolgreiche Nachzucht hatten die Servale seit 15 Jahren mit zwei Jungtieren. Mittlerweile leben die Katzenschwestern Taya und Zuri in Tierpark Delitzsch. Weiteren Nachwuchs gab es unter anderem bei den Erdmännchen mit drei Würfen und sechs Jungtieren, bei den Springtamarinen (1), Kaiserschnurrbarttamarine (3), Kurzohrrüsselspringern (1) und Felsenhörnchen (14). Die Baumstachler (der Zoo Hoyerswerda ist einer der wenigen kontinuierlichen erfolgreichen Züchter) und Südlichen Kugelgürteltiere haben wieder erfolgreich je ein Jungtier großgezogen. Beide Jungtiere haben jetzt schon ein neues Zuhause in anderen Zoologischen Einrichtungen gefunden. Der junge Baumstachler lebt im Tierpark Kleve und Gürteltierchen Diara im Wingster Waldzoo. Zwei Steinkauz-Küken konnten wieder an ein Auswilderungsprojekt in Nuthe-Nieplitz abgeben werden. Bei den Steinböcken und Bennett-Kängurus gab es jeweils zwei Jungtiere. Einen neuen Partner bekamen die Damen der Totenkopfaffen aus dem Zoo Olomouc. Bennett-Känguruweibchen Schneeflöckchen komplettiert die Gruppe der Kängurus. 18 Brillenpinguine kamen aus dem Artis Zoo Amsterdam und dem Opel Zoo Kronberg. Eine Gruppe Querstreifen-Taggeckos kann sich im Tropenhaus frei bewegen und ein Pärchen der Gruppe lebt in einem Terrarium neben den Nashornleguanen. Um den Galápagos-Riesenschildkröten mehr Ruhe geben zu können, haben die zwei Spornschildkröten den Zoo Hoyerswerda in Richtung Niederlande verlassen. Bert und Jolante gehören zu den meist besonderen Tieren im Zoo Hoyerswerda, denn sie sind das einzige artreine Paar Galápagos-Riesenschildkröten in Deutschland. Hyazinthara Nachzucht Rosita (2022) lebt jetzt in Ara-Dating-Center Aralandia im Zoo Wuppertal. In 2023 betrauerte der Zoo Hoyerswerda den Verlust von Hyazinthara-Weibchen Rosi. Von zwei Kragenechsen, einer Griechischen Landschildkröte, einem Alexandersittich und zwei Nandu-Weibchen musste sich der Zoo ebenfalls verabschieden. Das Kapuzineraffen-Weibchen Braune, das Springtamarin-Männchen und auch Lama Giotta sind in hohem Alter verstorben.Baulich ist im Zoo Hoyerswerda auch in 2023 einiges passiert. Der Umbau der ehemaligen Tiger-Anlage zur Leoparden-Anlage konnte fertiggestellt und im Mai von China Leoparden-Dame Bao Bao bezogen werden. Die Pinguin-Anlage wurde an die Bedürfnisse der Brillenpinguine angepasst. Das Aquaterrarium wurde umgestaltet. Ausblick auf 2024: Das Jahr 2024 wird ein Jahr der großen Baustellen für Zoo & Schloss Hoyerswerda. Für den neuen Wirtschaftshof ist im Sommer Baubeginn geplant. Zeitnah soll auch der Bau des Asienbereiches beginnen. Die Umgestaltung wird eine logistische Herausforderung. Der künftige Asien-Bereich wird sich von der ehemaligen Kamel-Anlage über den jetzt noch genutzten Wirtschaftshof bis zum modernen China Leoparden-Areal erstrecken. Im Schloss wird der Treppenturm mit Zuwegung des neuen Besucherausganges fertiggestellt.

Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart 08.02.2024
Nachwuchs im Amazonienhaus der Wilhelma – Babysegen bei den Weißkopfsakis
Bereits am 14. Januar 2024 wurde bei den Weißkopfsakis, einer südamerikanischen Primatenart im Amazonienhaus der Wilhelma, ein Affenbaby geboren. Anfänglich konnte man nur mit viel Glück und Geduld einen Blick auf das winzige, im dichten Fell seiner Mutter Paulina festgeklammerte Jungtier erhaschen. Mittlerweile ist das Äffchen schon so kräftig, dass es immer häufiger sein Köpfchen hebt und neugierig seine Umgebung betrachtet. Noch steht sein Geschlecht nicht definitiv fest – die Tierpfleger*innen im Amazonienhaus vermuten allerdings, dass es sich um ein Weibchen handelt. Genau wie in der Natur leben die Weißkopfsakis in der Wilhelma in einer Familiengruppe, die aktuell aus dem 14-jährigen Männchen Milow, seinen beiden Partnerinnen Paulina (10 Jahre) und Riane (11 Jahre), sowie den drei Jungtieren Rio (5 Monate), Piet (1 Jahr) und natürlich dem im Januar geborenen Nesthäkchen besteht. Die Wilhelma beteiligt sich auch mit dieser Art am Ex-Situ Zuchtprogramm des europäischen Zooverbandes EAZA und hilft auf diese Weise dabei, eine stabile Reservepopulation in menschlicher Obhut aufzubauen. Weißkopfsakis stammen aus den Wäldern des nördlichen Brasiliens sowie Surinam, Guyana und Französisch-Guyana. Die Männchen sind aufgrund der namensgebenden weißen Gesichtsmaske unverkennbar. Die Gesichter der Weibchen sind eher bräunlich. Weißkopfsakis halten sich gerne in den unteren und mittleren Stockwerken des Waldes auf, kommen aber nur selten auf den Boden. Da sie bis zu 10 Meter von Baum zu Baum springen können, werden sie in Guyana auch als „fliegende Affen“ bezeichnet. In ihrer Anlage im Amazonienhaus der Wilhelma sind die Weißkopfsakis mit Goldkopf-Löwenäffchen, Zweifingerfaultieren und Waldschildkröten vergesellschaftet.

Zoo Berlin 08.02.2024
Ältestes Tier im Zoo gestorben – Zoo Berlin nimmt Abschied von Ingo Flamingo
Methusalem war pink: Rosaflamingo Ingo war das älteste Tier im Zoo Berlin. Mit mindestens 75 Jahren ist er am 3. Februar verstorben. Anhand seines Ringes, den er um sein Bein trugt, kann man sein Alter nachvollziehen. Darauf steht: Kairo, 23.6.1948. Das bedeutet, dass er diesen Ring als Jungvogel bekommen hat und er damit mindestens 75 Jahre alt ist. „Dank hervorragender Pflege mit „betreuen Wohnen“ hat Ingo der Flamingo bei uns das stattliches Alter von 75 Jahren erreicht“, berichtet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Die durchschnittliche Lebenserwartung von wild lebenden Flamingos liegt bei rund 30 Jahren. Vereinzelt können sie im natürlichen Lebensraum auch ein Alter von 50 Jahren erreichen. Die Todesursache waren laut Sektionsbefund multiple altersbedingte Veränderungen.“ Trotz – oder gerade aufgrund – seines hohen Alters überlebte Ingo schon so manche Widrigkeit und erreichte dank guter Gene ein wahres Rekordalter. Ingo Flamingo wird einen Platz im Naturkundemuseum bekommen – unter einem Dach mit anderen berühmten Tierpersönlichkeiten wie Gorilla Bobby, Großem Panda Bao Bao und Eisbär Knut. Nun ist Gorilladame Fatou das älteste Tier im Zoo – sie ist mit 66 Jahren zugleich der älteste Gorilla der Welt. Am 13. April feiert sie ihren Geburtstag. Tierische Senioren sind ein Phänomen, das mit der geschützten Haltung von Wildtieren in menschlicher Obhut entstanden ist. Im natürlichen Lebensraum werden Tiere in der Regel gar nicht so alt, dass sie an Krebs, grauem Star oder Arthrose erkranken könnten. Die natürliche Auslese sorgt dafür, dass kranke und altersschwache Tiere „aussortiert“ werden. Sie sind leichte Beute für Raubtiere, werden von Rivalen aus dem Revier verdrängt oder verhungern, weil sie selbst keine Beute mehr fangen können. In wissenschaftlich geführten Zoos hingegen leben Tiere eher in einem betreuen Wohnen mit Vollpension, bester medizinischer Versorgung und Ernährungsberatung laut einer Studie deutlich länger als in der Wildbahn. Dadurch zeigen sich bei Zootieren Alterserscheinungen, die man im natürlichen Umfeld selten bis gar nicht beobachten kann. Insgesamt leben jetzt noch 77 Flamingos im Zoo Berlin. 29 Zwergflamingos, 16 Chile-Flamingo, 14 Rosa-Flamingo (Kuba-Flamingo), 6 James-Flamingos, 12 Anden-Flamingos

Zoo Magdeburg 08.02.2024
Lautstarker Neuling: Roter Waldgeist in der Madagaskaranlage
„Bevor Besucher die neue Tierart im Zoo entdecken, hören sie die Tiere schon von Weitem: Rote Varis (Varecia rubra). Wegen der lauten Orientierungsrufe werden sie in Madagaskar auch Waldgeister genannt. Die fuchsroten großen Lemuren mit einem hellen Fleck im Nacken sind erstmals im Zoo Magdeburg zu beobachten“; erklärt Zoogeschäftsführer Dirk Wilke. Rote Varis kommen nur auf der Masoala Halbinsel an der Ostküste Madagaskars vor. Das sehr pummelig wirkende, dichte Fell schützt diese Lemuren bei starken Regengüssen im Regenwald. Auffällig sind außerdem ihre feuchten Nasenspiegel und die Duftdrüsen, die sich an verschiedensten Körperstellen befinden. Die Ausscheidungen der Duftdrüsen nutzen die Tiere zur Markierung – sie sind ein wichtiges Kommunikationsmittel. Um Konfrontationen mit Nachbargruppen zu vermeiden, rufen sie in großer Lautstärke durch ihr Revier. So markieren sie ihre Besitzansprüche. Um die Stimme zu verstärken, besitzen die Roten Varis zwischen der Luft- und der Speiseröhre einen Kehlsack. Die baumbewohnende Varis sind geschickte Kletterer und zielsichere Springer, die sich überwiegend von Früchten, Blättern und Blüten ernähren. Ihre lange Zunge ermöglichen ihnen an Nektar zu kommen. Für das Ökosystem leisten Varis einen wertvollen Beitrag zur Bestäubung der Pflanzen. Derzeit leben im Zoo Magdeburg zwei Rote Varis mit einem Schwarzweißen Vari und einer vierköpfigen Kattagruppe zusammen. Zur Lemurengruppe kommen in Kürze zwei Rote Varis und ein Schwarzweißer Vari aus den Zoos: Zooparc Reynou / Frankreich, Zoo Ramat Gan/Israel und Parco Natura Viva/Italien. Damit ist die Lemuren-Männergruppe komplett. Die Lemurengruppe besteht ausschließlich aus Männchen. Für eine Zuchtgruppe ist die begehbare Anlage ungeeignet. In Zusammenarbeit des Zoos mit der EAZA wurde sich daher für die Haltung einer männlichen Lemurengruppe entschieden. Der Zoo Magdeburg leistet innerhalb des EEP-Populationsmanagments durch die Aufnahme von Vari-Männchen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltungszucht. Zoobesucher können die Lemuren nach der Eingewöhnung schon bald auf der Madagaskaranlage bestaunen, in den Schaubereichen (Innenanlagen) sind sie schon jetzt zu sehen. Die meisten großen Lemurenarten, zu denen auch der Vari zählt, sind akut vom Aussterben bedroht. Kleinbauern roden und verbrennen die Wälder und zerstören so den Lebensraum. Aufgrund geringer Ernährungssicherheit in der Region werden die Lemuren durch Menschen in nicht nachhaltiger Art und Weise bejagt (Quelle: IUCN Rote Liste, Roter Vari). Der Zoo Magdeburg trägt zum Erhalt der Roten Varis durch Teilnahme am EAZA Ex-Situ Programm (EEP) bei.

Tierpark Chemnitz 07.02.2024
Nachwuchs bei den Bennettkängurus Tierpark Chemnitz: Besondere Angebote in den Winterferien
Bei den Bennettkängurus im Tierpark Chemnitz gibt es Nachwuchs. Beide Weibchen haben jeweils ein Jungtier im Beutel. Wie alt diese sind, kann allerdings nur geschätzt werden. Bei der Geburt sind Känguru-Babys nicht größer als eine 2-Euro-Münze, insofern bemerkt man die Jungtiere nicht unbedingt sofort. Das Team des Tierparks geht allerdings davon aus, dass die Jungtiere noch im vergangenen Jahr geboren sind. Wie bei allen Beuteltieren kommen Bennettkängurujungtiere nach einer kurzen Tragzeit von rund 30 Tagen relativ unterentwickelt zur Welt. Sie sind nackt, taub und blind und können sich nur mithilfe ihrer Arme am Fell der Mutter festhalten. Trotzdem finden sie recht schnell und eigenständig den Weg in den Beutel, wo sie sich an einer Zitze festsaugen und mit Muttermilch versorgt werden. Üblicherweise kommt nur ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Nach rund einem halben Jahr verlässt das Jungtier erstmals den Beutel. Nach weiteren zwei Monaten ist es endgültig zu groß geworden, um noch hineinzupassen. Die Jungtiere werden aber bis zum Alter von rund einem Jahr gesäugt. Zu diesem Zweck stecken sie den Kopf in den Beutel der Mutter. Soweit ist es im Tierpark Chemnitz noch nicht. Man kann aber mittlerweile relativ regelmäßig die Jungtiere aus den Beuteln ihrer Mütter schauen sehen. Mit den beiden Jungtieren ist die Gruppe der Bennettkängurus im Tierpark auf fünf Tiere angewachsen. Da die Art recht winterhart ist, kann sie das ganze Jahr über die Außenanlage nutzen. Diese teilen sie sich mit den Großen Emus, einer australischen Laufvogelart. Im Tierpark bekommen die Kängurus recht regelmäßig im Januar oder Februar Nachwuchs bzw. werden dann entdeckt. Winterferien in Tierpark und Wildgatter: Auch in den Winterferien lohnt sich ein Besuch im Tierpark Chemnitz. Mit etwas Glück sind die ersten Jungtiere des Jahres zu entdecken, und die Warmhäuser sind ein guter Anlaufpunkt bei kälteren Temperaturen. Zudem wird es wieder spannende Angebote in Tierpark und Wildgatter geben: Ab Samstag, dem 10. Februar, veranstaltet der Tierpark Chemnitz in den Winterferien täglich um 11 Uhr wieder spannende Kurzführungen für Groß und Klein. Den Auftakt wird es bei den Persischen Leoparden geben, am Sonntag, dem 11. Februar, steht beispielsweise der Chinesische Riesensalamander auf dem Programm. Die weiteren Führungen können an der Kasse erfragt oder auf der Homepage des Tierparks unter www.tierpark-chemnitz.de nachgelesen werden. Im Wildgatter Oberrabenstein gibt es wochentags um 11 Uhr wieder die beliebten Schaufütterungen: montags und samstags bei den Wölfen, dienstags und freitags bei den Mufflons, mittwochs bei den Wisenten und donnerstags und sonntags bei den Wildkatzen. Öffnungszeiten des Tierparks und des Wildgatters im Februar: 9 bis 16 Uhr, letzter Einlass 15 Uhr

Zoo Landau in der Pfalz 07.02.2024
120 Jahre Zoo Landau in der Pfalz – Jubiläumszeitung mit spannenden und lesenswerten Infos ab sofort kostenlos verfügbar
Mindestens zwei imposante Dinge zieren das Titelblatt der nun ganz neu kostenlos verfügbaren Zoo-Jubiläumszeitung: Zum einen gibt es beeindruckende Zahlen, nämlich „120 Jahre Zoo Landau 1904-2024“, die sofort ins Auge stechen. Zum anderen wendet im Titelfoto der imposante Sibirische Tigerkater „Igor“ seinen Blick auf den Anlass des Jubiläums. Dank toller Unterstützung aus dem Zoo-Freundeskreis, von Zoofans aus der Bürgerschaft, von Akteurinnen und Akteuren der Zooschule, von Verfasserinnen und Verfassern von Grußadressen und von Kindern, ist die Zeitung reichhaltig mit Textbeiträgen, Fotos oder gemalten Bildern gefüllt. Als tatsächlich „zentrales Element“ findet sich im Innenteil die fortgeschriebene Zoo-Chronik. Eine solche war schon zum 100-jährigen Jubiläum vom langjährigen Verwalter des Zoos, Günter Fengler, verfasst worden. Der Schatzmeister des Zoo-Freundeskreises und Zoo-Enthusiast, Klaus Blumer, ergänzte diese um die Jahre 2004 bis 2024. Spannend und oft amüsant sind die teils von Fotos begleiteten Beiträge von verschiedenen Zoofans sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern des Zoos zu lesen. Wie aufregend einige der zu Zeiten durchgeführten Tiertransporte verliefen, weiß z.B. der Geschäftsführer des Freundeskreises, Gerhard Blumer, zu berichten. Freundeskreisvorsitzender Sanitätsrat Dr. Helmuth Back wartet nicht nur mit einem Grußwort auf, sondern schildert etwas sch(m)erzhafte Zooerinnerungen aus seiner Schülerzeit. „Haus- und Hofarchitekt“ des Landauer Zoos, Peter Buchert, erklärt, warum er sich nicht als das gefährlichste Raubtier im Zoo empfindet. Seiten mit Zahlen und Fakten aus dem Zoo, der Zooschule oder dem Förderverein belegen eindrücklich vielfaches Engagement aus verschiedensten Bereichen. „Allen, die unserem Aufruf gefolgt sind, Material für die Jubiläumszeitung zu liefern, danke ich ganz herzlich für die Unterstützung,“ sagt Landaus Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel und blättert stolz durch das fertige Werk. Zudem sei er dankbar für die schon vielfach eingegangenen guten Wünsche für den Zoo, die u.a. auch durch die Grußworte von Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler, Zoodezernent Jochen Silbernagel oder Prof. Dr. Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten, dokumentiert sind. Dank finanzieller Unterstützung ausgewählter Anzeigenkunden, des ZooFreundeskreises und wohlwollender Preisfindung bei Gestaltung und Druck der Zeitung durch die Firma reproTECH in Steinweiler ist es nun möglich, 10.000 Exemplare an interessierte Leserinnen und Leser zu verteilen. Die Jubiläumszeitung gibt es u. a. an der Zookasse oder im Büro für Tourismus (BfT) im Landauer Rathaus (Markstraße 50).

Zoo Köln 07.02.2024
Sieben Schwäbisch-Hällische Schweine mischen den Clemenshof im Zoo auf – Heute ist internationaler “Reverse the Red-Day” – Zoos kooperieren mit Weltnaturschutzunion
Sieben Glücksschweine für den Kölner Zoo: Kurz vor Karneval sind auf dem Clemenshof sieben Ferkel zur Welt gekommen. Sie zählen zur bedrohten alten Nutztierrasse der Schwäbisch-Hällischen Schweine. Muttersau „Uschi“ warf die Kleinen Mitte Januar. Vater ist der imposante Zuchteber „Eberhardt“, der parallel zur frischen Vaterschaft als Orakel den Ausgang der Deutschlandspiele bei der Handball-EM tippte. Auffällig: Gleich fünf der Ferkel sind komplett schwarz. Schweine brauchen exakt drei Monate, drei Wochen und drei Tage, bis sie ihre Ferkel zur Welt bringen. So ist es auch bei den Schwäbisch-Hällischen Landschweinen, einer alten Nutztierrasse. Charakteristisch stechen ihre schwarzen Köpfe, Hälse und Hinterbeine hervor. Manche Tiere sind auch komplett schwarz – beim aktuellen Wurf gilt das gleich fünffach. Aufgrund des fetten Fleischs waren die Schwäbisch-Hällischen früher sehr beliebt. Seit es die Verbraucher magerer mögen, sinken die Haltungszahlen. Heute ist die traditionsreiche Rasse vom Aussterben bedroht. Der Kölner Zoo widmet sich mit seiner Zucht dem Erhalt dieser Tiere. Nachwuchs auch bei den Schwarzbunten Niederungsrindern Ebenfalls neu auf dem Clemenshof ist ein weibliches Kalb bei den Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindern. Mutter „Lara“ hat es am 6. Dezember zur Welt gebracht. Vater ist Zuchtbulle „Kalle“. Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind entstand im 16. Jahrhundert in den Niederungsebenen von den Niederlanden bis nach Dänemark. Die Rasse kann sowohl für die Milch- als auch die Fleischerzeugung eingesetzt werden. Die Rinder wurden jahrhundertelang von der norddeutschen Tiefebene bis in die Mittelgebirge gehalten. Deutsche Schwarzbunte Niederungsrinder sind sehr gutmütig, leicht kalbend und verwerten auch nährstoffarme Pflanzen optimal. Seit Ende des 2. Weltkriegs wurden sie zunehmend von der mehr Milch gebenden Rasse „Holstein Friesian“ verdrängt. Das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind ist deshalb heute in seinem Bestand bedroht. Der Kölner Zoo widmet sich auch hier dem Erhalt. 2/2 Heute ist „Reverse the Red-Day“: Kölner Zoo erhält alte Nutztierrassen Der Clemenshof im Kölner Zoo ist ein Bauernhof nach bergischem Vorbild. Auf mehr als 4.000 Quadratmetern leben dort verschiedene Haustierarten – besonders solche, die vom Aussterben bedroht sind. Ziel ist, sie zu erhalten und damit die natürliche Biodiversität möglichst groß zu halten. Der Kölner Zoo engagiert sich mit dieser und vielen anderen Maßnahmen massiv für den Artenschutz. Andere Zoos weltweit tun es ihm gleich. Um dieses Engagement noch schlagkräftiger mit der BiodiversitätsArbeit von Regierungen, den Vereinten Nationen und von Forschungseinrichtungen zu verzahnen, gründeten Zoos vor kurzem zusammen mit der Species Survival Commission der IUCN die Initiative „Reverse the Red“. Der Name der Plattform bezieht sich auf die von der IUCN veröffentlichte Rote Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, die jährlich neu erhoben wird. Evaluiert werden in der Liste Gefährdungskategorien – von „nicht gefährdet“ über „vom Aussterben bedroht“ und „in der Natur ausgestorben“ bis hin zu „ausgestorben“. Immer mehr Tiere und Pflanzen finden in den kritischen Kategorien der Roten Liste Aufnahme. Die „Reverse the Red-Initiative“ wird dagegen aktiv, u.a. mit:  einer weltweit zwischen den Artenschutz-Akteuren abgestimmten Nachzuchtund Rückführungsarbeit bei bedrohten Tierarten  noch intensiverer Forschung und mehr Austausch darüber, wie natürliche Ökosysteme und die darin vorkommenden Lebewesen zu schützen sind  eine stärkeren Sensibilisierung der Öffentlichkeit für dieses Thema noch mehr internationaler Kooperation, Vernetzung und Lobbyarbeit

Zoo Salzburg 07.02.2024
Winterruhe adé: Warmer Februar lockt Salzburger Braunbären ins Freie
Die milden Temperaturen machen es möglich: In diesem Jahr befinden sich die Salzburger Braunbären bereits Anfang Februar im „Aufwachmodus“. „Unser 31 Jahre alter Braunbär Aragon hat am vergangenen Wochenende seine erste kleine Runde auf der Außenanlage gedreht“, verrät Geschäftsführerin Sabine Grebner. „In den Jahren zuvor hatte er sich nach dem ersten Ausflug meist wieder für ein paar Tage verabschiedet. Nicht so in diesem Jahr.“ Die Vermutung, dass dies auf das ungewöhnlich warme Wetter zurückzuführen ist, liegt natürlich nahe. Aragon befand sich seit Mitte November 2023 in der Winterruhe. Dass Braunbären wahre Individualisten sind und durchaus sehr unterschiedliche Gewohnheiten an den Tag legen können, wird bei Aragons neuer Partnerin Losa deutlich. „Die 22 Jahre alte Bärin war bereits im Jänner immer wieder munter und seit etwa drei Wochen erscheint sie brav morgens zum Frühstück, um sich danach wieder in ihre Höhle zurückzuziehen“, berichtet Kuratorin Lisa Sernow. Seit der Februar 2024 jedoch mit frühlingshaften Temperaturen „aufwartet“, lässt sich die charakterstarke Bärendame die Sonne etwas länger auf den Pelz scheinen. Lisa Sernow ergänzt: „Zwar war Losa früher munter, dafür ist sie auch früher schlafen gegangen. Sie hat sich bereits Mitte Oktober in eine der Höhlen im oberen Bereich der Anlage schlafen gelegt und wir haben sie fast drei Monate nicht zu Gesicht bekommen.“ Dagegen hat es Aragon vorgezogen, diesen Winter schlafend im Bärenhaus zu verbringen. „Offensichtlich war es ihm etwas zu unsicher mit Losa zusammen auf der Außenanlage zu überwintern“, schmunzelt Sabine Grebner. Grundsätzlich sollte man wissen, dass es während der Winterruhe normal ist, wenn die Bären zwischendurch wach werden und „nach dem Rechten sehen“. Sollte sich das Thermometer also zeitnah wieder in Richtung Minusgrade bewegen, könnte sich Aragon durchaus dazu entschließen, noch ein wenig weiter zu schlafen.

Tierpark Nordhorn 07.02.2024
Vom Aussterben bedrohter Waldrapp „Horst“ falsch abgebogen und gerettet Österreichische Jungvögel statt nach Süden in den Norden aufgebrochen
Mitte Januar bekam Dr. Dirk Wewers, Kurator im Tierpark Nordhorn, einen Anruf von der Projektkoordinatorin des Europäischen Waldrapp-Projektes, Regina Kramer, aus Wien. Die hauptamtliche Artenschutzkoordinatorin im Tierpark Schönbrunn bat um Unterstützung, da im Friesischen Wangerland ein Waldrapp aufgegriffen wurde. Waldrappe sind vom Aussterben bedrohte Vögel, die im Mittelalter im Alpenraum noch häufig anzutreffen waren. Nur dank der Artenschutzarbeit von Zoos konnte diese seltene Art bis heute überleben. Mit Hilfe von Nachzuchten in Zoos konnten sogar wieder Brutkolonien im Alpenraum angesiedelt werden. Aus einer dieser Kolonien stammt auch „Horst“. Bereits im Dezember war der große Ibis schon einmal im Wangerland gesichtet worden, dann aber wieder verschwunden. Nach neusten Meldungen saß der Vogel dann im Januar wieder auf einem Feld und bewegte sich von dort auch in der Dunkelheit nicht fort. Er wurde daher von einer Privatperson gefangen und nach Rücksprache mit der Koordinatorin unter Mithilfe befreundeter Ornithologen nach Nordhorn gebracht, wo kurzfristig ein Platz in der Quarantänestation des Zoos eingerichtet werden konnte. Die Österreichische Koordinatorin hatte den Wangerländern noch zugesagt einen Namen für den besonderen Vogel aussuchen zu dürfen und so wurde das Tier, ohne zu wissen ob Männlein oder Weiblein, zu „Horst“. Ein erster Gesundheitscheck im Tierpark ergab, dass der Vogel einen gesunden, wenngleich etwas dünnen Eindruck machte. Wie kommt ein Waldrapp ins Wangerland? Was man weiß ist, dass „Horst“ in Kuchl bei Salzburg geschlüpft ist. Dabei handelt es sich um die einzige von mittlerweile vier wieder angesiedelten Waldrapp-Brutkolonien, die bereits komplett wild in der Felswand und ohne künstliche Strukturen brüten. Aus diesem Grund sind die Vögel auch nicht beringt oder mit GPS Sendern versehen. Sie werden nur aus der Ferne beobachtet: 2023 gab es dort 7 Nester mit insgesamt 21 flüggen Jungvögeln. Im Oktober sammelten sich Waldrappe aus verschiedenen Brutkolonien der nördlichen Alpen, um ihren Winterzug in Richtung Toskana anzutreten. Dabei müssen die Jungvögel das Zugverhalten erst lernen. Ältere Vögel bringen es ihnen normalerweise bei, indem man gemeinsam in den Süden fliegt. Allerdings ist Ende Oktober 2023 eine große Gruppe von Jungvögeln nach Norden aufgebrochen. Insgesamt 32 Jungvögel tauchten in Schweden, Dänemark und Norddeutschland auf. Von den 32 „Nord-Fliegern“ sind bislang 11 nach Österreich zurückgekommen. Ein Vogel verstarb, einer ist in der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau, 9 Vögel wurden ins Überwinterungsgebiet in die Toskana verbracht, 3 weitere wurden bei Hamburg aufgegriffen – und „Horst“ nun im Wangerland. Wie es weitergeht mit „Horst“ wird Dr. Dirk Wewers mit den Koordinatoren des WaldrappProjektes in Kürze besprechen. Da „Horst“ nun in Menschenobhut in Deutschland ist, benötigt er zunächst einmal natürlich vernünftige Papiere. Dann werden die bestehenden Möglichkeiten geprüft. Da der Jungvogel nun keinen Anschluss an andere Waldrappe hat, ist unklar, ob er wieder ausgewildert werden kann. Vielleicht wird „Horst“ ja ein echter Grafschafter und bleibt als wertvolle, genetische Auffrischung in der Waldrapp-Gruppe im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) des Familienzoos und wird so in Zukunft möglicherweise sogar selbst Stammvater weiterer ausgewilderter Waldrappe

Zoo Duisburg 07.02.2024
Jahreskarte für den Zoo Duisburg ist smart und digital
Ab sofort gibt es die Dauerkarte neben dem Scheckkarten-Format auch in der Wallet-App zum Abspeichern auf dem Smartphone. Duisburg Die Jahreskarte für den Zoo Duisburg ist smart und digital. Ab sofort ist für neue Dauerkartenbesitzer eine neue Funktion etabliert, die es ermöglicht, sein Jahresticket und das der Familienmitglieder auf dem Handy über eine sogenannte ‚Wallet-App‘ abzuspeichern. Voraussetzung ist der Gebrauch eines Android- oder Apple-Gerätes. Im sogenannten ‚Wallet‘ bzw. der ‚Wallet-App‘ können bereits seit einiger Zeit Bordkarten von Flugreisen, Bank- wie Debitkarten, Kinokarten, Coupons, Treuekarten und viele weitere abgespeichert werden. Somit sind die vielfältigen Karten – und ab sofort auch die Zoo Duisburg Jahreskarte bei Neukauf – smart, digital und immer auf dem Handy verfügbar. Eine vergessene Jahreskarte gehört somit in der Regel der Vergangenheit an. Die digitale Jahreskarte ist im Online-Shop erhältlich. Die physische Variante gibt es nach wie vor im Besucherservice des Zoos an der Mülheimer Straße – ab dem 01. März 2024 dann für 3,50 Euro pro Stück. Bestehende physische Jahreskarten können weiterhin und wie gewohnt über das Servicebüro verlängert werden. Das digitale Angebot soll entsprechende Anreize mit dem Ziel einer nachhaltigeren Ausrichtung des Zoos und der Reduktion von Kunststoffen schaffen. Beim Neukauf einer Jahreskarte für den Zoo Duisburg über den Online-Shop wird der entsprechende Link zum Zufügen der digitalen Jahreskarte ins ‚Wallet‘ zugesendet. Auch die Jahreskarten der eigenen Kinder können so digitalisiert werden und sind dadurch immer griffbereit. Jahreskarten für den Zoo Duisburg ermöglichen ein Jahr lang besondere tierische Erlebnisse und sind ab Ausstellungsdatum 365 Tage gültig. Spätestens beim vierten Besuch rentiert sich das Dauerticket und ist schon ab 45,50 Euro zu haben. Schon nach dem dritten Besuch rechnet sich der Kauf der Zweijahre-Jahreskarte, die ab Kaufdatum 730 Tage gültig ist.

Tiergarten Schönbrunn 06.02.2024
Lustige „Nase“, ernstzunehmende Lage
Nachwuchs bei stark gefährdeten Chamäleons zum „Reverse the Red Day“ Zum morgigen “Reverse the Red Day” gibt es erfreuliche Nachrichten aus dem Tiergarten Schönbrunn: Vier winzige Vosseler-Zweihornchamäleons sind geschlüpft – ein wichtiger Beitrag zum Erhalt ihrer Art, denn wie mehr als ein Viertel aller Tier- und Pflanzenarten sind diese in ihrem Fortbestand durch Lebensraumverlust stark bedroht. Der Tiergarten Schönbrunn arbeitet im Rahmen der globalen Initiative „Reverse the Red“ gemeinsam mit anderen Zoos, Naturschutzorganisationen, Ministerien und weiteren Partnern daran, der Ausrottung von Arten durch strategische Zusammenarbeit entgegenzuwirken und stabile gesunde Populationen zu erhalten. „Immer mehr Arten werden laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN in Kategorien mit hohen Gefährdungsgraden eingestuft. Bedroht sind diese vorwiegend durch Lebensraumverlust, meist unter menschlichem Einfluss. Doch wir Menschen können diesen negativen Trend auch wieder umkehren. Im Rahmen von ‚Reverse the Red‘ wird der aktuelle Gefährdungsstatus von Arten durch Expertenteams erhoben. So können wir gemeinsam eine Strategie für deren langfristigen Erhalt entwickeln“, erläutert Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Der „Reverse the Red Day“ am 7. Februar wurde ins Leben gerufen, um mutmachende Erfolgsgeschichten zum Thema „Artenschutz“ zu präsentieren – wie den Zuchterfolg bei den Vosseler-Zweihornchamäleons in Schönbrunn. Die Männchen dieser Chamäleonart tragen auffällige Hörner, die an eine überdimensionale Nase erinnern. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Osten Afrikas ist winzig. Durch die Zerstörung des Lebensraumes sind Vosseler-Zweihornchamäleons stark gefährdet. Geht der Lebensraum gänzlich verloren, wird die Art in der Wildbahn ausgerottet. Zusätzlich werden diese skurril aussehenden Chamäleons illegal gefangen und nach Europa oder in die USA geschmuggelt. So wurden auch die Elterntiere des Schönbrunner Nachwuchses 2021 am Flughafen Wien beschlagnahmt. Der Tiergarten trägt nun dazu bei, eine Reservepopulation außerhalb des natürlichen Lebensraums aufzubauen. Hering-Hagenbeck: „Als einer der ersten Mitstreiter der ‚Reverse the Red‘-Kampagne setzen wir uns für bedrohte Tierarten in aller Welt ein. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, aber es wird funktionieren, wenn wir alle zusammenarbeiten.“

Zoo Wuppertal 05.02.2024
Artenschutz durch Forschung: gemeinsames Forschungsprojekt zur Afrikanischen Schweinepest von Zoos und Partnerorganisationen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) verbreitet sich weltweit rasant und dezimiert die Bestände verschiedener Schweinearten – einige sind dadurch akut vom Aussterben bedroht. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erforscht das Virus und die Möglichkeit, einen verlässlichen Impfstoff zu entwickeln. Auf Empfehlung der Erhaltungszuchtprogramme des europäischen Zooverbands für Warzenschweine und Pinselohrschweine haben deshalb mehrere Zoos Schweine beider Arten zur Forschung an das FLI abgegeben. Damit ist die Hoffnung verbunden, über die gewonnene Erkenntnisse auch das Überleben mehrerer Arten zu sichern. ASP ist eine Viruserkrankung, die 2007 durch den Menschen von Afrika nach Georgien verschleppt wurde und sich seitdem weltweit rasant ausbreitet. 2020 erreichte das Virus Deutschland und betraf in der Folge sowohl Wild-, als auch Hausschweine. In Südostasien führte das nahezu immer tödliche Virus bei wildlebenden Bartschweinen auf Borneo bereits zu Massensterben, ebenso bei Philippinischen Pustelschweinen. Diese Entwicklung hat weitreichende ökologische, aber auch sozioökonomische Folgen. Beispielsweise finden Tiger, die sich vor allem von Wildschweinen ernähren, keine Nahrung mehr. Auch Menschen auf Borneo und in anderen Gegenden, die auf Schweinefleisch als Proteinquelle angewiesen sind, finden sich in einer Ernährungskrise wieder. Alle in Asien endemischen Schweinearten sind bereits durch den Verlust des Lebensraumes und andere menschliche Aktivitäten von der Ausrottung bedroht, eine zusätzliche extrem akute Bedrohung stellt jetzt das ASP-Virus dar. Bisher gibt es keine effizienten Maßnahmen um die Ausbreitung der Erkrankung in der Region einzudämmen. Es gibt außerdem weder eine wirksame Behandlung noch Impfung gegen ASP. Ohne einen wirksamen, oral zu verabreichenden Impfstoff drohen diese Arten innerhalb der nächsten Jahre in der Natur auszusterben. Situation in Südostasien dramatisch Nur von wenigen Arten leben kleine Reservepopulationen in Zoos. Innerhalb des europäischen Zooverbands EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) gibt es Zuchtprogramme (EEP / EAZA Ex situ programmes) für bedrohte asiatische Hirscheber und Visayas-Pustelschweine, sowie die nicht als bedroht geltenden afrikanischen Pinselohr- und Warzenschweine. Auch in Asien gibt es einige Erhaltungszuchtzentren, vor denen das Virus aber auch nicht Halt macht. Beispielsweise verendeten im Juni 2023 alle Visayas-Pustelschweine eines Zuchtzentrums auf der philippinischen Insel Negros innerhalb von zwei Wochen an der Seuche. In Afrika kommt ASP bei Pinselohr- und Warzenschweinen natürlicherweise vor, führt bei diesen jedoch durch eine lange gemeinsame Evolution nicht zu einer Erkrankung. In Afrika wird das Virus über Lederzecken von einem Tier auf das andere übertragen. Für andere Schweine, wie das Eurasische Wildschwein und das daraus gezüchteten Hausschwein, sowie die zwölf nur in Südostasien vorkommenden Schweinearten verläuft die Viruserkrankung jedoch rasant und so gut wie immer tödlich. Das Virus kann bei diesen Arten direkt von einem Schwein auf das andere übertragen werden, beispielsweise bei freilaufenden Hausschweinen und in der Umwelt mehrere Monate überleben. Die Übertragung kann aber auch durch verunreinigtes Schweinefutter, Ausrüstung, verendete Schweine oder gar ein Salamibrot geschehen. Tatsächlich spielt der Eintrag über virushaltige Lebensmittel wie unzureichend durcherhitzte Produkte aus Schweinefleisch einen der Hauptübertragungswege außerhalb Afrikas. Warum die afrikanischen Schweinearten nicht an dem Virus erkranken, ist bisher nicht bekannt. Der zugrundeliegende Mechanismus im Immunsystem könnte jedoch entscheidend in der Bekämpfung des Virus und für den Artenschutz sein. Gemeinschaftsprojekt zur Rettung der Schweine Aus diesen Gründen haben sich die IUCN SSC Wild Pig Specialist Group, das Friedrich-Loeffler-Institut, der europäische Verband der Zoo- und Wildtierärzte (EAZWV / European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians), sowie die Spezialistengruppe für Tapire und Schweineartige (Tapir and Suiform Taxon Advisory Group) der EAZA zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen. So sollen die weitere Erforschung des Virus, der Erkrankung bei wilden Schweinen und die Entwicklung von Impfstoffen vorangetrieben werden. Aufgrund der Dringlichkeit, der dramatischen Situation in Südostasien und der Bedrohung der Reservepopulationen auch in europäischen Zoos hat die EAZA nach intensiven Abwägungen beschlossen, der Abgabe von Pinselohr- und Warzenschweinen aus Mitgliedszoos an das Friedrich-Loeffler-Institut zuzustimmen. Im Oktober 2023 wurden deshalb bereits sechs in Zoos geborene Pinselohrschweine an das FLI abgegeben; Anfang Februar 2024 folgten vier, ebenfalls in Zoos geborene Warzenschweine. Dabei ist eine solche Entscheidung für die Zoos und alle Mitarbeitenden keinesfalls einfach. Ziel ist es immer die Tiere für den Artenschutz zu züchten und im Rahmen der Zuchtprogramme zwischen den Zoos auszutauschen oder teils für Auswilderungsprojekte zur Verfügung zu stellen. Nun ist der Beitrag dieser Individuen, zu denen viele Zoomitarbeitende eine enge Bindung haben, ein ganz anderer zum Schutz der bedrohten Arten. Der erhoffte Erkenntnisgewinn durch das Forschungsvorhaben ist dabei so groß und wichtig für die Entwicklung eines Impfstoffes, sodass hier zwischen diesen vergleichsweise wenigen Individuen und dem Überleben von Millionen wilder Schweine und ganzer Arten abgewogen werden muss. Unter Quarantänebedingungen werden die Tiere im Friedrich-Loeffler-Institut entsprechend der Haltungsrichtlinien gehalten und von TierpflegerInnen, BiologInnen und TierärztInnen versorgt. Dabei wird ihr Gesundheitsstatus ständig überwacht und ihnen wird das aus den Zoos bekannte Beschäftigungsmaterial angeboten. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die Schweine mit dem ASP-Virus infiziert und sie werden in regelmäßigen Abständen zur Beprobung narkotisiert. Am Ende der Versuche werden die Tiere tierschutzgerecht euthanasiert und pathologisch untersucht. Die Studien sind Teil des von der EU geförderten, genehmigten und überwachten Forschungsprojektes ASF-RASH (African Swine Fever pathogenesis and immune responses in Resistant And Susceptible Hosts). Der Versuchsteil mit den Pinselohrschweinen ist bereits abgeschlossen und die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Um schnell und effektiv der Entwicklung eines Impfstoffes näher zu kommen, werden die Proben international mit Forschungseinrichtungen aus sechs weiteren europäischen Ländern geteilt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Friedrich-Loeffler-Institutes arbeiten seit vielen Jahren mit internationalen Partnern an einem Impfstoff gegen das ASP-Virus. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf Impfstoffen, die man als Schluckimpfung auch wildlebenden Schweinen verabreichen kann, da eine Injektion von freilebenden Wildschweinen nicht im erforderlichen Maße umsetzbar wäre. Als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit beobachtet das FLI die weltweite Ausbreitung der ASP genau – und mit zunehmender Sorge. „Ein optimierter, über eine Köderimpfung einsetzbarer Impfstoff gegen die ASP wäre auch für den Artenschutz von unschätzbarem Wert“, sagt die Leiterin des nationalen Referenzlabors für ASP, Privatdozentin Dr. Sandra Blome. Mit einer Schluckimpfung für wildlebende Schweine gelang es 2009, den bisher letzten Ausbruch der Klassischen Schweinepest in Deutschland einzudämmen, sodass zu hoffen ist, dass dies auch mit der ASP gelingt. „Nahezu alle asiatischen Wildschweinarten sind auf der Internationalen Roten Liste der IUCN als ‘gefährdet‘ gelistet“, sagt Dr. Johanna Rode-White, Vorsitzende der Expertengruppe für wildlebende Schweinearten (IUCN SSC Wild Pig Specialist Group) und Kuratorin im Kölner Zoo. „Das Virus verschärft die Situation der bereits dezimierten kleinen und oft auf Inseln vorkommenden Arten. Wie wir bereits am Beispiel von Bartschweinen und Visayas-Pustelschweinen sehen konnten, geht das Virus wie ein Lauffeuer durch die Populationen. Das betrifft nicht nur die lokale und indigene Bevölkerung, die auf die Schweine angewiesen sind, sondern beispielsweise auch andere bedrohte Raubtiere, die sich vor allem von Wildschweinen ernähren.“ Doch das Virus ist auch eine Bedrohung für Schweine in europäischen Zoos. „Die durch die menschliche Globalisierung beschleunigte Ausbreitung der Seuche macht auch vor Zoos nicht halt. Die Sicherheit unserer Zoobestände bedrohter Schweinearten und –rassen ist deshalb für uns umso wichtiger. Um sie zu gewährleisten, arbeiten in unseren Zoos speziell für Zootiere ausgebildete Tierärztinnen und Tierärzte. Die europäische Zoovereinigung EAZA verfügt zusätzlich über spezialisierte Veterinäre, sogenannte Veterinary Advisors, die sich mit den verschiedenen Schweinearten besonders gut auskennen. Wir müssen in diesem Bereich noch mehr Forschung betreiben, um der Seuche wirksam entgegentreten zu können“, sagt Dr. Arne Lawrenz, Mitglied des EAZA Veterinary Committee, der EAZWV und Direktor des Grünen Zoo Wuppertal. Die in Zoos als Reservepopulation gehaltenen Schweine sollen der Sicherung der Arten dienen. Stirbt eine Population oder sogar eine Art in der Natur aus, beispielsweise durch eine Naturkatastrophe oder eine Seuche, so können Zoos Tiere für die Wiederansiedelung zur Verfügung stellen. Die ASP stellt jedoch Zoos und Artenschutz vor Ort vor neue Herausforderungen. „Mit der ASP haben wir nun zum ersten Mal eine Bedrohung, die zeitgleich die Wildpopulation und die sogenannte Reservepopulation in den Zoos betrifft“, sagt der stellvertretende Direktor des Tiergartens Nürnberg, Jörg Beckmann. Er ist zugleich Vorsitzender der EAZA Fachgruppe für Tapire, Flusspferde und Schweineartige (Tapir and Suiform TAG) und Koordinator des Erhaltungszuchtprogrammes für die ebenfalls von ASP bedrohten Hirscheber und Mitglied der IUCN SSC Wild Pig Specialist Group. Auch der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) stellt sich hinter die Entscheidungen der einzelnen Zoos: „Wenn wir eine Chance haben, diese weltweite Seuche einzudämmen, dann sollten wir diese auch nutzen und die Wissenschaft bei der Entwicklung eines Impfstoffs für alle Schweinearten weltweit unterstützen. Dies ist ein wichtiger Schritt für den internationalen Artenschutz und auch für unsere Schweine hier vor Ort“, erklärt Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer.

Zoo Heidelberg 05.02.2024
Zoo Heidelberg muss Eintrittspreise ab März erhöhen Steigende Kosten sind Ursache für die Anpassung
Die gestiegenen Preise und Aufwendungen zwingen den Zoo Heidelberg die Eintrittspreise zum 1. März 2024 anzuheben. Durch den letzten Tarifabschluss haben sich die Personalaufwendungen für den Zoo Heidelberg deutlich erhöht. Dies durch Einsparungen beim Personal zu kompensieren, ist für Dr. Klaus Wünnemann und Thomas Pöschko als Geschäftsführer des Zoo Heidelberg keine Option. Ihre klare Aussage dazu ist: „Für uns sind die Lohnsteigerungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in dieser Höhe gerechtfertigt und sichern unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Das Personal in der Tierpflege und in anderen Bereichen des Zoos zu reduzieren, hätte zu Einschränkungen in der hohen Qualität der Versorgung unserer Tiere und der Servicequalität geführt“. Auch die allgemeinen und inflationsbedingten Preissteigerungen haben zur Erhöhung der Kosten beigetragen. Dies hat sich vor allem beim Einkauf von Futtermitteln und bei den Energiepreisen bemerkbar gemacht. Die wichtigsten Finanzierungsquellen für den Zoo sind die Erlöse aus den Eintrittspreisen und der Zuschuss der Stadt Heidelberg, der sich zum Ausgleich der Preissteigerungen ebenfalls erhöht hat. Die Eintrittspreise werden mit Beginn der Hauptsaison zum 01. März erhöht. Für Erwachsene steigt der Eintrittspreis in der Hauptsaison um 2 Euro auf 15 Euro an. Bei den Kindern und Jugendlichen steigt der Eintrittspreis um 1 Euro auf 7,50 Euro. Die Höhe des ArtenschutzEuros bleibt unverändert. Trotz der Preiserhöhung bleiben die Angebote für die Familien- und Kleingruppenkarten attraktiv. Bei einer Familie mit 2 Kindern ermäßigt sich der Gruppenpreis im Vergleich zu den Einzeleintritten schon um 5 Euro. Besucher mit dem Heidelberg-Pass und Heidelberg-Pass+ erhalten weiterhin freien Eintritt in den Zoo. Ein gute Nachricht gibt es für alle, die den Heidelberger Zoo öfter besuchen wollen. Die Preise der Jahreskarte werden erst zum Beginn der Nebensaison angepasst. Der Kauf einer Jahreskarte rechnet sich ab März für Erwachsene schon ab dem vierten Besuch, bei Kindern und Jugendlichen sogar schon ab dem dritten Besuch

Zoo Berlin 05.02.2024
Gemeinsam stark für Kiew Zoo und Tierpark Berlin liefern Futtermittel und Ausrüstung für Zoo im Kriegsgebiet
Inmitten der anhaltenden Herausforderungen des Ukraine-Konflikts zeigen Zoo und Tierpark Berlin weiterhin Engagement und Solidarität. Angesichts der schwerwiegenden Auswirkungen des Krieges haben die Zoologischen Gärten Berlin erneut eine Hilfslieferung für den Zoo in Kiew im Wert von mehr als 72.000 Euro organisiert und gesammelte Spenden in Höhe von 8.000 Euro überwiesen. Zoo und Tierpark Berlin stehen in engem Austausch mit den Kolleg*innen in der Ukraine und versorgen sie mit dringend benötigten Hilfsgütern. Zwei Lastwagen mit über 25 Tonnen Trockenfutter für diverse Tierarten wie Giraffen, Elefanten, Nashörner, Vögel sowie ein mobiles Röntgengerät verließen heute das Tierpark-Gelände in Richtung Kiew. Unterstützt wurde die Hilfsaktion von den Wiener Kolleg*innen vom Tiergarten Schönbrunn sowie dem Alpenzoo Innsbruck. Auch der Futtermittellieferant der Zoologischen Gärten Berlin Firma intipa hat sich großzügig beteiligt. „Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns in diesen schwierigen Zeiten weiterhin unterstützen. Wir erhalten fast jede Woche Tiere aus Kriegsgebieten – direkt von der Front – deren Zustand oft sehr kritisch ist und die wir so gut wie möglich rehabilitieren müssen. Die Hilfsgüter und Spenden werden daher dringend benötigt“, erklärt der Direktor des Kiewer Zoos, Kyrylo Trantin. „Gerade im Winter ist es wichtig, zerstörte Ställe mit Sperrholz zu reparieren, damit die Tiere so schnell wie möglich vor dem Winterwetter geschützt sind.“ Weltweit sind Zoos und Tierparks über kulturelle und politische Grenzen miteinander verbunden und fungieren auch hier als starkes Netzwerk für all diejenigen, die auf Hilfe angewiesen sind. „Wir fühlen wir uns verpflichtet, unseren Kolleg*innen im Zoo Kiew in diesen schwierigen Zeiten beizustehen“, sagt Dr. Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark Berlin. „Wir sind unseren Unterstützer*innen zutiefst dankbar dafür, dass sie uns seit fast zwei Jahren zur Seite stehen und uns ermöglichen, schnelle Hilfe in Notsituationen zu leisten. Jede Form der Unterstützung, sei es groß oder klein, macht einen bedeutenden Unterschied. An dieser Stelle möchte ich meinen persönlichen Dank an alle Spender*innen aussprechen“, ergänzt er. Die Lieferung von Futtermitteln, die einen wesentlichen Bestandteil der täglichen Versorgung der Tiere im Zoo darstellt, wird dazu beitragen, die Tiere zu versorgen und die wirtschaftlichen Belastungen zu mindern, die der Zoo aufgrund der anhaltenden Konflikte erleidet. „Innerhalb der Zoogemeinschaft versuchen wir uns zu helfen, wo es immer es geht. Als Leiter des Technical Assistance Komitees der EAZA war es eine Herzensangelegenheit für den Alpenzoo dabei zu sein. Danke dem Zoo und Tierpark Berlin fürs Organisieren“ ergänzt Dr. André Stadler, Direktor des Alpenzoo Innsbruck. „Unser Engagement für die Unterstützung der ukrainischen Zoos in den Wintermonaten ist uns ein großes Anliegen,“ erklärt Dr. Stephan Hering-Hagenbeck vom Tiergarten Schönbrunn. „Wir danken dem Zoo und Tierpark Berlin für die Koordination und unseren Spendern und Spenderinnen für ihre unerlässliche Unterstützung, die in Krisenzeiten besonders wertvoll ist.“ Es ist nicht der erste Transport in die Ukraine, den Zoo und Tierpark Berlin koordinieren. In den vergangenen zwei Jahren sind bereits sieben große Lieferungen in die Ukraine versendet worden. In Kooperation mit dem NABU konnte zudem das Rehabilitationszentrum für Braunbären im ukrainischen Nationalpark Synevyr in und Naturschutzreservat Elanetskyi mit dringend benötigter Hilfe unterstützt werden. Die Zoologischen Gärten Berlin rufen weiter dazu auf, dass sich weitere Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen anschließen und ihre Unterstützung für den Zoo in Kiew und andere betroffene Tierparks weltweit zeigen. Alle Infos über die Hilfsmaßnahmen von Zoo und Tierpark hier im Überblick: https://www.zoo-berlin.de/de/ukraine-hilfe

Zoo Landau 05.02.2024
Schimpansen-Seniorin verstorben – Zoo Landau traurig über den Verlust eines seiner Charaktertiere
Ein jüngst zunehmend kränkelndes Verhalten von Schimpansin Cindy im Zoo Landau in der Pfalz gab einem Team von Zootierärzten, unterstützt durch einen ausgewiesenen humanmedizinischen chirurgischen und internistischen Experten, Anlass zu einer eingehenden Untersuchung. Verschiedene Befunde erwiesen sich dabei als so gravierend, dass zur Vermeidung sonst absehbarer erheblicher Leiden und Schmerzen das Tier erlöst wurde. Die erhobenen Befunde einer schwerwiegenden Lebererkrankung mit entsprechender Begleitsymptomatik bestätigten sich im Rahmen einer anschließenden pathologischen Untersuchung in einem Veterinärmedizinischen Untersuchungsamt. Die 42-jährige Schimpansin Cindy lebte seit 10 Jahren mit ihren ebenfalls inzwischen betagteren Artgenossen Bägges (geboren 1982) und Gerti (geboren 1976) im Zoo Landau in der Pfalz. „Der Tod eines Charaktertieres wie unserer Cindy ist besonders für das Tierpflegeteam und die betreuenden Tiermediziner, die sich seit Jahren tagtäglich engagiert und liebevoll um die Pflege bemühen, immer sehr schmerzlich,“ sagt Landaus Zoodirektor und leitender Zootierarzt Dr. Jens-Ove Heckel.

Tiergarten Nürnberg 05.02.2024
Artenschutz durch Forschung: gemeinsames Forschungsprojekt zur Afrikanischen Schweinepest von Zoos und Partnerorganisationen
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) verbreitet sich weltweit rasant und dezimiert die Bestände verschiedener Schweinearten – einige sind dadurch akut vom Aussterben bedroht. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) erforscht das Virus und die Möglichkeit, einen verlässlichen Impfstoff zu entwickeln. Auf Empfehlung der Erhaltungszuchtprogramme des europäischen Zooverbands für Warzenschweine (Phacochoerus africanus) und Pinselohrschweine (Potamochoerus porcus) haben deshalb mehrere Zoos Schweine beider Arten zur Forschung an das FLI abgegeben. Damit ist die Hoffnung verbunden, über die gewonnene Erkenntnisse auch das Überleben mehrerer Arten zu sichern. Die vollständige Pressemitteilung finden Sie im Anhang. Hierzu versenden wir ein Bild mit folgendem Bildtext: In Afrika kommt ASP bei Pinselohr- und Warzenschweinen natürlicherweise vor, führt bei diesen jedoch durch eine lange gemeinsame Evolution nicht zu einer Erkrankung. Warum die afrikanischen Schweinearten nicht an dem Virus erkranken, ist bisher nicht bekannt. Der zugrundeliegende Mechanismus im Immunsystem könnte jedoch entscheidend in der Bekämpfung des Virus und für den Artenschutz sein. Das Bild zeigt ein Warzenschwein in der Natur.

Zoo Duisburg 05.02.2024
Zoo Duisburg: Besondere Themenführungen im Februar, März und April
Die thematisch wechselnden Monatsführungen geben den Gästen des Zoos einen vielfältigen Einblick in das tierische Treiben am Kaiserberg. Duisburg „Vom Wildtier zum Haustier“ / 25. Februar 2024 Der Hund stammt vom Wolf ab – das Wissen die meisten. Aber wie ist es mit Meerschweinchen, Hauskatze oder dem Alpaka? Bei der Themenführung „Vom Wildtier zum Haustier“ stellt das Team der Zoobegleiter verschiedene Haustiere und ihre Abstammung an. „Rund um’s Ei – Osterführung“ / 30. März 2024 Warum legen Tiere Eier, legen nur Vögel Eier und gibt es im Tierreich auch bunte Eier? Bei der Osterführung erfahren interessierte Zoobesucher aus erster Hand allerlei Besonderheiten rund um das Thema Ei. „Artenschutz“ / 21. April 2024 Täglich verschwinden Tier- und Pflanzenarten von der Erde – sie sterben aus. Aber was genau ist eine ‚Art‘, wieso sterben Arten aus und wie genau engagieren sich Zoologische Gärten im Artenschutz? Im Rahmen der Themenführung „Artenschutz“ erfahren die Teilnehmenden allerhand Wissenswertes über die Artenschutzarbeit des Zoo Duisburg und den Herausforderungen, mit den Artenschützer weltweit konfrontiert sind. Teilnahme an den Führungen Für alle Monatsführungen gilt: Eine vorherige Buchung über den Online-Shop des Zoos ist unbedingt erforderlich. Der Preis für die einstündige Führung beträgt 6 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder zuzüglich zum regulären Zooeintritt. Die Führung startet um 12.00 Uhr am Haupteingang.

Zoo Münster 05.02.2024
Afrikanische Schweinepest: gemeinsames Forschungsprojekt von Zoos und Partnerorganisationen
Seit 2007 breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weltweit aus. Das Virus gelangte von Afrika nach Georgien und erreichte 2020 Deutschland. Es infiziert Hausschweine und Wildschweine, die meistens daran sterben. In Südostasien führte das Virus bei wildlebenden Schweinearten zu Massensterben. Diese Arten stehen unter anderem deshalb kurz vor der Ausrottung. Das hat auch weitreichende Folgen für die Umwelt. Raubtiere wie Tiger finden keine Nahrung mehr und auch die lokale Bevölkerung verliert eine wichtige Nahrungsquelle. Bisher gibt es noch kein Mittel gegen ASP. Es wird möglichst schnell ein Impfstoff benötigt, der über das Futter von Schweinen aufgenommen werden kann. Nur so ist es möglich auch wildlebende Schweine vor ASP zu schützen. Afrikanische Schweinearten, wie Warzenschweine oder Pinselohrschweine, erkranken durch das Virus nicht. Warum die afrikanischen Schweinearten nicht an dem Virus erkranken, ist bisher nicht bekannt. Die Ursache der Widerstandsfähigkeit könnte die Lösung für einen Impfstoff sein. Aus diesem Grund gab es einen Zusammenschluss vieler Organisationen. Gemeinsam wird an einer Problemlösung gearbeitet. Einige Zoos leisten ihren Beitrag, indem sie einzelne Tiere an das Friedrich-Löffler-Institut geben. Das Überleben von Millionen wilder Schweine könnte davon abhängen. Auch der Allwetterzoo Münster ist Partner des Forschungsprojektes. Die Aussicht, Millionen Tiere und ganze Arten vor der Ausrottung retten zu können, war das ausschlaggebende Argument für die Entscheidung, drei Warzenschweine für die Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Die Schweine werden im Institut von Tierpfleger*innen, Biolog*innen und Tierärzt*innen betreut. Wie auch im Zoo werden die Schweine optimal gehalten, beschäftigt und versorgt. Für die ASP-Forschung werden die Schweine mit dem Virus infiziert. Da die Münsteraner Warzenschweine eine afrikanische Art sind, bricht bei ihnen das Virus nicht aus und sie erkranken nicht. Regelmäßig werden Blutproben der Tiere genommen. Dies passiert unter Zuhilfenahme von Betäubungsmitteln, damit die Tiere weder Stress noch Schmerzen ausgesetzt sind. Am Ende der Forschungsperiode werden die Schweine eingeschläfert. Die ist notwendig, um eine Verbreitung von ASP durch die infizierten Tiere zu verhindern. Die toten Tiere werden weiter untersucht, um so viele Erkenntnisse wie möglich zu erhalten. Die ersten Untersuchungen an Pinselohrschweinen waren bisher vielversprechend. Die Chancen einen wirksamen Impfstoff zu finden, sind sehr hoch. Mitarbeiter*innen des Friedrich-Loeffler-Institutes (FLI) arbeiten seit vielen Jahren mit internationalen Partnern an einem Impfstoff gegen die ASP. Zitat: Dr. Philipp Wagner, Kurator Artenschutz & Forschung, Allwetterzoo Münster „Die ASP ist eine ernstzunehmende Bedrohung und führt ja auch in Europa zu einer Dezimierung der Wildschweinpopulationen. Viel ernster ist es aber in Südostasien, denn dort sind viele Schweinearten ohnehin schon stark bedroht und die ASP droht nun diese Arten auszurotten. Es muss also gehandelt werden. Das effektivste Mittel zur Bekämpfung der ASP ist die Entwicklung eines Impfstoffs. Das ist auch der Grund, warum wir Tiere für diese Versuche zu Verfügung gestellt haben.“

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