Zoopresseschau

23.05.2022, Augsburg
Aus dem Mai-Newsletter
Bei den Vögeln beginnt die Geburtensaison. Bisher schlüpften drei Inkaseeschwalben, fünf Gelbseitensittiche (erstmals in Augsburg nachgezogen), fünf Mandarinenten, 8 Augsburger Zwerghühner und ein Magellanpinguin. Speziell bei den Pinguinen ist die Aufzucht nicht so einfach. Noch nicht geschlüft, aber durchaus erwähnenswert ist die Eiablage bei den Rosaflamingos, die erstmals seit vielen Jahren wieder stattgefunden hat.
Bei den Säugern wurde ein Rentiermädchen geboren. Die Erstgeburt des Zuchtweibchen, entsprechend nervös waren Zoomitarbeiter und Mutter. Sie hat sich zwar vorbildlich um das Jungtier gekümmert, aber das Trinken wollte anfangs nicht so richtig funktionieren. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit von Pflegern und Tierärzten, scheint es inzwischen aber zu klappen.
Ein Paar Kaptäubchen kam von einem privaten Halter.
An einen privaten Halter wurde die Nachzucht der Bartlett-Dolchstichtauben abgegeben, und auch die inzwischen 10 Monate alten Nachzuchthengste der Alpakas verließen Augsburg. Zwei gingen reisten an das Artenschutzzentrum Grasleben und einer an einen italienischen Tierpark.
Zwei weibliche Muntjaks wurden an den Zoo Salzburg abgegeben und Mohrenmakimännchen Groot vermittelte der der Zuchtbuchführer in den Zoo von Olomouc (CZ).
Bei den Vögeln verstarben zwei Kampfläufer, drei frisch geschlüpfte Mandarinenten, eine Nachzucht der Rosapelikane und ein Purpurnaschvogel.
Unter Anwesenheit der Frau Oberbürgermeisterin Weber, des Aufsichtsratsvorsitzenden Reiner Erben und vielen Zoofreundeskreismitgliedern wurde am Freitag die umgebaute Außenanlage der Schimpansen vom Freundeskreis an den Zoo übergeben. Die Schimpansen durften bereits eine Woche vorher die Anlage betreten, und so zeigten sie sich während der Übergabe schon heimisch. Es ist richtig schön geworden, und unsere drei Coco, Akemo und Nicky genießen ganz offensichtlich die verschiedenen Klettermöglichkeiten und Aussichtspunkte, wobei sich Nicky damenhaft noch am ehesten zurückhält. Eine weiter deutliche Verbesserung im Zoo, die nur durch den Freundeskreis ermöglicht wurde.
Beim Bauprojekt des neuen Wirtschaftshofes kam es zu einer Verzögerung, da die Hauptwasserleitung doch unter dem Baufeld verlegt war. Also musste ganz schnell eine Umverlegung erfolgen, und für den Umschluss war der Zoo einige Stunden komplett ohne Wasser. Dank der schnellen und zuverlässigen Arbeit der Planer und dem Einsatz der Firma GW-Tec hielt sich die Verzögerung in Grenzen und am Montag kann nun die Rohbaufirma wirklich beginnen.

20.05.2022, Verband der Zoologischen Gärten (VdZ)
Von Hamster bis Wisent
Zooverband fordert geeignete Artenschutzmaßnahmen
Von Hamster bis Wisent / Zooverband fordert geeignete Artenschutzmaßnahmen
Anlässlich des Internationalen Tages der Biodiversität, der am kommenden Sonntag (22. Mai) ansteht, fordert der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) die Politik dazu auf, mehr zum Überleben von Flora und Fauna zu tun. „Es ist eine erschreckende Tatsache, dass wir Zoos inzwischen schon um die letzten Tiere ihrer Art direkt vor der eigenen Haustür kämpfen müssen“, sagt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „So züchten unsere Mitglieder nicht nur bedrohte Arten von außerhalb Europas, sondern auch den heimischen Europäischen Feldhamster, der inzwischen weltweit als vom Aussterben bedroht gilt. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem aus dem Zoo in Heidelberg mehr als 200 Tiere ausgewildert.“ Auch die VdZ-Zoos Frankfurt, Osnabrück und der Opel-Zoo haben die wild lebende Hamster-Population mit ihren Nachzuchten gestützt.
Bis vor wenigen Jahrzehnten galt der Feldhamster wegen seines gehäuften Auftretens noch als Plage der Landwirtschaft und wurde deswegen kontinuierlich verfolgt. Inzwischen sind die Bestände derartig reduziert, dass er laut Weltnaturschutzunion IUCN als „vom Aussterben bedroht“ gilt. „In der Art und Weise, wie die Landwirtschaft heute auf Effizienz und maximalen Ertrag getrimmt ist, entzieht sie dem Hamster buchstäblich jegliche Nahrung und seinen Lebensraum“, sagt Volker Homes. „Deshalb fordern wir die Politik dazu auf, die Landwirtschaft so umzustellen, dass die Versorgung mit Nahrungsmitteln gewährleistet ist, aber auch der Hamster eine Überlebenschance hat.“
Die Arbeit von Zoos wird für das Überleben bedrohter Arten immer wichtiger werden. Wie es laufen kann, wenn alle an einem Strang ziehen, zeigt der Europäische Wisent. Auch von seiner Art gingen im vergangenen Jahr etliche Exemplare aus VdZ-Zoos in die Wildnis, unter anderem aus dem Tierpark Neumünster, dem Tierpark Berlin, dem Tierpark im schweizerischen Goldau, dem Kölner Zoo und dem Nationalpark Bayrischer Wald. Das letzte wild lebende Exemplar der Paarhufer wurde 1927 erlegt. Damals befand sich nur eine Handvoll der Rinder in der Obhut von Zoos und privaten Haltern. Durch große gemeinsame Anstrengungen inklusive Zuchtbüchern und eigens aufgelegten Austauschprogrammen existieren heute wieder rund 8.000 Tiere. Ein großer Teil von ihnen lebt in Herden in osteuropäischen Ländern; eine existiert auch in Deutschland.

Tiergarten Nürnberg 20.05.2022
Zum Welt-Schildkröten-Tag: Zuchterfolg bei Europäischen Sumpfschildkröten im Tiergarten
Es war ein großer Zuchterfolg, den der Tiergarten der Stadt Nürnberg im Sommer letzten Jahres verkünden konnte: Am 13. August ist im Tiergarten die erste Nachzucht bei den Europäischen Sumpfschildkröten (Emys orbicularis) geschlüpft. Sieben weitere Jungtiere folgten. Rund neun Monate später und pünktlich zum Welt-Schildkröten-Tag am 23. Mai gibt es positive Neuigkeiten: Alle acht Schildkröten haben sich gut entwickelt. Einige von ihnen könnten schon im kommenden Jahr ausgewildert werden. Die Inkubationszeit der Schildkröteneier betrug etwa zwei Monate: Mitte Juni letzten Jahres legten Tierpflegerinnen und Tierpfleger die acht Eier der Europäischen Schildkröten in den Inkubator. Beim Schieren, also dem Durchleuchten der Eier, waren bereits nach wenigen Tagen Blutgefäße in den Eiern zu erkennen. Am 13. August schlüpfte schließlich die erste der insgesamt acht jungen Schildkröten. Beim Schlupf waren die Schildkröten nur etwas größer als eine Euromünze und wogen zwischen fünf und sechs Gramm. Inzwischen bringen die schwersten Jungtiere bis zu 80 Gramm auf die Waage und sind bis zu sieben Zentimeter groß. Die Tiere leben aktuell in Aquarien, die sich im rückwärtigen Bereich des Affenhauses befinden und für Besucherinnen und Besucher nicht sichtbar sind. Junge Sumpfschildkröten können Tiergartengäste aber trotzdem beobachten: wenige Meter weiter im Mediterraneum. Dort befinden sich aktuell neben vier erwachsenen auch zwei dreijährige Tiere. Diese Jungtiere hat der Tiergarten über die Arbeitsgemeinschaft (AG) Sumpfschildkröte aus Hessen bekommen. Die acht jungen Europäischen Sumpfschildkröten, die letztes Jahr geschlüpft sind, sollen in den kommenden zwei Jahren an der Grenze zwischen Bayern und Hessen ausgewildert werden. Ob und wann die Auswilderungen stattfinden, hängt vor allem vom Gewicht der Schildkröten ab. Die ersten Tiere könnten voraussichtlich schon 2023 an der Reihe sein. Europäische Sumpfschildkröte vom Aussterben bedroht Die Europäische Sumpfschildkröte ist die einzige Schildkröten-Art, die natürlicherweise in Mitteleuropa vorkommt, hier allerdings vom Aussterben bedroht ist. „Durch Flussbegradigungen und Trockenlegen von Gewässern in der Vergangenheit fehlt es den Tieren immer noch an geeigneten Lebensräumen“, sagt Jörg Beckmann, Biologischer Leiter und Seite 2 von 2 stellvertretender Direktor des Tiergartens. „Ein weiteres Risiko für die recht langsamen Sumpfschildkröten stellt der Straßenverkehr dar – insbesondere für Weibchen, wenn sie um diese Jahreszeit auf der Suche nach geeigneten Eiablageplätzen sind. Dazu kommt: Früher galten die Tiere als Fastenspeise, da sie im Wasser leben. Auch dadurch wurden die Bestände massiv reduziert.“ Beteiligung an Schutzprojekt Der Tiergarten Nürnberg beteiligt sich seit Mai 2020 an einem Schutzprojekt für Europäische Sumpfschildkröten. Damals übergaben Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Sumpfschildkröte aus Hessen junge Tiere an den Tiergarten zur Aufzucht. Die Jungtiere sind im Tiergarten geschützt bis zur Auswilderung auf hundert Gramm herangewachsen. Dadurch erhöhte sich ihre Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich. 2021 konnte der Tiergarten gemeinsam mit der AG Sumpfschildkröte fünf Exemplare in den hessischen Nidda-Auen bei Stockheim auswildern. „Projekte wie diese sind ein Bespiel dafür, wie viel wir mit erfolgreichen Kooperationen im Artenschutz erreichen können“, sagt Beckmann. Die auf private Initiative hin gegründete AG Sumpfschildkröte bemüht sich seit 1999 in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und einigen Zoos für den Erhalt der Europäischen Sumpfschildkröte. Ziel dabei ist es, in geeigneten Lebensräumen in Hessen wieder sich selbst erhaltende Populationen zu begründen. Sechs Schildkrötenarten im Tiergarten Der Tiergarten Nürnberg hält insgesamt drei Landschildkröten- und drei Wasserschildkröten-Arten. Neben der Europäischen Sumpfschildkröte gelten auch die Ägyptische Landschildkröte und die Terekayschildkröte aus Südamerika als bedroht. Tiergartenbesucher können die Schildkröten im Mediterraneum und im Manatihaus beobachten. Der Welt-Schildkröten-Tag (englisch World-Turtle-Day) findet jährlich am 23. Mai statt. An diesem Aktionstag soll auf die das weltweite Verschwinden vieler Schildkröten-Populationen aufmerksam gemacht werden.

Tierpark Gotha 20.05.2022
Vielfältige Wohngemeinschaften im Tierpark Gotha – Vorbereitungen für eine neue Anlage im Zentrum des Parks.
Im Tierpark Gotha gibt es vor und hinter den Kulissen viel Bewegung. Um das Tierwohl zu steigern und ihnen mehr Platz zu bieten, wechseln einige Tierarten ihre Anlagen. Im Fokus lag hierbei in den letzten Wochen vor allem die ehemalige Storchenwiese im Zentrum des Parks. Diese ist nun vorübergehend unbewohnt, denn hier wird zukünftig eine neue Känguru-Anlage entstehen. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, sind die Kronenkraniche in die nordwestliche Großanlage des Parks umgesiedelt und leben nun in tierischer Vergesellschaftung mit den Axishirschen, Marabus und Hängebauchschweinen. Sollte es unter den Tierarten trotz der umsichtigen Zusammenstellung einmal zu Konflikten kommen, bietet die Anlage genug Platz, um sich aus dem Weg zu gehen. Die Störche, die der Tierpark vor einigen Jahren nach einer Verletzung aufgenommen und aufgepäppelt hat, wurden an den Zoo Stralsund abgegeben. Die Spornschildkröten, welche ihre Sommerresidenz auf der Storchenwiese hatten, bewohnen nun ganzjährig die ehemalige Pekari-Anlage neben dem Terrarium mit freiem Zugang zum Außenbereich. Die UV-Strahlung tut ihnen gut und ist für die Entwicklung des Panzers wichtig. Zudem entspricht der Sandboden ihrem natürlichen Vorkommen, der trockenen Sahelzone mit spärlicher Vegetation nördlich der Sahara. Die Landschildkröten sind nun aus der Vogelanlage ausgezogen und seitlich des Terrariums zu finden, um für die Turakos zukünftig eine größere Voliere bereit zu stellen. Der Tierpark Gotha befindet sich am Töpfleber Weg 2 in 99867 Gotha und hat in der Sommerzeit täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist 45 Minuten vor Ende der Öffnungszeiten. Der Eintritt in den Tierpark kostet 8,00 €, ermäßigt 6,00 €. Die Eintrittskarten können an der Tageskasse sowie online unter tickets.tierpark-gotha.de erworben werden. Weitere Informationen zum Tierpark sind unter www.tierpark-gotha.de nachlesbar.

Tierpark Sababurg 20.05.2022
O sole mio im Tierpark mit den nordhessischen Tenören
Am Himmelfahrtstag, Donnerstag, 26. Mai, von 15:00 bis 17:00 Uhr ist es soweit: Melodien für Millionen auf der Konzertbühne im Eingangsbereich. Unter der Leitung von Manni Schmelz geben die nordhessischen Tenöre ein Konzert, das sicherlich alle Besucher in ihren Bann ziehen wird. Vorbild dieser Gruppierung sind die weltberühmten Opernsänger Domingo, Pavarotti und Carreras Ihre Konzerte begeisterten Zuhörer weltweit. Auf Grund des Erfolgs werden die Tenöre vielfach durch verschiedene Formationen nachgeahmt. So auch durch die nordhessischen Tenöre, die durch den rührigen Lohfeldener Vollblutmusiker Manni Schmelz zusammengebracht wurden und seitdem bundesweit beachtliche Erfolge zu verbuchen haben. Es lohnt sich also ganz besonders, am 26. Mai in den Tierpark Sababurg zu kommen. Ein gesonderter Eintritt wird nicht erhoben; es gelten lediglich die normalen Eintrittspreise des Tierparks Sababurg. Weitere Informationen erhalten Sie unter der Tel.: 05671-7664990 bei der Tierparkverwaltung Sababurg oder im Internet unter www.tierpark-sababurg.de

Alpenzoo Innsbruck-Tirol 20.05.2022
Babyboom im Steinbockgehege
Im Alpenzoo kann man momentan so einige Jungtiere sehen. Angefangen mit den kleinen Lämmchen bis hin zum Wildschwein-Nachwuchs. Mittlerweile hopsen auch schon einige Steinbockkitze durch ihr Gehege. Das erste wurde dieses Jahr schon recht früh – am 2. Mai – geboren. Danach kamen nach und nach noch fünf weitere Jungtiere dazu. Steinbockkitze können schon von Anfang an laufen und mit vier Wochen üben sie schon in kleinen Gruppen zu klettern und zu springen. Junge Steinböcke werden sechs Monate von der Mutter gesäugt, danach sind sie selbstständig. „Wir freuen uns alle riesig über den Nachwuchs im Steinbockgehege im Alpenzoo. Es macht Spaß, den Kleinen beim Erkunden der Felswand zuzuschauen und dann auch einmal den ein oder anderen ersten mutigen Sprung von einem der Kitze zu sehen“, freut sich Zoodirektor Dr. André Stadler.

Wildpark Assling 20.05.2022
Winziger Nachwuchs im Wildpark Assling
Eine neue tierische Attraktion im Wildpark Assling sind die eurasischen Zwergmäuse. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kann schon der erste Nachwuchs willkommen geheißen werden. „Wie es aussieht, haben wir bei der Gehegegestaltung alles richtig gemacht,“ schmunzelt Tierpflegerin Steffi. „Nur wenn die Tiere sich richtig wohl fühlen, bekommen sie auch Junge.“ Eurasische Zwergmäuse gehören zu den kleinsten Nagetieren der Welt. Zwischen Grashalmen in luftigen Höhen lebend, bauen sie kunstvolle, kugelige Nester zwischen den Halmen. Diese dienen den Kletterkünstlern als Schlafplatz, Kinderstube oder Toilette.

Naturschutz-Tierpark Görlitz Zgorzelec 20.05.2022
Kükengelämmerte Ferkelei – Vielköpfiger Nachwuchs bei den bedrohten Nutztierrassen im Naturschutz- Tierpark Görlitz Zgorzelec
In den unterschiedlichsten Tonlagen piepst, blökt, grunzt und meckert es derzeit in jeder Ecke des Lausitzer Bauernhofes. Die Tierparkbesucher haben die Qual der Wahl, wenn es darum geht, wen sie zuerst bestaunen, fotografieren, striegeln oder kuscheln sollen. Der direkte Kontakt mit Alttieren und Nachwuchs der Thüringer Waldziegen, Rauwolligen Pommerschen Landschafe und der Sachsenhühner sind auf dem beliebten Streichelhof bzw. der Brüterei des Bauernhofes möglich. Leider stehen die Sattelschweine aufgrund der aktuellen Afrikanischen Schweinepestverordnung noch immer unter Stallarrest. Das bedeutet: Anschauen durch das Fenster oder aktuell im Tierpark-TV (zoo-goerlitz.de/tierparktv) ja, anfassen nein. Der Babyboom ist nicht nur eine Freude für Besucher, es ist auch ein wertvoller Beitrag zum Erhalt alter Nutztierrassen. Denn nicht nur Wildtierarten sind heute aufgrund vieler Ursachen bedroht, dasselbe gilt auch für Nutztiere. „Mit der Industrialisierung und Mechanisierung der Landwirtschaft setzte eine Spezialisierung ein, die weg von der Vielnutzungsrasse zur Ein- oder Zweinutzungsrasse führte“, erklärt Tierparkinspektorin Steffi Späthe. „Mit dem Verschwinden dieser alten Rassen geht nicht nur der Verlust wichtiger genetischer Ressourcen einher. Diese alten Nutztierrassen wurden über Generationen und Jahrhunderte gezüchtet und prägen ihr Verbreitungsgebiet in vielfältiger Weise. Sie sind damit ein zu schützendes Kulturgut, ähnlich wie Denkmäler oder Kunstwerke.“ Der Görlitzer Tierpark, mit dem familienausflug.info-Award als sächsisches Ausflugsziel des Jahres 2022 ausgezeichnet, ist ebenfalls Arche-Park der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH).

Tiergarten Kleve 19.05.2022
Tierisch viel los im Juni – Aktuelle Veranstaltungen im Tiergarten Kleve und die Wiederaufnahme von Schaufütterungen ab den Sommerferien versprechen einen erlebnisreichen Juni.
Der Juni verspricht tierisch gute Unterhaltung im Tiergarten Kleve und teils ganz außergewöhnliche Veranstaltungen im Familienzoo am Niederrhein: Gleich zu Beginn dreht sich am 1. Juni alles um das Thema „Zähne“. In Kooperation mit der Jugendzahnpflege im Kreis Kleve e.V. lernen Kinder auf spielerische Weise nicht nur alles über die richtige Zahnpflege, sondern erhalten auch Antworten auf die Frage, wieso Gürteltiere nie zum Zahnarzt müssen, wozu Erdmännchen ihre Zähne brauchen und wie ein Tierarzt Zähne beim Pferd kontrolliert. Zahlreiche kommentierte Fütterungen und Aktionsstände versprechen einen spannenden Tag für alle großen und kleinen Gäste. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr findet das Klever Kinderfest 2022 erneut in Kooperation mit dem Fachbereich Jugend der Stadt Kleve sowie zahlreichen regionalen Vereinen im Tiergarten Kleve statt. Am Sonntag, 12. Juni, erhalten alle Gäste kostenlosen Eintritt in den Tiergarten und können sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit Spiel, Spaß und Spannung freuen. Ausnahmsweise öffnet Tiergarten an diesem Tag erst um 10 Uhr seine Tore. Eine neue Veranstaltung erwartet die BesucherInnen am 26. Juni, wo der Tiergarten erstmals zur Führung über Homosexualität im Tierreich einlädt. Tiergartenleiter Martin Polotzek freut sich ganz besonders auf diese Premiere: „Homosexualität ist die natürlichste Sache der Welt. Bei über 1.500 Tierarten ist homosexuelles Verhalten bereits nachgewiesen. So bauen unsere beiden Nachtreihermännchen gemeinsam das schönste Nest in unserem ganzen Zoo. Wir nehmen den Pride-Monat Juni zum Anlass und schauen uns bei dieser Führung an, wer wen im Tierreich liebt und ob sich wirklich jeder Schafbock nur für Weibchen interessiert.“ Eine Voranmeldung per Mail an info@tiergarten-kleve.de ist zwingend erforderlich. Die Führung kostet 1 € zzgl. Eintritt und ist ausschließlich für Erwachsene geeignet. Für Kinder bietet der Tiergarten Kleve dann gleich zu Beginn der Sommerferien mit dem Sommerferienspiel ein buntes Rahmenprogramm, welches sich an alle 6-12-jährigen Klever richtet. Hierbei dürfen die Kinder einen Blick hinter die Kulissen des Zoos werfen und einmal selbst mit anpacken. Eine Voranmeldung per E-Mail an info@tiergarten-kleve.de ist ab dem 7. Juni unbedingt erforderlich. Und damit die Sommerferien ein tierisch guter Spaß werden, hat Tiergartenleiter Martin Polotzek noch eine besonders gute Nachricht: „Derzeit laufen die Vorbereitungen für unsere neuen Schaufütterungen. Ab dem Beginn der nordrheinwestfälischen Sommerferien am 27. Juni finden wieder täglich kommentierte Fütterungen statt. Unsere Gäste können sich dann nicht nur auf den beliebten Klassiker der Seehundfütterung, sondern auch auf zahlreiche neue Schaufütterungen wie beispielsweise bei den Erdmännchen, Zwergottern und Gürteltieren freuen.“

Zoologischer Garten Berlin 19.05.2022
Gemeinsam für den Artenschutz – Zoologische Gärten Berlin und der WWF beschließen Rettungsplan für das Wisent im Großen Kaukasus
Die Erde ist Heimat für unzählige Tier- und Pflanzenarten, doch diese Vielfalt ist bedroht: Der Mensch verursacht derzeit das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier. Um die Zukunft des einst im natürlichen Lebensraum ausgerotteten Wisents im Großen Kaukasus zu sichern, erneuern Zoo und Tierpark Berlin und der WWF nun ihr gemeinsames Engagement mit konkreten Maßnahmen für einen Rettungsplan. Das gemeinsame Ziel: Die Zukunft des Wisents im Shahdag Nationalpark in Aserbaidschan sichern. Ein wuchtiger Schädel, ein kräftiger Vorderkörper und bis zu eine Tonne Gewicht – vor fast 100 Jahren wurde das zottelige Wildrind im natürlichen Lebensraum vom Menschen ausgerottet und verschwand somit beinah gänzlich von der Erde. Doch in Zoos und Tierparks überlebten einige wenige Wisente. Mit erheblichem Aufwand werden seit 1951 in Zoos und Tierparks heranwachsende Wisente in Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets angesiedelt. Dank internationaler Zucht- und Wiederansiedlungsprojekten sowie dem strengen Schutzstatus gibt es europaweit mittlerweile wieder mehr als 7.000 freilebende Tiere. Bereits seit 2019 setzen sich Zoo und Tierpark Berlin gemeinsam mit dem WWF Deutschland für die Rückkehr des Wisents in seinen natürlichen Lebensraum im Kaukasus ein. Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojekts in Aserbaidschan wurden bislang 20 Wisente in der Kernzone des rund 1300 km² großen Shadhag Nationalparks ausgewidert, neun weitere Tiere befinden sich momentan noch im Auswilderungsgehege. Aurel Heidelberg, WWF-Referent für die Ökoregion Kaukasus, erklärt: „Wir konnten mit den bereits umgesetzten Maßnahmen die Grundlage schaffen, um im Shadhag Nationalpark in den kommenden Jahren einen überlebensfähigen Wisent-Bestand aufzubauen. In den nächsten Schritten geht es primär darum, die ausgewilderten Tiere auf ihren Weg in ihren neuen Lebensraum zu begleiten und gleichzeitig weitere Wisente in das Auswilderungsgebiet zu verbringen.“ Um die Zukunft des Wisents im Großen Kaukasus zu sichern, haben die Zoologischen Gärten Berlin und der WWF Deutschland ihr Memorandum of Understanding (MoU) nun erneuert und konkrete Maßnahmen für die kommenden sieben Jahre festgelegt: „Als Zoologische Einrichtung sind wir essentieller Teil des weltweiten Artenschutz-Netzwerks und sehen uns in der Pflicht einen effektiven Beitrag für den Umweltschutz zu leisten“, verkündet Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung. „Die Wiederansiedlung von in der Natur ausgerotteten Tieren ist eine überaus aufwendige Aktion und bedarf längerfristigen Engagements. Eine solche Aufgabe kann kein Staat, kein Zoo und keine Umweltorganisation allein stemmen. Das Wisent-Projekt zeigt ganz klar: Artenschutz ist Teamarbeit“, ergänzt Knieriem. „Das Wisent steht exemplarisch für das tragische Schicksal so vieler Wildarten, die durch Nachstellung und Lebensraumzerstörung durch den Menschen an den Rand der Ausrottung gebracht wurden. Mit unserer Partnerschaft mit dem Zoo und Tierpark Berlin ermöglichen wir diesen beeindruckenden Tieren nun die Rückkehr in eines ihrer über viele Jahrhunderte angestammten Reviere. In unserer von der Zerstörung der Artenvielfalt geprägten Zeit ist das ein erfreulicher Lichtblick, der Mut macht“, sagt Christoph Heinrich, Vorstand Naturschutz beim WWF Deutschland. Das unterzeichnete MoU beinhaltet drei Kernthemen: Die Organisation und Finanzierung der Transport weiterer Wisente aus Berlin, den Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeiter*innen aus Deutschland und Aserbaidschan und die Optimierung der Gegebenheiten in Berlin. Das von beiden Parteien unterzeichnete Dokument sieht vor, bis zum Jahr 2028 70 Wisente im Shadhag Nationalpark in Aserbaidschan anzusiedeln. Die Partner haben zudem vorgesehen, Erkenntnisse aus Tierpflege und -medizin zukünftig noch intensiver mit den Kolleg*innen des Nationalparks in Aserbaidschan auszutauschen. Dafür werden im Sommer 2022 zwei Mitarbeiter*innen aus Aserbaidschan nach Berlin reisen. „Wir haben jahrzehntelange Praxiserfahrung in der Haltung, Behandlung und dem Transport von Wisenten und möchten diesen wertvollen Erfahrungsschatz gerne mit unseren Kolleg*innen aus dem Shadhag Nationalpark teilen. Gleichzeitig sind wir sehr an den Beobachtungen aus dem Nationalpark interessiert – wir freuen uns für ein gemeinsames Ziel voneinander zu lernen“, erklärt Christian Kern, Zoologischer Leiter der Zoologischen Gärten Berlin. So wie bislang auch, werden geeignete Tiere aus Zoologischen Einrichtungen aus ganz Europa im Tierpark Berlin zu einer Herde zusammengeführt. Nach einer Eingewöhnungszeit in Berlin werden die Tiere jedes Jahr gegen Herbst ihre Reise nach Aserbaidschan antreten. Um jedes Jahr bis zu zehn zusätzliche Wisente im Tierpark halten zu können, ist es notwendig, die Gegebenheiten vor Ort auszubauen. Daher sollen neue Stallboxen sowie ein Vorgehege errichtet werden. Damit am Tag der großen Reise die Verladung so vieler Tiere zeitlich zu stemmen ist, sind zusätzlich kleinere Umbauten am Gehege notwendig. Artenschutzbeitrag – mit kleinem Beitrag gemeinsam Großes bewirken! – Zukünftig nimmt der Artenschutz im Zoo und Tierpark Berlin eine noch wichtigere Rolle ein. Mit der Einführung eines optionalen Artenschutzbeitrags können die Gäste mit ihrem Ticket einen direkten Beitrag für bedrohte Tiere und deren Lebensräume leisten. Für jedes Tagesticket werden 50 Cent, für jede Jahreskarte 2,50 Euro für den Artenschutz verwandt. Sämtliche Erlöse fließen zu 100 % in das neu gegründete Artenschutz-Programm „Berlin World Wild“ und kommen bedrohten Tierarten zugute. Die Zoologischen Gärten Berlin unterstützen im Rahmen des Programms mehr als 35 Projekte auf der ganzen Welt: https://www.zoo-berlin.de/de/artenschutz/weltweit

Zoo Osnabrück 19.05.2022
WWF und Zoo Osnabrück starten „Team Elefant Osnabrück“ – Jetzt Mitglied werden und die grauen Riesen schützen
Zwei große Partner tun sich zusammen, um eine große Tierart zu schützen: Der WWF Deutschland und der Zoo Osnabrück gründeten gemeinsam das „Team Elefant Osnabrück“. Ab sofort können Elefantenfans hier Mitglied werden und spenden damit sowohl für Asiatische Elefanten in Thailand und Myanmar als auch für ihre Artgenossen im Zoo Osnabrück. „Damit Elefanten eine Zukunft haben, bündeln der WWF und der Zoo Osnabrück ihre Kräfte: Während der Zoo vor Ort auf diese wunderbaren Tiere und ihre Bedrohung aufmerksam macht, setzt sich der WWF in ihrer asiatischen Heimat dafür ein, ihren Lebensraum zu erhalten und sie vor Wilderei zu schützen“, sagt Susanne Gotthardt, Südostasien-Referentin beim WWF Deutschland. „Entscheidend für den Erhalt dieser majestätischen Art ist auch die Vermeidung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten. Ein Teil der Spende fließt in ein WWF Projekt nach Thailand und Myanmar. In Thailand entwickelte und betreibt der WWF gemeinsam mit dem Kui Buri-Nationalpark und den Gemeinden vor Ort ein Frühwarnsystem. Bevor Elefanten Felder zerstören, können sie dadurch von Rangern zurück in den Nationalpark gedrängt werden.“ Hilfe für die Osnabrücker Elefanten – Während ein Teil der Mitgliedschaft die Elefanten in der Wildbahn unterstützt, hilft der andere Teil den Artgenossen im Zoo Osnabrück. Dort soll mit den Spenden eine neue Elefantenanlage finanziert werden. Der „Kui Buri Elefantenpark“ wird etwa doppelt so groß werden wie das bisherige Gehege. Im Zoo Osnabrück leben die fünf Elefanten Douanita, Sita, Minh-Tan und Yaro sowie der Elefantenbulle Luka. Die Anlage wird mittelfristig zu klein sein, um weiterhin Nachwuchs zu ermöglichen, deswegen plant der Zoo eine Erweiterung mit Umbau. „Insgesamt 12 Millionen Euro wird der Umbau kosten und den Elefanten dann doppelt so viel Platz mit vielen Wohlfühlangeboten wie Schwimmteich, Lehmsuhlen oder Baumstämmen zum Schubbern bieten. Dafür sammeln wir zurzeit auf verschiedenen Wegen Spenden. Als Mitglied des ‚Team Elefant Osnabrück‘ können Sie uns und unsere Elefanten unterstützen“, erläutert Zoogeschäftsführer Busemann. Auch Andreas Wulftange, zoologische Leitung im Zoo Osnabrück und zuständig für die Elefanten, begrüßt die besondere Kooperation: „Es ist wichtig, dass Zoos und Naturschutzorganisationen möglichst Hand in Hand arbeiten. Denn der Schutz der Tiere muss sowohl vor Ort in der Natur stattfinden, als auch in den Zoos – um eine überlebensfähige Population unabhängig von der Situation in der Wildbahn sicherzustellen. Gleichzeitig können wir unsere Besucher oder auch Schulklassen über die Tierarten aufklären und zum Schutz animieren.“ Viele Vorteile für Teammitglieder – Eine Mitgliedschaft im „Team Elefant Osnabrück“ kann zum Beispiel online unter www.wwf.de/zoo oder über den passenden Flyer an der Zookasse abgeschlossen werden. Für nur 9 Euro im Monat unterstützen die Teammitglieder das WWF-Projekt in Thailand und Myanmar sowie den Bau der neuen Elefantenanlage im Zoo Osnabrück, damit auch hier weiterhin Nachwuchs bei der bedrohten Tierart möglich ist. Im Gegenzug erhalten die Teammitglieder viele Vorteile wie eine Tageskarte für den Zoo Osnabrück, Nennung des Namens auf einer Spendertafel oder sogar eine Einladung zur Eröffnung des Elefantenparks. Der WWF verschickt als Dankeschön eine Elefanten-Urkunde, vier WWF-Magazine pro Jahr und jährlich einen exklusiven Bericht über das Elefantenschutzprojekt in Thailand und Myanmar sowie über die Elefanten im Zoo Osnabrück. Weitere Informationen über die Mitgliedschaft im „Team Elefant Osnabrück“ unter www.wwf.de/zoo oder unter www.zoo-osnabrueck.de.

Zoo Leipzig u.a. 19.05.2022
Gemeinsame Presseerklärung: Indonesien und Deutschland bündeln ihre Kräfte zum Schutz der biologischen Vielfalt – IPB University und Leibniz-IZW unterzeichnen “Memorandum of Understanding” zu zukünftiger Zusammenarbeit in Forschung und Artenschutz
Das indonesische „Institut Pertanian Bogor University (IPB University)“ und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) haben heute im Beisein des indonesischen Botschafters, des Vertreters des Directorate General of Nature Conservation and Ecosystem Ministry of Environment and Forestry der Republik Indonesien und des Direktors des Zoos Leipzig ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Die Absichtserklärung umreißt die zukünftige strategische Zusammenarbeit beider Organisationen zur Förderung wissenschaftlicher Lösungen und Bildungsangeboten für lokale und globale Herausforderungen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Erhalt der biologischen Vielfalt. „Wir freuen uns sehr, unsere strategische Allianz mit dem Leibniz-IZW zu formalisieren“, sagt Arif Satria, Rektor der IPB University. „Dies gibt uns die Möglichkeit, eine langfristige Zusammenarbeit zu etablieren, um unsere wissenschaftlichen Kenntnisse und unser Verständnis von Wildtiermedizin, assistierten Reproduktionstechnologien und Biobankstrategien zu erweitern –mit dem Ziel, vom Aussterben bedrohte Tierarten in Indonesien zu retten.“ „Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Meilenstein für die Forschung für den Artenschutz“, sagt Heribert Hofer, Direktor des Leibniz-IZW. „Sie wird es uns ermöglichen, unser gewonnenes Wissen zu transferieren und in anderen Kontexten anzuwenden. Auf diese Weise können wir die Reproduktion und den Erhalt von stark bedrohten Arten unterstützen, indem wir Gameten und Embryonen dieser Arten produzieren und damit deren genetische Vielfalt sichern. Darüber hinaus werden auch im Bereich der Ausbildung und Nachwuchsförderung strategische Kooperationsmöglichkeiten entwickeln und nutzen.“ Das MoU enthält Vereinbarungen in folgenden Bereichen: Austausch von Wissenschaftler:innen/Expert:innen, Doktorand:innen und Techniker:innen.
Austausch von wissenschaftlichen Informationen und Technologien.
Gemeinsame Arbeit an der Anwendung verschiedener Techniken in der Erhaltungszucht für Wildtiere.Transfer von Wissen und Kompetenzen für die Entwicklung und Anwendung von Techniken der assistierten Reproduktion (ART) und Biobanken.
Bereitstellung von Ausrüstung und Material nach Bedarf. Die IPB University wird für die Bereitstellung von Lehr- und Forschungseinrichtungen sowie für die Projektkoordination in Indonesien verantwortlich sein. Das Leibniz-IZW wird für die wissenschaftliche Koordination sowie für Ausbildung und technologische Unterstützung verantwortlich sein. Die Finanzierung der Programme erfolgt auf individueller Projektbasis auf der Grundlage gemeinsamer Anträge beider Parteien auf Unterstützung durch nationale und internationale Förderorganisationen. „In unserem ersten gemeinsamen Projekt für Forschung und Artenschutz i Rahmen dieser vielversprechenden Partnerschaft werden wir mit wissenschaftlichen Hightech-Strategien dazu beitragen, das Sumatra-Nashorn vor dem Aussterben zu bewahren“, sagt Thomas Hildebrandt, Abteilungsleiter für Reproduktionsmanagement am Leibniz-IZW. „Mit vereinten Kräften werden wir beginnen, unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt BioRescue, das 2019 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich etabliert wurde und das Nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben bewahren soll, zu übertragen.“ Die Zusammenarbeit beider Organisationen wird darüber hinaus die Einrichtung des „Zentrums für assistierte Reproduktionstechnologien und Biobanken“ an der IPB University unterstützen. „Diese Kooperation wird die Entwicklung eines Schwesterlabors, die Vernetzung und den Aufbau von Kompetenzen ermöglichen. Damit können wir in Indonesien unsere Arbeit im Bereich der assistierten Reproduktionstechniken (ART) und Biobank-Anwendungen erheblich verbessern“, sagt Muhammad Agil, Koordinator des ART- und Biobank-Teams an der IPB University. „Durch diese Zusammenarbeit wird auch das langfristige Erhaltungsprogramm für die vom Aussterben bedrohten indonesischen Arten langfristig profitieren. Die erste und wichtige Initiative dieses Joint Ventures wird sein, die ART und das Biobanking anzuwenden, um das Sumatra-Nashorn vor dem Aussterben zu bewahren.“ S.E. Arif Havas Oegroseno, Botschafter der Republik Indonesien in Deutschland, wies darauf hin, dass diese Zusammenarbeit die bilaterale Kooperation zwischen Deutschland und Indonesien stärken werde. „Die Zusammenarbeit wird die Programme der indonesischen Regierung zum Schutz der Wildtiere unterstützen. So können die indonesische Tierwelt und die genetischen Ressourcen der vom Aussterben bedrohten indonesischen Arten langfristig gerettet und geschützt werden.“ Bambang Hendroyono, amtierender Director-General of Nature Conservation and Ecosystem im Ministry of Environment and Forestry (MoEF) der Republik Indonesien, fügte hinzu, dass das Ministerium die Anwendung von ART und Biobanking für geschützte und gefährdete indonesische Arten unterstützt. Dieses Programm steht im Einklang mit dem Programm der indonesischen Regierung zur Einrichtung des „National Germplasm Centre“ unter der Leitung des Ministeriums. „Die Anwendung der Technologie wird dem langfristigen Erhaltungsprogramm für geschützte und stark gefährdete Arten in Indonesien zugutekommen. Darüber hinaus können damit auch die genetischen Ressourcen der Arten erhalten und für fortschrittliche Erhaltungszuchtprogramme genutzt werden, bei denen die Technologie eingesetzt wird, um neue Jungtiere der Arten zu erzeugen, die in ihrem Lebensraum und in Gefangenschaft Populationsprobleme haben.“ Der Direktor des Zoos Leipzig, Jörg Junhold, der an Unterzeichnungs-Zeremonie teilnahm, unterstreicht die Bedeutung dieser Vereinbarung: „Ich fühle mich geehrt, bei der Unterzeichnung dieses wegweisenden MoU zwischen der IPB University und dem Leibniz-IZW dabei zu sein. Die Welt steht vor enormen Herausforderungen im Bereich des Artenschutzes, und nur ein klarer und wissenschaftlich fundierter Ansatz kann die Biodiversitätskrisen, mit denen wir heute konfrontiert sind, überwinden. Ich bin fest davon überzeugt, dass neue Technologien und strategische Kooperationen neben den traditionellen Naturschutzbemühungen etwas bewirken können. Nur so können wir die Chance wahren, das Überleben des Sumatra-Nashorns und anderer Arten für künftige Generationen zu sichern. Ich freue mich, dass die IPB University und das Leibniz-IZW heute ihre Kräfte bündeln!“ Die IPB University ist eine Hochschuleinrichtung, die Innovationen in national und international anerkannter Qualität hervorbringt. Die IPB University inspiriert Innovationen mit Integrität in den Bereichen Landwirtschaft, Meeres- und Biowissenschaften für eine nachhaltige Welt. Für einen Zeitraum von zehn Jahren in Folge (2008-2018) hat die IPB im Vergleich zu anderen Universitäten in Indonesien die meisten Innovationen hervorgebracht. Die Vision der IPB Universität für den Zeitraum 2019-2023 ist es, eine forschungsbasierte Universität zu werden und führend in der Innovation für die nationale Unabhängigkeit zu werden. Dabei soll sie sich hin zu einer technologisch-sozialen, unternehmerischen Universität entwickeln, die sich auf globaler Ebene in den Bereichen Landwirtschaft, Meeres- und tropische Biowissenschaften auszeichnet. Die Ziele sind: Pionier- und Spitzenforschung in der transformativen Wissenschaft und Technologie für die Schaffung von nachhaltiger Lebensqualität und Innovation für die Wirtschaft des Volkes und die nationale Industrie. Erforschung der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Bereichen Landwirtschaft, Meeres- und tropische Biowissenschaften, um Trends in der aktuellen Wissenschaft auf nationaler und globaler Ebene zu ermitteln. Verbesserung der proaktiven Dienstleistungen, die zur Lösung von Problemen der Gemeinschaft beitragen und die Rolle der IPB-Universität bei der Bestimmung der Richtung der nationalen Politik stärken. Stärkung des staatlichen Universitätsmanagementsystems, das in der Lage ist, die Entwicklung moderner Managementsysteme der Hochschulbildung im Zeitalter von 4.0 zu leiten. Das Leibniz-IZW ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut. Es gehört zum Forschungsverbund Berlin e.V. und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Unser Ziel ist es, die Anpassungsfähigkeit von Wildtieren im Kontext des globalen Wandels zu verstehen und zum Erhalt von gesunden Wildtierbeständen beizutragen. Dafür erforschen wir die Vielfalt von Lebenslauf-Strategien, die Mechanismen der evolutionären Anpassungen und ihre Grenzen – inklusive Wildtierkrankheiten – sowie die Wechselbeziehungen zwischen Wildtieren, ihrer Umwelt und dem Menschen. Wir setzen Expertise aus Biologie und Veterinärmedizin in einem interdisziplinären Ansatz ein, um Grundlagen- und angewandte Forschung – von der molekularen bis zur landschaftlichen Ebene – in engem Austausch mit Stakeholdern und der Öffentlichkeit durchzuführen. Darüber hinaus stellen wir einzigartige und hochwertige Dienstleistungen für die Wissenschaftsgemeinschaft bereit.

Kölner Zoo 19.05.2022
Kugelrund und stark gefährdet: Erste Nachzucht der madagassischen Marmorkrötchen im Kölner Aquarium
Erfolg für den Artenschutz: Dem Kölner Zoo ist erstmals die Nachzucht des gefährdeten Grünen Marmorkrötchens (Scaphiophryne marmorata) gelungen. Diese Art wird offiziell als gefährdet gelistet. Die natürlichen Bestände sind abnehmend. Die kugeligen, hübsch grün-braun marmorierten Frösche kommen nur in einem ganz kleinen Verbreitungsgebiet Madagaskars vor. Sie gelten als endemisch für Ost-Zentralmadagaskar (Zahamena südlich bis Andasibe Region), wo sie Regenwälder, Sekundär- und Trockenwälder bewohnen. Umso schöner war es, als die Tiere, die der Kölner Zoo im Oktober 2021 als Nachzuchten aus dem Zoo Plzen, Tschechien, erhalten hatte, kurz nach Ankunft in Köln gleich für Nachwuchs sorgten. Dass dies so schnell ging, ist nicht selbstverständlich und sicherlich den guten Haltungsbedingungen im Amphibienraum hinter den Kulissen des Kölner Aquariums und der langjährigen Erfahrung des Kölner Amphibienpfleger-Teams zu verdanken. Aus der Natur ist noch nichts über die Reproduktion dieser Art bekannt, wahrscheinlich handelt es ich um „Explosivlaicher“, d.h. um Amphibien, die sich bei starken Regenfällen an sich bildenden Gewässern einfinden und sich dort unmittelbar fortpflanzen. Die Experten des Kölner Zoos haben anscheinend die richtige Fortpflanzungstaktik gewählt: Nach dem Eintreffen aus dem Zoo Plzen wurden die Grünen Marmorkrötchen zunächst in ein Beregnungsbecken gesetzt, in dem die natürlichen Regenfälle zur Regenzeit nachgestellt werden. Das führte gleich nach wenigen Tagen zu Paarungen und nachfolgend zur Eiablage. Die Gelege wurden dann separat in Aquarien aufgezogen. Zoos tragen massiv dazu bei, den Artenreichtum Madagaskars zu erhalten Madagaskar ist die Heimat von 370 endemischen, d.h. nur dort vorkommenden Amphibienarten. Die Endemismusrate für die Amphibien dieser Insel liegt mit ca. 99 Prozent extrem hoch. 145 der Amphibienarten Madagaskars (also etwa 39 Prozent) werden laut der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als bedroht eingestuft. Zu den Bedrohungen zählen die Lebensraumzerstörung, aber auch eingeschleppte Arten wie die Schwarznabenkröten, die den gefährlichen Amphibienchytridpilz nach Madagaskar eintragen. Das gefährdete Marmorkrötchen wird laut Zoodatenbankanalysen weltweit in nur sieben Zoos gehalten, einer davon ist seit vergangenem Jahr auch der Kölner Zoo. Solch ein Erhaltungszuchtnetzwerk kann von immenser Bedeutung sein, sollten die Bestände im Freiland zu stark zurückgehen oder eine Art gar in der Natur völlig aussterben. Denn ist sie dann noch in Zoos bzw. wird dort auch vermehrt, können natürliche Bestände wieder aufgestockt oder eine Art wieder angesiedelt werden. Einige der derzeit rund ein Zentimeter großen Marmorkrötchen-Nachzuchttiere sind derzeit in der Terrarien-Abteilung des Kölner Aquariums zu sehen. Viele der rund 40 hier derzeit aufgezogenen Grünen Marmorkrötchen sind bereits anderen Zoos im In- und Ausland versprochen, was gut ist, um das Erhaltungszuchtnetzwerk für diese bedrohte Art weiter auszubauen. Die Nachzucht der Marmorkrötchen ist damit ein weiteres erfolgreiches Beispiel für den „One Plan Approach“, der von der Weltnaturschutzunion unterstützt wird und darauf abzielt, zum Schutz bedrohter Tierarten verstärkt integrative Strategien zu entwickeln, die das Zusammenwirken von in situ- und ex situ-Maßnahmen und Expertengruppen fördern. D.h. idealer Artenschutz für akut bedrohte Arten mit nur kleinem Verbreitungsgebiet findet sowohl draußen in der Natur als auch durch Erhaltungszuchten in wissenschaftlich geführten Zoos statt.

Zoo Hoyerswerda 19.05.2022
„Gute Nacht Zoo“ – Eine Sonderführung durch den Zoo Hoyerswerda
Zu einem besonderen Blick hinter die Kulissen lädt der Zoo Hoyerswerda am Freitag, den 27. Mai, um 18:30 Uhr ein. Bei der Sonderführung „Gute Nacht Zoo“ erfahren Besucher*innen von Zoopädagogin Silke Kühn, was im Zoo für gewöhnlich passiert, nachdem alle den Zoo verlassen haben. Bei dem abendlichen Zoorundgang erleben sie hautnah, worauf die Tierpfleger abends besonders achten müssen, wer von unseren Zoobewohnern gern früh schlafen geht und wer die Nacht lieber durchmachen möchte. So manch Zoobewohner wird abends erst richtig aktiv und die verschiedenen Tierlaute geben der abendlichen Stimmung im Zoo eine ganz eigene Atmosphäre. Sonderführung „Gute Nacht Zoo“ Wo: Zoo Hoyerswerda Wann: 27. Mai 2022, um 18:30 Uhr Treffpunkt: An der Zookasse Eintritt: 5 Euro (ermäßigt) / 9 Euro (Erwachsene)

Zoo Heidelberg 19.05.2022
Riesenschildkröten treten ihren Urlaub im Zoo Prag an
Am Donnerstag, den 19. Mai 2022 war es so weit: Die vier Riesenschildkröten Emil, Iulius, Hemingway und Einstein haben den Zoo Heidelberg für ihren Urlaubs-Aufenthalt im Zoo Prag verlassen. Die vier Reptilien werden in Tschechien bleiben, bis der Wiederaufbau des Schildkrötenhauses im Zoo Heidelberg erfolgt ist. Das Gebäude wurde im Februar während des Sturms sehr stark beschädigt und soll nun wiederaufgebaut und energetisch saniert werden. Ganz auf Schildkröten verzichten müssen Besucher im Zoo Heidelberg selbstverständlich nicht. Über die kleineren Artgenossen, wie die Strahlenschildkröten oder die Ägyptischen Landschildkröten, gibt es ebenso Spannendes zu berichten: Am Montag, den 23. Mai 2022, hat das Zoo-Team anlässlich des Welt-Schildkrötentags ein besonderes Programm rund um Schildkröten vorbereitet. Wie bekommt man vier, mehrere Hundert Kilogramm schwere Schildkröten in einen Transporter? Mit viel Geduld und leckeren Snacks! Von ihrem Notquartier im kleinen Affenhaus lotsten die Tierpfleger die Reptilien mit viel Fingerspitzengefühl direkt in den Transporter, der die vier Schildkröten in den Zoo Prag bringen wird. Leckereien wie Bananen oder Salat gaben zusätzlichen Anreiz, damit sich die riesigen Tiere in die richtige Richtung bewegten. Ziel war es, dass die Schildkröten möglichst selbstständig in den Bus laufen. Beim Gang über die Rampe, die aus dem Gehege führte, sowie beim Einsteigen in den Transporter war unterstützender Körpereinsatz der Tierpfleger notwendig: Mit vereinten Kräften halfen sie den Schildkröten, damit sie unversehrt in das Auto gelangen konnten. Dr. Eric Diener, Kurator für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische und einer der Tierpfleger reisen gemeinsam mit den vier Riesenschildkröten in den Zoo Prag reisen, um die Ankunft im „Urlaubsort“ zu begleiten. Dort erwartet die Seychellen Riesenschildkröten eine Anlage mit großzügigem Außenbereich, wo sie gemeinsam mit weiteren Artgenossen Sonne tanken können. Das ganze Zoo-Team wünscht den besonderen Reptilien eine gute Reise und hofft auf ein baldiges Wiederdesehen.

Tierpark Chemnitz 18.05.2022
Tierpark Chemnitz: Sieben auf einen Streich Nachwuchs bei den Minischweinen im Bauernhof-Gehege
Die Minischweine im Bauernhof haben siebenfachen Nachwuchs, vier Eber und drei Sauen. Die Jungtiere sind schon sehr agil und auch im Außengehege unterwegs, sogar schon ohne ihre Mutter. Die Hausschwein-Rasse „Göttinger Minischwein“ wurde Anfang der 60er-Jahre durch gezielte Kreuzung an der Universität Göttingen gezüchtet. Ziel war, eine besonders kleine Schweinerasse zu kreieren, die speziell für Versuchszwecke gedacht ist, da sich Menschen und Schweine physiologisch recht ähnlich sind. Mittlerweile erfreuen sich die Minischweine aber auch großer Beliebtheit als Haustiere, weshalb es eine große Vielfalt an Farbschlägen gibt. So niedlich die Kleinen sind und so verlockend der Kontakt zu ihnen ist, so dürfen sie, wie alle anderen Zootiere auch, nicht von Besuchern gefüttert werden. Die Futter-Pellets aus den Automaten, sind ausschließlich für die Ziegen bestimmt. Die Versorgung der Jungtiere übernehmen die Elterntiere, und die Versorgung der Elterntiere die Tierpfleger.

Wisentgehege Springe 18.05.2022
Erstes Wisentkalb der Saison ist ein Mädchen Im Wisentgehege Springe füllt sich die Kinderstube immer mehr
Das Team des Wisentgeheges Springe freut sich über das erste Wisentkalb dieser Saison. Noch stakelig auf den Beinen erkundet es die Welt. Sorgsam beobachtet von Wisentkuh Ihna. „Ihna ist eine erfahrene Mutter“, sagt Wisentgehegeleiter Thomas Hennig. Fürsorglich halte sie sich und ihr Kälbchen abseits von der Herde. Ihn freut besonders, dass das Kälbchen weiblich ist. Diese Geburt sei hoffentlich der Beginn weiterer Wisentgeburten in diesem Jahr, die noch erwartet werden. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Wisentgehege die Geburt von fünf Wisentkälbern. Die Wisentkuh Inga ist 13 Jahre alt. Sie hat im Laufe der Jahre 10 Kälber zur Welt gebracht. Fünf männliche und fünf weibliche Kälber. Damit liege sie voll in der Statistik, so Hennig. Das neue Kälbchen wird im Zuchtbuch unter SP-Andromeda geführt. Das SP steht für „Springe“ und ist eine Vorgabe des Zuchtbuches, das bereits seit der Gründung im Jahre 1928 existiert. Besucher können aber nicht nur das Wisentkalb bewundern, sondern auch beim Mesopotamischen Damwild gibt es Nachwuchs. Niedlich anzusehen sind auch mehrere Muffellämmer, die auf der Wiese hinter dem Falkenhof zu beobachten sind. Nicht zu vergessen die Frischlinge bei den Wildschweinen. „Wir sind gespannt, was uns diese Saison noch an Nachwuchs bei unseren Tieren bringt“, sagt Thomas Hennig.

Opel Zoo Kronberg 18.05.2022
Sieger des Schulwettbewerbs „Katta und Co im Opel-Zoo Werde Botschafter für den Artenschutz!“ ausgezeichnet / Förderverein des Opel-Zoo feiert 15-jähriges Bestehen
Für den Förderverein „Freunde und Förderer des Opel-Zoo e.V.“ gab es am gestrigen Dienstagabend gleich doppelt Grund zum Feiern. Rund 130 Mitglieder, Gäste und jugendliche Preisträger nahmen an der Jubiläumsveranstaltung zum 15-jährigen Bestehen des Fördervereins teil. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Preisverleihung für die zehn bestplatzierten Beiträge im Schulwettbewerb „Katta und Co im Opel-Zoo. Werde Botschafter für den Artenschutz!“, an dem sich insgesamt 69 Schüler*innen aus 8 Schulen der Region beteiligt hatten. „Wir bewegen was!“ Unter diesem Motto setzen sich seit nunmehr 15 Jahren die Mitglieder des Fördervereins tatkräftig für den Opel-Zoo ein. Als im Jahr 2007 die Trägerschaft des Opel-Zoo in die neu gegründete „von Opel Hessische Zoostiftung“ überführt wurde, sollte der noch jungen Stiftung von Anfang an ein verlässlicher, fördernder Partner zur Seite stehen. Im Mai desselben Jahres gründeten daher 19 engagierte Gründungsmitglieder der Verein „Freunde und Förderer des Opel-Zoo e.V.“. Den inhaltlichen Schwerpunkt der Fördertätigkeit legten sie dabei auf die Unterstützung von Projekten, die das langfristige Bildungsangebot im Opel-Zoo ergänzen. Mit Erfolg: der Förderverein kann inzwischen auf eine ganze Reihe erfolgreich abgeschlossener Projekte zurückblicken, mit denen er die positive Entwicklung des Opel-Zoo bislang begleitet hat. „Mit wie viel Ideen und Engagement unsere Mitglieder den Verein mitgestalten, ist auch für uns im Vorstand etwas Besonderes“ freut sich Dr. Matthias Bonczkowitz, Vorsitzender des Fördervereins, und ergänzt: „Unser großer Dank gebührt Brigitte Kölsch, die den Verein in den ersten zwölf Jahren als Vorsitzende sehr erfolgreich geführt, viele Projekte auf den Weg gebracht und sich mit größtem Engagement für den Zoo und den Förderverein eingesetzt hat.“ Inzwischen zählt der Verein 230 aktive Mitglieder, die ihre Verbundenheit mit dem Opel-Zoo auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen. Der Opel-Zoo Jugendclub für Kinder im Grundschulalter gehört bereits seit 2009 zu den fortlaufenden Förderprojekten des Vereins. Um auch Jugendliche der 6.-10. Klassen für die Themen Artenschutz und Biodiversitätserhalt zu aktivieren, hatte der Förderverein Ende 2020 den Schulwettbewerb „Katta und Co im Opel-Zoo. Werde Botschafter für den Artenschutz!“ initiiert, der im laufenden Schuljahr 2021/22 in Kooperation mit der Zoopädagogik des Opel-Zoo unter großem Erfolg erstmals durchgeführt wurde. Das Ziel, möglichst viele Jugendliche für den Artenschutz zu sensibilisieren und sie über den Wettbewerb zu aktiven Förder*innen der Biodiversität werden zu lassen, wurde bereits erreicht: Abgegeben wurden schließlich 29 Beiträge von 69 Schüler*innen aus 8 Schulen, deren zumeist überdurchschnittliche Qualität die Jury begeisterte. Die Palette der thematisierten Arten reichte von einheimischen Tieren wie Feldhamster und Luchs über „Exoten“ wie Prinz-Alfred-Hirsch und Giraffe bis zum Brillenpinguin. Die eingereichten Arbeiten wurden von einer neunköpfigen Jury begutachtet, die sich aus Fachvertretern aus Schule und Universität, Wirtschaft und Werbung sowie Zoopädagogik und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zusammensetzte. Alle Juroren waren begeistert von den vielfältigen Ideen und der hohen Qualität der Beiträge, die die Wahl der Sieger nicht leicht machte.

Zoo Basel 18.05.2022
Geschäftsbericht Zoo Basel 2021: Erfolgreiches Jahr trotz kurzzeitiger Schliessung
Der Zoo Basel blickt trotz pandemiebedingter zweimonatiger Schliessung anfangs 2021 auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurück. Dies ist dem kürzlich publizierten Geschäftsbericht zu entnehmen. Der Umsatz aus Eintritten und Jahreskarten überschritt jenen des Vorjahrs. Auch die Restaurants und der Zoo-Shop steigerten ihre Erträge. Im zweiten Halbjahr verzeichnete der Zoo Basel in fast allen Monaten eine Besucherzunahme. Der Zolli bedankt sich bei allen Besucherinnen sowie Spendern und freut sich auf eine spannende Zukunft. 59 Tage – vom 1. Januar bis zum 28. Februar 2021 – blieb der Zoo Basel aufgrund der Corona-Massnahmen geschlossen. Dies bedeutete für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gastronomie, des Zoo-Shops sowie der Kasse Kurzarbeit. Tierpflegerinnen und Tierpfleger sowie Verwaltungsangestellte führten ihre Arbeit normal weiter. Im erwähnten Zeitraum musste gänzlich auf Besucherkontakt verzichtet werden und es galt diverse Corona-Regeln einzuhalten. Ohne die Eintrittsgelder fielen ungedeckte Kosten von rund CHF 1,5 Mio. an. Diese konnten mit Kurzarbeitsentschädigungen sowie einer Härtefallentschädigung von CHF 750’000 grösstenteils gedeckt werden. Grosse Treue und Solidarität 932’514 Besuche wurden 2021 gezählt (Vorjahr: 794’974). Dies entspricht einem Zuwachs von 17,3%. Seit seiner Eröffnung am 3. Juli 1874 zählt der Zoo Basel 90’893’756 Besuche. Die ab 1. März verkauften Eintritts- und Jahreskarten mit einem Erlös von CHF 8’288’484.59 (Vorjahr: CHF 7’157’491.58) führten zu einem Plus von 15,8%. Auch die Zoo-Restaurants und der Zoo-Shop konnten den Nettoerlös im Berichtsjahr um 23,5% resp. 55,8% steigern. Der Shop erwirtschaftete gar den grössten Umsatz seit seinem Bestehen. Unterstützung erhielt der Zolli auch durch zahlreiche Drittmittel aus Spenden, Geschenken, Nachlässen, Legaten und Patenschaften. Sie beliefen sich auf CHF 7’844’769.27. Für die grosse Solidarität und das klare Bekenntnis zum Zolli sind der Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung und die Mitarbeitenden äusserst dankbar. Der Zoo Basel freut sich auf eine spannende Zukunft Im Sommer 2021 genehmigte der Regierungsrat den Baurechtsvertrag, der für die Verlegung der Parkplätze vor dem Zoo-Eingang und für den Bau eines unterirdischen Parkhauses am Erdbeergraben mit 300 Parkplätzen notwendig war. Kurz vor Weihnachten erhielt der Zoo Basel daraufhin die Baubewilligung. Der Bau des Parkhauses wird von einem Investor (Immobilienfonds) finanziert. Baustart ist voraussichtlich Anfang 2023. Die freiwerdende Fläche des heutigen Parkplatzes ermöglicht es dem Zolli, nach 60 Jahren erstmals wieder räumlich zu wachsen. Die Integration des Areals ins Gesamtkonzept des Zolli ist Bestandteil einer Planung, die sich mit der Entwicklung des Zoo Basel bis 2049 befasst. Sicher ist, dass sich der wissenschaftlich geführte Zoo Basel weiterhin auf die tragenden Säulen «Erholung», «Bildung», «Forschung» sowie «Natur- und Artenschutz» fokussiert. Erklärtes Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen den Zoo Basel besuchen und sich folglich für die Erhaltung der Natur engagieren. Ganz im Sinne von: Erleben, was es zu bewahren gilt.

Tierpark Hellabrunn München 17.05.2022
Hellabrunner Löwen Max und Benny sind umgezogen
Bevor die neue Löwenanlage im Münchner Tierpark Hellabrunn Ende des Monats offiziell ihrer Bestimmung übergeben und für die Tierparkgäste zugänglich gemacht wird, haben die beiden Hauptakteure Max und Benny ihr neues Zuhause bereits letzte Woche bezogen. Der Umzug der afrikanischen Löwen wurde durch das Hellabrunner Team detailliert geplant und für eine ausführliche tiermedizinische Untersuchung genutzt. Jetzt gewöhnen sich die beiden Löwenbrüder an ihr großzügiges und abwechslungsreiches neues Zuhause. Der Umzug der zwei ausgewachsenen Löwen (von jeweils rund 200 kg Körpergewicht) war eine logistische Herausforderung und erforderte einige Vorarbeit. Transportkisten wurden gebaut, OP-Tische extra angefertigt und ein großes interdisziplinäres Team von Veterinären, Zoologen und Tierpflegern war startbereit. Die Dschungelwelt wurde kurzerhand zur Tierklinik, inklusive digitalem Röntgengerät und modernster Ultraschall-, Beatmungs- und Überwachungstechnik. Das Hellabrunner Tierärzteteam wurde für die Echokardiographie (Herzultraschall) von Privatdozent Dr. Sven Reese der LMU München und in Sachen Medizintechnik von Dr. Stefanie Pfleger der Firma Esaote Ultraschalltechnik unterstützt. Nach Abschluss aller notwendigen Vorbereitungen wurden die beiden Tiere schließlich am Umzugstag mit Blasrohr und Betäubungspfeil narkotisiert und im Beisein des Teams ausführlich untersucht. „Die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit der externen Experten mit unserem Team aus Hellabrunn hat es ermöglicht, Max und Benny ‚vom Barthaar bis zur Schwanzspitze‘ zu untersuchen. Nach bisheriger Auswertung aller Befunde haben wir Hinweise darauf, dass die beiden 11-jährigen Kater altersbedingt bereits die ersten gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben,“ erklärt die Leitende Hellabrunner Tierärztin Dr. Christine Gohl. „Löwe Max leidet demnach an einer chronischen Herzinsuffizienz, die seine körperliche Belastbarkeit einschränkt. Eine medikamentöse Therapie kann nun gezielt eingeleitet werden. Sein Bruder Benny hat durch eine krankhafte Veränderung einer Niere eine eingeschränkte Nierenfunktion. Beide Beeinträchtigungen sind per se bei Katzen in diesem Alter nichts Ungewöhnliches, müssen aber weiterhin beobachtet und therapeutisch unterstützt werden. Zudem kündigt sich bei Löwe Benny eine notwendige Zahnbehandlung an, die wir demnächst durchführen müssen.“, erläutert Gohl weiter. Nach Abschluss der Untersuchungen und nur noch leicht benommen wurden die beiden Großkatzen in den eigens angefertigten Transportkisten zu ihrem neuen Löwenhaus gebracht. Nacheinander wurden die Kisten an das neue Gebäude angedockt und die Tiere konnten ihr neues Heim beziehen. In ihren mit Rindenmulch und Holz-Liegeplattformen ausgestatteten Schlafboxen haben sie ausreichend Zeit, sich von dem Umzug in aller Ruhe zu erholen, bevor sie die Außenanlagen erkunden können. Ihre vertrauten Tierpfleger waren und sind tagsüber permanent bei ihnen und betreuen sie während ihrer Eingewöhnung fürsorglich. „Es hat alles wie am Schnürchen geklappt,“ freut sich Hellabrunns Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban. „Die Vorbereitung dieser doch sehr umfangreichen und aufwändigen Umzugs- und Untersuchungsaktion sowie die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure war absolut professionell und vorbildlich. Es erfüllt mich ein Stück weit mit Stolz, was wir in Hellabrunn für einen tierschonenden und erkenntnisgewinnenden Tierumzug alles möglich machen. Jetzt können wir zuversichtlich, aber mit notwendigem Bedacht auf die ersten Wochen und Monate unserer beiden Löwen in ihrem neuen Zuhause schauen.“ Das neue Außenareal für die Löwen wird mit über 2.000 m² begehbarer Fläche ein Vielfaches größer sein als zuvor in der Dschungelwelt. Da gibt es viel Neues zu entdecken, zumal Max und Benny mit den Pelikanen, den Alpensteinböcken und Elchen auch neue tierische Nachbarn gewonnen haben, die es zu beobachten und zu erschnüffeln gilt. Das Areal um die neue Löwenanlage bleibt bis zur finalen Eröffnung Ende des Monats vollständig abgeriegelt und für Besucher gesperrt.

Zoo Zürich 17.05.2022
ERSTMALS NACHWUCHS BEI DEN STACHELSCHWEINEN
Die Lewa Savanne ist um einen kleinen Bewohner reicher: Am 3. Mai ist in den Kopjefelsen der Lewa Savanne ein Stachelschwein auf die Welt gekommen. Seit ein paar Tagen ist klar: es handelt sich um ein Männchen und es trägt den Namen Wakili. Wenn Wakili sich nicht im unterirdischen Bau versteckt, erkundet er zusammen mit den anderen Gruppenmitgliedern neugierig die Anlage. Die für das Nagetier typischen Stacheln sind bei der Geburt noch weich und kurz. Geboren ist das kleine Stachelschwein in den Höhlen und Gängen der Anlage, die von den ausgewachsenen Stachelschweinen selbst gebaut und laufend erweitert werden. Genau wie in ihrer afrikanischen oder südeuropäischen Heimat verbringen die nachtaktiven Stachelschweine einen Grossteil ihrer Zeit «unter Tage». Im Zoo Zürich verlassen sie für passendes Futter auch tagsüber gerne ihren Bau und erscheinen an der Oberfläche. Gewöhnliche Stachelschweine (Hystrix cristata) heissen zwar Schweine, gehören aber zu den Nagetieren. In Afrika sind Stachelschweine die grössten Nagetiere, in Europa werden sie nur vom Europäischen Biber in der Grösse übertroffen. Stachelige Feindabwehr Mit ihren kurzen Beinen sind Stachelschweine keine guten Sprinter. Ihre Stacheln sind daher ihre primäre Verteidigungswaffe gegen Raubfeinde. Sie bestehen wie Nägel und Haare mehrheitlich aus Keratin. Tatsächlich sind die Stacheln umgewandelte, und in ihrer Funktion veränderte, Haare. Die grossen und dicken Stacheln dienen vor allem der Abwehr von Raubfeinden, kleinere und dünnere benutzen sie wahrscheinlich auch als Tasthilfen. Nähert sich ein Raubtier, stellt das Stachelschwein die Stacheln mithilfe von Muskeln unter der Haut auf und nimmt seine Drohhaltung ein. Reagiert der Angreifer nicht, fängt das Stachelschwein an mit den Stacheln zu rasseln und stampft mit den Hinterbeinen. Im Extremfall greift das Stachelschwein den Feind an, indem es rückwärts oder seitwärts auf ihn zu rennt. Die Stacheln können dabei leicht abbrechen und beim Angreifer zu schmerzhaften Verletzungen und Infektionen führen. Dass die Stachelschweine ihre Stacheln jedoch wie Wurfspeere abschiessen, ist ein sich hartnäckig haltender Irrglaube. Trotz ihres guten Abwehrverhaltens werden Stachelschweine regelmässig von Raubtieren gefressen, in Afrika vor allem von Löwen und Leoparden. Gefährlicher Geschlechtsakt Als Abwehrwaffe gegen Angreifer sehr effizient stellen die Stacheln bei der Fortpflanzung eher ein Hindernis dar. Dies vor allem dann, wenn das Weibchen sich gegen das Männchen wehrt. Ist eine Paarung erfolgreich, bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von ungefähr sieben bis acht Wochen ein bis vier Junge zur Welt. Die Stacheln der Jungtiere sind bei der Geburt noch kurz und weich. Erst nach etwa einer Woche härten sie aus. Gemeinsame Erziehung im Zoo Zürich Gewöhnliche Stachelschweine sind gesellige Tiere und verbringen ihr Leben in Familienbanden. Die Gruppen bestehen aus einem Elternpaar, das sich reproduziert und den Jungtieren aus den Vorjahren. Im Zoo Zürich leben drei ausgewachsene Tiere in den Kopjefelsen der neuen Lewa Savanne: Die Mutter von Wakili, Otavi, ist fünfjährig und stammt aus dem Zoo Basel. Ihre Schwester Quarta, ebenfalls aus dem Zoo Basel, ist zwei Jahre alt. Der Vater von Wakili ist der noch nicht ganz vierjährige Kymani. Er ist aus einem Zoo in Polen in den Zoo Zürich gekommen. Wie bei Stachelschweinen üblich kümmert sich nicht nur Mutter Otavi um Wakili, sondern ebenso Vater Kymani. Zurzeit verbringt Wakili noch viel Zeit in den geschützten unterirdischen Gängen, kann aber zunehmend auch mit den anderen Tieren an der Oberfläche beobachtet werden. Einzige Stachelschweinart in Europa Stachelschweine gibt es in weiten Teilen der nördlichen Hemisphäre. In Europa ist nur das Gewöhnliche Stachelschein heimisch – und dies auch nur in Italien. Man geht davon aus, dass die Stachelschweine in Italien nicht einheimisch sind, sondern von den Römern in der Antike nach Italien gebracht worden sind.

Zoo Duisburg 17.05.2022
Zoo Duisburg eröffnet die neue Outback-Voliere
Die australische Themenanlage ist Heimat von Kängurus und verschiedenen Vogelarten. Realisiert wurde die Baumaßnahme maßgeblich durch die finanzielle Unterstützung des Vereins der Freunde des Duisburger Tierpark e.V.. Duisburg Mit der Outback-Voliere erweitert der Zoo seinen australischen Schwerpunkt. Die nun eröffnete Tieranlage ist teilweise begehbar und ermöglicht den Zoobesuchern Tierbegegnungen auf Augenhöhe. Beim Betreten der neuen Themenanlage tauchen die Besucher in eine andere Welt ein. Das Landschaftsbild ist geprägt durch rötliche Felsen und überwiegend niedrig wachsende Pflanzen. „Die Outback-Voliere besticht durch eine liebevolle Gestaltung und einen vielfältigen Tierbestand. Sie nimmt die Gäste unseres Zoos mit auf eine Reise in das australische Buschland und ermöglicht Tierbegegnungen auf Augenhöhe“, schwärmt Zoodirektorin Astrid Stewin. In der Anlage sind die Besucher nur durch Felsblöcke und einen schmalen Bachlauf von den Tieren getrennt, eine integrierte, 40m² große Terrasse lädt zum Verweilen und Staunen ein. In der Ferne hüpfen derzeit zwei Flinkwallabys umher. Mehrere Tage wurden diese bis zu 85 cm große und als selbstbewusst geltende Känguruart schrittweise in ihre neue Heimat eingewöhnt. Ursprünglich leben Flinkwallabys im Norden und Osten Australiens, wo sie in kleineren Gruppen durch die Landschaft streifen. Auch in Duisburg soll die Gruppe nach Möglichkeit wachsen – insbesondere, da es europaweit derzeit nur drei weitere Einrichtungen gibt, die diese beigefarbene Känguruart zeigen. Während die Kängurus durch das Unterholz springen, schwirren verschiedene australische Vogelarten durch die Lüfte. Nachgebildete Telegrafenmaste, ein Windrad sowie ein Wasserfass auf Stelzen bieten den Tieren erhöhte Rastplätze und sorgen für authentisches Flair. „Es ist uns wichtig, charakteristische Elemente des Outbacks einzusetzen und diese auch für die Tiere nutzbar zu machen“, erklärt Oliver Mojecki, zoologischer Leiter in Duisburg. Insbesondere für die vier Taubenarten sind die erhöhten Plätze Rückzugszonen. Direkt vor den Augen der Besucher schlängelt sich der leise plätschernden Bach vorbei. Hier lassen sich Mähnenenten und Gelbfuß-Pfeifgänse beobachten. In unmittelbarer Nähe suchen die schwarz-weißen Stachelibisse an einer Wasserstelle nach Nahrung. Mit der Gemeinschaftshaltung verschiedener Tierarten verfolgt der Zoo ein wichtiges Ziel, wie Biologe Oliver Mojecki erklärt: „Durch das Beobachten von verschiedenen Tierarten aus einem Lebensraum schaffen wir ein Verständnis für die ökologischen Zusammenhänge“. Die nun eröffnete Outback-Voliere wurde maßgeblich durch das Engagement des Vereins der Freunde des Duisburger Tierparks e.V. realisiert, der einen großzügigen Betrag im sechsstelligen Rahmen bereitstellte. Stellvertretend für seine fast 10.400 aktiven Mitglieder eröffnete Frank Schlawe, 1. Vorsitzender des Vereins, das neue Areal. „Die Outback-Voliere ist ein Ort der Begegnung zwischen Tier und Mensch, ein Mehrwert für den Zoo, seine Besucher und somit auch für die Mitglieder des Fördervereins“, betont Schlawe, für dessen nachhaltiges Engagement sich Zoochefin Astrid Stewin ausdrücklich bedankt. Die neue Themen-Voliere ist an ihrer höchsten Stelle über acht Meter hoch und hat eine Gesamtgröße von fast 800m². Über eine Besucherschleuse gelangen die Gäste des Zoos auf die Terrasse. Von hier aus ergibt sich der Blick auf das über 600m² große Außenareal. Im Inneren des angrenzenden, mit Holz verkleideten Gebäudes befinden sich mehrere Innenstallungen sowie eine eigene Küche zur Zubereitung des Tierfutters. Sechs Rundbögen spannen das, für das menschliche Auge nahezu unsichtbare Netz auf. Bedingt durch seine Höhe ist die Outback-Voliere auch von der angrenzenden Autobahn A3 zu sehen.

Zoo Osnabrück 17.05.2022
Erstes Treffen für Sumatra-Tiger Tilak und Diana Zusammengewöhnung im Zoo Osnabrück
Nachdem die Tigerkater zwischen dem Zoo Osnabrück und Zoo d’Amiens Métropole vor zwei Wochen zur Arterhaltung getauscht wurden, trafen letzte Woche in Osnabrück erstmals Tigerkater Tilak und Tigerkatze Diana aufeinander. Ein spannender Moment, denn bei Tigern kann so ein Kennenlernen sehr ruppig verlaufen. „Nach seiner Ankunft im Zoo Osnabrück hatte Tigerkater Tilak erstmal seinen eigenen Innenbereich und einen eigenen, kleineren Außenbereich kennenlernen können. Auch auf die große Außenanlage ging es für ihn bereits“, erläutert Tobias Klumpe, Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Ein erstes Aufeinandertreffen mit Katze Diana gab es im zunächst am sogenannten Schmusegitter, an dem neue Tiere getrennt durch ein Gitter ersten Kontakt aufnehmen können. „Am Gitter können sich die Tiere erstmal beschnuppern. Wir waren mit der Reaktion der beiden Tiger soweit zufrieden und da Diana bereits nach Tilak rief, haben wir uns letzte Woche dazu entschlossen, die beiden zusammenzulassen,“ so der Biologe. Mutige und selbstbewusste Diana Am Mittwochmorgen war es dann soweit: Diana befand sich im Außengehege, Tilak im eigenen Innenbereich und die Zoomitarbeiter zogen die Schieber dazwischen hoch. „Diana zeigte sich sehr selbstbewusst: Als Tilak nicht raus kam, sprang sie kurzerhand in sein Innengehege und begrüßte ihn kurz“, berichtet Daniel Chirico, Revierleiter und Tierpfleger bei den Sumatra-Tigern. „Diana ging daraufhin wieder auf die Außenanlage und der Kater folgte ihr kurze Zeit später. Draußen begrüßten sie sich erneut, rieben die Schnauze aneinander. Kurz danach kam es zu einer für Tiger kleineren Auseinandersetzung und anschließend ruhte sich jeder erstmal an verschiedenen Stellen aus.“ Auseinandersetzungen bei Tigern normal Derartige Auseinandersetzung sind für Tiger und viele andere Tiere normal. „Sie mögen für uns Menschen heftig aussehen, aber die Intensität müssen wir entsprechend der Tierart interpretieren. Hier war noch alles im Rahmen“, beurteilt Biologe Klumpe. Nach zweieinhalb Stunden gingen die Tiere noch einmal aufeinander zu und Diana unterwarf sich Tilak. Ein gutes Zeichen, damit Hierarchien geklärt sind, so Klumpe. Danach trennten die Zoomitarbeiter die zwei Raubtiere wieder komplett. „Wir möchten nun, dass sich beide wieder etwas beruhigen und entspannen, bevor wir in den nächsten Tagen je nach Situation ein weiteres Treffen ermöglichen. Das ist ein sehr dynamischer Prozess, der uns noch mehrere Wochen begleitet, und weitere Auseinandersetzungen können folgen“, beschreibt Klumpe. Für Besucher heißt das, dass immer mal wieder nur eine der Großkatzen zu sehen ist oder auch mal der Durchgang am Innengehege gesperrt sein könnte. „Die Tiere brauchen nun Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen und diese Zeit geben wir ihnen natürlich“, so Klumpe.

Zoo Gelsenkirchen 16.05.2022
Rentiernachwuchs in der ZOOM Erlebniswelt
Die Herde von Rentierchef Gandalf hat drei Neuzugänge bekommen: Mika, Loui und Paco heißt der Nachwuchs, der zwischen dem 19. und 26. April in der ZOOM Erlebniswelt Alaska geboren wurde. Die drei kleinen Böcke lassen sich anhand ihres Fells gut auseinanderhalten. Loui sieht mit seinem braun-grauen Fell eher wie ein „normales“ Rentier aus. Die Fellfarbe von Mika hingegen ist besonders hell, während Paco eine sehr dunkle Färbung zeigt. Direkt nach der Geburt werden die Jungtiere von ihren Müttern dazu animiert, aufzustehen und zu laufen. Sollten Feinde kommen, muss die Herde weiterziehen können – dieses natürliche Verhalten zeigen die Rentiere auch in der ZOOM Erlebniswelt. Die Rentierweibchen Molly, Lena und Psycho sind erfahrene Mütter und kümmern sich sehr gut um ihren Nachwuchs. Hauptnahrungsmittel für die Jungtiere ist Muttermilch, jedoch probieren die kleinen Böcke auch schon Haferflocken und Flechten. Das Flechtenmoos wächst in Skandinavien, wird dort getrocknet, verpackt und in die ZOOM Erlebniswelt importiert. Für die Rentierherde sind diese Pflanzen ein besonderer Leckerbissen. Mitte April bis Ende Mai gibt es bei den Rentieren regelmäßig Nachwuchs. Weitere Jungtiere werden in der Herde dieses Jahr nicht mehr erwartet. Insgesamt sind jetzt neun Rentiere auf der Anlage zu sehen.

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