Das Klimahaus Bremerhaven 8° Ost ist ein wissenschaftliches Ausstellungshaus in Bremerhaven und bietet seinen Besuchern die Möglichkeit einer virtuellen Reise um die Welt entlang des 8. östlichen Längengrads und seiner Verlängerung über die Pole, des 172. westlichen. Es liegt am Alten Hafen und ist Bestandteil der Havenwelten. Seine Form ähnelt einem Boot. Die rund 18.800 m² große Wissens- und Erlebniswelt greift in vier Ausstellungsbereichen den Themenkomplex Klima und Klimawandel auf.
Die Ausstellungsfläche umfasst 11.500 m² und ist in die vier Ausstellungsbereiche Reise, Elemente, Perspektiven und Chancen gegliedert.
Der Bereich Reise nimmt mit 4.800 m² die größte Fläche ein. Von Bremerhaven ausgehend soll die Reise entlang des achten östlichen Längengrads führen. Neun Reisestationen in acht Ländern stellen die unterschiedlichen Klimazonen der Erde dar. Die Reisestationen befinden sich auf fünf verschiedenen Kontinenten. Die jeweilige Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit sind den örtlichen Bedingungen angepasst. Die Station Antarktis weist im Klimahaus eine Temperatur von ca. -6 Grad Celsius auf, die Station Niger hingegen hat eine Temperatur von rund 35 Grad Celsius.
Besucher der Reisestation Schweiz können modellhaft beobachten, wie der Klimawandel das Leben der Menschen im Isenthal verändert. Einige Ausstellungsräume weiter befindet sich mit tropischer Wärme die Reisestation Kamerun. Der westafrikanische Regenwald bei Nacht wird durch exotische Gerüche und Geräusche veranschaulicht. Einblicke in das Geschäft mit der Abholzung, Platzregen und grüne Schluchten stellt die Station Aleipata auf Samoa dar. Es folgt eine Aquarienwelt mit einem Blick auf ein gezüchtetes Saumriff aus lebenden Korallen.
Stationen sind:
Isenthal – Schweiz
Sardinien – Italien
Kanak – Niger
Ikenge – Kamerun
Königin-Maud-Land – Antarktis
Satitoa – Samoa
Gambell – Alaska
Hallig Langeneß – Deutschland
und wieder nach Bremerhaven zurück.
Der ursprüngliche Ausstellungsbereich Elemente, in dem dargestellt wurde, wodurch Klima und Wetter beeinflusst werden, wie einzelne Phänomene entstehen und wie das komplexe Gesamtsystem zusammenhängt, ist 2012 geschlossen worden. Im Jahr 2013 befand sich im Ausstellungsbereich Elemente die Sonderausstellung Kreaturen der Urzeit – Die Grenzen der Anpassung, die Nachbildungen von Dinosauriern und lebende Reptilien, Amphibien und Insekten zeigte. Die Sonderausstellung sollte die Folgen von Klimaveränderungen auf die Flora und Fauna beleuchten und auf aktuelle Bedrohungen durch den Klimawandel aufmerksam machen. Seit Herbst 2014 ist in dem Bereich das Offshore Center. Meer – Wind – Energie untergebracht, in dem das Thema Offshore-Windenergie behandelt wird. Der Ausstellungsbereich ist von der Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen BEAN initiiert worden und wurde mit Mitteln des Landes Bremen und der Europäischen Union sowie mit Unterstützung durch die Windkraftindustrie realisiert.
Die Perspektiven kennzeichnen den dritten Ausstellungsbereich, in dem es um das Klima in Vergangenheit, Gegenwart und die Auswirkungen auf die Zukunft gehen soll. Hier werden Erkenntnisse der Klimaforschung präsentiert.
Im vierten Ausstellungsbereich, den Chancen, werden dem Besucher Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Es bestehen Themenkammern zum spielerischen Testen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes im Alltag.
Jeder Ausstellungsbereich ist unabhängig von den anderen konzipiert.
Vom Dach aus hat man einen schönen Überblick über die Havenwelten (inklusive des gegenüberliegenden Zoo am Meer).
Im Ausstellungsbereich Reise sind auch vereinzelt Tiere zu finden:
Auf Samoa erwartet die Besucher die Installation eines Korallenriffs. Die Aquarien bieten unter anderem ein langsam heranwachsendes Saumriff aus lebenden Korallen.
Die Nordseefauna ist in einem großen Kaltwasser-Zylinderaquarium vertreten, auf Sardinien leben Insekten und im afrikanischen Bereich sind Warane und Galagos zu entdecken. Auch kann man einen Flussabschnitt über eine Brücke betreten. Im Wasser befinden sich u. a. Lungenfische, (elektrische) Welse und Buntbarsche.
Leider weist die Beschriftung der Tierarten starke Mängel auf, so dass man nicht unbedingt erfährt, welche Tierart man zu sehen bekommt.
Im Großen und Ganzen war das Klimahaus eine Enttäuschung. Manchmal wirkt die Szenerie schon sehr künstlich oder konstruiert. Eine echte Weltreise kann man natürlich nicht erwarten, aber das spektakuläre findet man ebenso wenig. Man erfährt viel über die Lebensweisen der Menschen der entsprechenden Stationen aber so wirklich authentisch wirkt es nicht.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, deswegen kann ich auch nicht behaupten, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden, aber das was mir geboten wurde, war enttäuschend.
Mehr über das Klimahaus erfährt man hier und hier (Zootierliste)