Zoomässig stand heute nur der Tierpark Friedrichsfelde auf dem Programm. Trotz allgemeiner Pandahisterie hat uns nichts in den Zoo gezogen. Und der Tierpark ist gross genug, dass man viel Zeit darin verbringen kann. Alternativ hatte ich noch mit einem Besuch im Berliner Sea Life geliebäugelt, aber nur wenn es zeitlich machbar wäre und wir vom Tierparkbesuch nicht zu mitgenommen wären.
Abends war ein Besuch im Friedrichstadtpalast geplant …
Nach einem frustrierenden Frühstück ging es los…. öffentlich.
Über das Frühstück schweige ich mich mal aus, es hat schon angefangen, dass ich den Weg zur falschen Kaffeemaschine gewählt habe, und danach wurde es nicht besser. Scheint so, als ob das Hotelpersonal etwas überfordert war. Jedenfalls war es nur ein minimalistisches Frühstück ohne Kaffee. Und meine Laune hat mir die Lust an diesem Frühstück vermiest…
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und hoffe, dass es morgen besser wird.
Nun … Der Tierpark ….groß und unübersichtlich, mein Lieblingszoo wird es nie. Aber es gab Orte, die ich vorher noch nie besucht habe, wie etwa das Schloss Friedrichsfelde, von dem ich nicht wusste, dass es für die Öffentlichkeit auch außerhalb von Veranstaltungen zugänglich ist und die Außenanlagen der Malaienbären, die ich bei früheren Besuchen nie gesehen hatte. Jetzt ziehen die Malaienbären bald ins AB-haus, vielleicht ganz gut so.
Das Schloss Friedrichsfelde ist ein im frühklassizistischen Baustil gestaltetes Schloss im Tierpark.
Es wurde 1685 als Schloss Rosenfelde vom kurbrandenburgischen Generalmarinedirektor Benjamin Raule erbaut. Dieser erste fünfachsige Bau wurde vermutlich nach Plänen von Johann Arnold Nering im holländischen Landhausstil errichtet. Im Jahr 1698 fiel Benjamin Raule in Ungnade, er wurde inhaftiert und enteignet. Das Schloss fiel an den preußischen König Friedrich I. und wurde in Friedrichsfelde umbenannt.
Im Jahr 1717 wurde der Besitz Markgraf Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwedt übereignet und 1719 durch Hofbaumeister Martin Heinrich Böhme um je drei Achsen nach Osten und Westen auf seine heutige Breite vergrößert und mit einer dreiflügeligen barocken Treppe aus Eichenholz versehen.[1] Nach seinem Tod 1731 erbte sein Sohn Karl das Schloss. 1762 gelangte das Schloss in die Hände des Prinzen Ferdinand von Preußen, eines Bruders Friedrichs des Großen. 1772 wurde Louis Ferdinand von Preußen dort geboren. Prinz August Ferdinand hatte große Pläne mit dem Schloss; es sollte durch Umbauten von Carl von Gontard ähnlich prunkvoll wie Schloss Rheinsberg werden. Allerdings entschied er sich anders und bezog 1785 das Schloss Bellevue.
Im späteren Verlauf wurde das Schloss mehrmals verkauft: 1785 an den Herzog von Kurland, 1799 an den Hofbuchdrucker Georg Jakob Decker und 1800 an die Herzogin Katharina von Holstein-Beck, die es bis zu ihrem Tode 1811 bewohnte. Die Fassade wurde im frühklassizistischen Stil umgestaltet. Die heutige Form erhielt das Schloss im Jahr 1800. Die Herzogin veranstaltete im Park und im Schloss große Feste mit Theatervorstellungen, Schäferspielen und Jahrmarktsfesten, an denen die Bewohner des Dorfes Friedrichsfelde teilnehmen konnten. Nach dem Tod von Prinzessin Katharina von Holstein-Beck 1811 erbten ihre Kinder, Fürst Iwan Iwanowitsch von Barjatinsky (1767–1825) und Gräfin Anna Iwanowna von Tolstoi (1772–1825), das Schloss.
Für einige Tage diente das Schloss Friedrichsfelde dem Feldmarschall Davout, der in Napoleons Diensten stand, als Hauptquartier beim Feldzug von 1807.
Die beiden Erben gestatteten auch, dass der auf der Seite Napoleons kämpfende erste König von Sachsen, Friedrich August I. (1750–1827) in Friedrichsfelde „einquartiert“ wurde: Von Juli 1814 bis Februar 1815 war er hier gefangen. Die Zahlung der Pacht erfolgte aus der Kasse des Königs, der auch für seine Versorgung und die seiner Bediensteten aufkommen musste. Mit seiner Abreise endete auch das höfische Leben in Friedrichsfelde. Schließlich wurde das Schloss im Jahr 1816 von Carl von Treskow (1787–1846) gekauft, der auf dem Anwesen eine Gutswirtschaft betrieb. Die auch heute noch erkennbare Gartenanlage wurde 1821 von Peter Joseph Lenné angelegt. Im Schlosspark, auf dem Gelände des heutigen Tierparks, liegt eine Erbbegräbnisstätte der Familie von Treskow-Friedrichsfelde.
Den Zweiten Weltkrieg überstand das Schloss relativ unbeschädigt. Nach der Enteignung im Zuge der Bodenreform verfielen sowohl das Bauwerk als auch der umgebende Schlosspark.
Als 1954 der Beschluss zur Anlage eines eigenen Tierparks für Ost-Berlin gefasst wurde, diente das Schloss für einige Jahre als Sitz der Organisatoren für den Umbau des Gartens; Teile des Gebäudes wurden als Stallungen des Tierparks verwendet. Erst im Zeitraum zwischen 1970 und 1981 wurde das Schloss auf Initiative des Tierparks Berlin renoviert. Der damalige Tierparkdirektor Heinrich Dathe setzte sich massiv für den Erhalt des Schlosses ein und verhinderte Pläne zum Abriss.
Heute gehört das Schloss wieder dem Tierpark Berlin. Es sind dort, neben der originalen Treppe und Fresken im Festsaal, bildende und angewandte Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts zu sehen, darunter ein Gemälde von Karl Friedrich Schinkel, zahlreiche Adelsporträts, vier Räume mit Wandbespannungen (bemalte Stofftapeten) und aus Eisen gegossene Möbel sowie Schmuckstücke.
Nach dem Tierparkbesuch war nicht mehr viel Zeit bis wir uns für das Abendprogramm bereit machen mussten.
Auf dem Weg zum Friedrichstadtpalast aßen wir sehr lecker (und viel) im Da Vinci…. der Durchmesser der Pizzen beträgt 36 cm, aber irgendwie haben wir das überlesen bzw. Ignoriert.
Der Friedrichstadtpalast ist ein 1984 als Revuetheater mit moderner Bühnentechnik errichtetes Bauwerk im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Der Begriff Friedrichstadt-Palast bezeichnet dabei sowohl das Gebäude als auch das Revuetheater als Einrichtung mit seinem Ensemble. Es gehört zu Europas führenden, diese Kunstform darbietenden Häusern, dessen repräsentatives Merkmal unter anderem seine traditionelle Girlreihe ist. Unter der Überschrift Ein Jahrhundert Palast feiert das Theater 2019 die 100-jährige Bühnengeschichte, die 1919 mit der Eröffnung von Max Reinhardts Großem Schauspielhaus begann.
Der Name hat seinen Ursprung von einem unweit gelegenen, etwas mehr als einhundert Jahre als Zirkus- und Theaterbau dienenden Haus, das – geprägt von wechselvoller Geschichte und Nutzung mit unterschiedlichem Erfolg – ab 1947 zum Friedrichstadt-Palast wurde. Das Revuetheater schrieb sich zwischen den 1990er Jahren und 2011 in einem Wort: Friedrichstadtpalast. Das aktuelle Gebäude in der Friedrichstraße wird in Abgrenzung zu seinem Vorgängerbau auch Neuer Friedrichstadt-Palast genannt.
Teile der eindrucksvollen Lampen im Foyer sind von DDR-Designern umfunktionierte Röhren für Rindermelkanlagen. Die eher orientalisch wirkende Architektur des neuen Friedrichstadt-Palastes geht auf Baupläne zurück, die für einen Kulturpalast in Damaskus entworfen worden waren.
VIVID, die derzeit laufende Show, ist mit einem Produktionsbudget von zwölf Millionen Euro die teuerste Produktion in der Geschichte des Friedrichstadt-Palastes. Die Show handelt von R’eye, einer Androidin. Sie entdeckt eine völlig neue Welt, nachdem sie sich ihrer Fremdsteuerung widersetzt hat und befindet sich auf der Suche nach sich selbst.
Die Show war großartig, das habe ich so nicht erwartet. Teilweise gab es spektakuläre Darbietungen, manchmal wusste man gar nicht wohin man schauen sollte und Rahmenhandlung … es gab sie aber so richtig erkennen konnte ich sie nicht. Und eigentlich hätte man mehr oder weniger auch darauf verzichten können… mit der Rahmenhandlung im Hinterkopf wären einige der Darbietungen etwas merkwürdig und nicht nachvollziehbar.
Aber es war eine großartige Show und hoffentlich nicht die letzte dieser Art, die ich gesehen habe.
Zum Friedrichspalast sind wir öffentlich gefahren, zurück haben wir den Fußweg genommen… mit einem Abstecher zum McD, mit langer Wartezeit … Nun ja, ob sich das neue System mit den Bestellterminals durchsetzt, kann ich nicht beurteilen. Mir kommt die Wartezeit länger vor.
Eindrücke aus Berlin: