4. Zooreise 2023 – Tag 2: WOW!!!!

Geplant waren Besuche in den Zoos von Usti und Decin. Abends wollten wir, nachdem wir im Wenzel gegessen haben in Pippin und die Kunst des Lebens. Leider wurden wir bereits am Vortag darüber informiert, dass das Musical ausfallen würde, weil ein Hauptdarsteller erkrankt war. Als Alternative wollte man IM WEISSEN RÖSSL spielen. Ersatztermine für PIPPIN gab es auch, allerdings erst im Juli.
Nun, das weiße Rössl kannten wir zwar schon, sowohl von den Verfilmungen her als auch von diversen Aufführungen in München.
Wir haben uns entschieden hinzugehen, statt die Karten zurückzugeben und Pippin würden wir im Juli sehen…. auf die Karten gibt es 30 % Ermäßigung.
Aber das war der Abend und bis dahin …. tschechische Zoos.

Es regnete und es war neblig als wir losfuhren, kurz nach dem Frühstück, aber es war nicht mehr trocken als wir in Usti ankamen und geregnet hatte es auch nicht mehr. Es war kalt, aber eigentlich gutes Wetter für einen Zoobesuch.
Leider waren einige Tierhäuser aufgrund technischer Probleme oder wegen Nachwuchs gesperrt. Elefanten und Giraffen haben wir auch nicht gesehen, aber es gab ja noch genug anderes…
Danach fuhren wir nach Decin. Auf dem Weg dorthin habe ich mich allerdings gefragt was Usti nad Labem überhaupt zu bieten hat, besonders schön wirkte die Stadt nicht auf mich.
Ústí nad Labem ist eine Stadt an der Elbe in Nordböhmen. Es ist Zentrum des nordböhmischen Industrie- und Ballungsgebietes und Verkehrsknotenpunkt in der Region. Das erklärt vielleicht das Aussehen…
Aber Usti hat dennoch ein paar Burgen zu bieten:
Burgruine Střekov (Schreckenstein)
Die Burgruine Střekov der eingangs des 14. Jahrhunderts erbauten Burg erhebt sich hoch über dem rechten Ufer der Elbe. Seit 1564 befindet sie sich im Besitz der Familie Lobkowitz. Aufgrund von Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg und im Siebenjährigen Krieg verfiel die Anlage allerdings. Der anliegende Hof mit Brauerei blieb erhalten und wird noch genutzt. Richard Wagner ließ sich auf Střekov für seine Oper Tannhäuser inspirieren.
Schloss Velké Březno
Das sich auf einem Bergrücken steil über die Elbe erhebende Schloss in Velké Březno (Großpriesen) wurde im Auftrag des Grafen Karel Chotek in den Jahren 1842 bis 1845 erbaut. In diesem Gebäude befindet sich derzeit eine Ausstellung über die Familie Chotek.
Větruše (Ferdinandshöhe)
Auf einem Felsen über der Elbe steht das dominierende Gebäude Větruše. Es wurde 1847 als Restaurant erbaut und nach dem österreichischen Kaiser Ferdinand I. (1793–1875) benannt. Das herrschaftliche Bauwerk ist wieder ein Ausflugslokal. Eine Seilbahn fährt seit dem 7. Dezember 2010 von einem innerstädtischen Einkaufszentrum direkt hinauf zur Gaststätte.
Aufgefallen sind mir die drei Gebäude nicht aber … wir kommen bestimmt wieder nach Usti.

Nächstes Ziel: Der Zoo von Decin
Dort war mehr los als in Usti.
Insgesamt sind die Zoobesuche kürzer ausgefallen als erwartet, selbst mit dem Besuch der Deciner Paradiesinseln, aber der wäre für sich alleine genommen auch nicht tagesfüllend gewesen. Also entschlossen wir auf dem weg zurück nach Dresden noch einen Abstecher zum Bismarckturm in Bad Gottleuba-Berggießhübel zu machen. Auf dem Weg zum Turm erregte eine Felsformation am Straßenrand meine Aufmerksamkeit und aufgrund der Zeit hielten wir am nächsten Parkplatz und durften die uns bis dahin unbekannten Tyssaer Wände entdecken.
Die Thyssaer Wände sind eine Felsenstadt im Westen der Böhmischen Schweiz unweit der landschaftlichen Grenze zum Erzgebirge. Das Gebiet nahe dem namensgebenden Ort Tisá (Tyssa) mit seinen bis zu 30 m hohen Felsen gilt als eine der größten touristischen Attraktionen der Böhmischen Schweiz. Die Tyssaer Wände und auch die benachbarten Bürschlitzwände (Bürschlické stěny) stehen als Nationales Naturreservat unter Naturschutz. Erstaunlich, dass ich davon noch nie gehört habe … obwohl wir oft in der Nähe unterwegs sind.
Die Tyssaer Wände befinden sich auf einer Höhe von etwa 600 m über dem Meer. Sie bilden eine in gebogener Linie angeordnete Felsenreihe am südwestlichen Rand der Sandsteinablagerungen vom Elbsandsteingebirge vom Erzgebirgsabbruch auf tschechischem Gebiet. Etwa ein Kilometer westlich von ihnen steht am Ortsrand von Tyssa der grob- und mittelkörnige Muskovit-Biotit-Orthogneis des östlichen Erzgebirgsraumes an. Dieser streicht auch am Hang südlich des Dorfes etwas in östliche Richtung.

Die Felsen weisen in der Senkrechten eine häufige vertikale Zerklüftung auf, die an vielen Stellen die gesamte Felsenhöhe umfasst. Horizontale Auswitterungen sind in den oberen Bereichen zu finden und haben einige bizarre Ausbildungen geschaffen, beispielsweise der Steinpilz genannte und gut zugängliche Fels.
Oberhalb des Ortes befinden sich markanten Großen Tyssaer Steine, die aus einer nördlichen und südlichen Felsenfront entlang eines weitgehend noch kompakten Plateaus bestehen. Der westliche und dort in nordwestlicher Richtung abgewinkelte Felsenbereich wird als Kleine Tyssaer Steine bezeichnet. Sie sind stärker zergliedert und niedriger.

Thyssaer Wände

Die Felsen der Tyssaer Wände bestehen aus einem überwiegend mittelkörnigen Sandstein des unteren bis mittleren Turons der Kreidezeit. Sie gehören lithostratigraphisch der Weissenberger Formation (Bělohorské souvrství) im System der Böhmischen Kreide an. Das nahe nördliche und südliche Umfeld der Tyssaer Wände ist von diluvialen Sedimenten aus Lehm, Sand und blockhaltigen Geröll abgedeckt.

Tyssaer Wände

Im Sandstein findet sich auf eng begrenzten Schichthorizonten stärkere Konzentrationen von Eisenmineralen, die sich als gelbe bis rötliche Farbstreifen überwiegend horizontal markieren. Auffallend sind an vielen Stellen im Bereich der unteren sichtbaren Felszonen kleine und größere Höhlung sowie vereinzelte Tunnel mit ovalem Querschnitt, deren Wände oft mit Sinterablagerungen überzogen sind. Sie sind eine Hinterlassenschaft von Lösungsvorgängen im Sandstein.
In Zonen von starker Verwitterung ist die ausgeprägte Schichtung in geringen Abständen deutlich zu erkennen. Diese Merkmale der Schrägschichtung treten relativ häufig auf.
Ein überraschender und lohnenswerter Zwischenstopp. Und wir waren nicht die einzigen Deutschen, welche die Felsenstadt erkundeten.

Bismarckturm Bad Gottleuba-Berggiesshübel

Nachdem wir einen Teil der Felsen erkundet hatten setzten wir unseren Weg zum Bismarckturm fort.
Der Bismarckturm auf der Panoramahöhe (437 m ü. NHN) nahe Berggießhübel ist ein 25 m hoher Aussichtsturm.
Mit dem Beginn des im 18. Jahrhundert in Berggießhübel einsetzenden Kur- und Badebetriebes waren die jeweiligen Inhaber der Badeanlagen bemüht, den Ort durch die Schaffung von Ausflugszielen und die Anlage von Wanderwegen für die Kurgäste attraktiv zu gestalten. 1897 erwarb der Geheime Kommerzienrat und Fabrikant Carl Eschebach aus Dresden die Kur- und Badeanlagen, die er einer umfassenden Erneuerung unterzog.
Im Zuge dieser Maßnahmen ließ er ab Juli 1899 auf der nahe gelegenen und damals noch weitgehend unbewaldeten Panoramahöhe einen Bismarckturm als Aussichtsturm errichten. Der 25 m hohe Turm basiert auf dem Entwurf des Dresdner Architekten Schramm und besteht aus Granitfindlingen und Sandsteinen. Seine Baukosten beliefen sich auf 35.000 Mark. Der Berggießhübeler Bismarckturm wurde am 9. September 1900 feierlich eingeweiht. Er entwickelte sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel, nicht zuletzt auch weil unmittelbar neben dem Turm ein Bergrestaurant öffnete. Der Turm verfügte über vier Feuerschalen, in denen an bestimmten Tagen zu Ehren Bismarcks Feuer angezündet wurden. Die Befeuerung erfolgte anfangs mit Holz und ab 1907 mit Bengalfeuern.
Das am Turm angebrachte Bismarck-Relief wurde 1945 abgenommen und 1992 neu angebracht. Wegen Baufälligkeit musste der Turm, der sich seit 1934 im Besitz der Stadt Berggießhübel befindet, 1984 für den Besucherverkehr gesperrt werden. Nach einer Sanierung erfolgte am 5. Mai 1990 die Wiedereröffnung. 1996/97 fand eine weitere umfassende Erneuerung statt. Dabei wurden ca. 150.000 DM u. a. in Treppen, Fenster und Geländer investiert. Im September 2000 fand anlässlich der 100-Jahr-Feier der Eröffnung ein großes Bergsingen mit vier Chören auf der Panoramahöhe statt.

Blick vom Bismarckturm Bad Gottleuba-Berggiesshübel

Danach fuhren wir nach Dresden.
Bevor wir ins Weiße Rössl gingen aßen wir im Wenzel, was meine Überraschung darstellen dürfte. Danach sahen wir eine interessante Inszenierung des Singspiels welches die Handlung in ein modernes Berlin verlegte und mit wenig Darstellern auskam … nun ja, die opulente Aufführung im Deutschen Theater hat mir mehr zugesagt, auch wenn es durchaus einige witzige Ideen gab… und auch auf den Auftritt des Kaisers musste man nicht verzichten.

Zoo Usti
Zoo Decin mit Rajske Otrovy

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